Mittwoch, 28. Januar 2015

"Wir haben es satt!" fordert Kehrtwende der österreichischen Agrarpolitik

Am 26. Jänner traf sich wieder Österreichs Agrarelite zum Ökosozialen Forum in Wien, die diesjährigen Themen sind "Bioökonomie" und "Märkte im Wandel". 
Klare Absage an Wachstums- und Exportorientierung - Bauernaufstand gegen Agrarlobby. Die Plattform "Wir haben es satt!" fordert Kehrtwende der österreichischen Agrarpolitik.

Video:  schaumedia.at

Freitag, 23. Januar 2015

Neue Anlagen für Arla Foods in der Eifel

Mehr als 100 Millionen Euro hat der europäische Molkereikonzern Arla Foods in neue Produktionsanlagen in Pronsfeld in der Eifel gesteckt. Eine neue Butterei und ein neues Trockenwerk für Milchpulver werden am nächsten Montag (26. Januar) offiziell in Betrieb genommen. "Damit wird der Standort in der Eifel gestärkt", sagte ein Arla-Sprecher in Düsseldorf.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Was passiert bei Wiegert?

Die Molkerei Wiegert aus Velen im Kreis Borken verhandelt mit anderen milchverarbeitenden Betrieben über eine mögliche Partnerschaft. Es gehe aber nicht um eine Übernahme, wird der Unternehmenschef zitiert. Weiterhin macht er deutlich, dass seine Molkerei - entgegen anderslautenden Gerüchte - nicht insolvent sei. Immer wieder fällt derzeit im Zusammenhang mit der Molkerei Wiegert der Name des Hamburger Milchhändlers Fude & Serrahn als möglicher neuer Partner. 
wochenblatt.com

Molkerei Wiegert in Velen sucht einen Partner

Wiegert trat gegenüber der BZ Gerüchten entgegen, der Betrieb sei insolvent. Der Inhaber berichtete, er habe mit seinem Rechtsanwalt wegen einer Verleumdungsklage gesprochen. Wiegert ganz deutlich: „Wir sind nicht insolvent.“ Es habe auch in keinem Fall eine Unregelmäßigkeit bei Löhnen, Gehältern und Milchpreis gegeben. Die Vorgänge seien sehr sensibel, so Wiegert weiter.
borkenerzeitung.de

Molkerei Bauer erwartet 16% mehr Milch

Die Privatmolkerei Bauer in Wasserburg bereitet sich auf den Wegfall der Milchquote zum 1. April vor. Geplant ist, 250 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr zu verarbeiten, rund 40 Millionen Kilogramm mehr als derzeit. Rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Firmengruppe an sieben Standorten in Deutschland, 570 davon allein in Wasserburg.

Mittwoch, 21. Januar 2015

Milchforum: Chancen und Ziele nach dem Ende der Quote

Die Zukunft der Milchwirtschaft liegt im globalen Markt. Auf der Grünen Woche ging es am Montag um das Ende der Milchquote. "Es wird sich gar nicht so viel ändern", antwortet Heiner Kamps, Aufsichtsratsvorsitzender der Theo Müller Gruppe. Deutsche Milchprodukte haben eine hohe Qualität und sind deshalb weltweit gefragt. Die Nachfrage nach sicheren und hochwertigen Milcherzeugnissen wird langfristig vor allem in den Schwellenländern steigen. 

Samstag, 17. Januar 2015

Die Lage der Milchbauern ist dramatisch

Überraschend kommt diese Entwicklung nicht: Weltweit sind die Milchmengen deutlich gestiegen. Die EU-Milchproduktion trägt daran mit einer Mehrproduktion von sieben Millionen Tonnen einen maßgeblichen Anteil.
BDM-Sprecher Hans Foldenauer sagt: „Dass diese Entwicklung sich zu einer Marktkrise zuspitzen würde, war spätestens seit Frühjahr erkennbar, wenn man die Notierungen für Milchprodukte an den weltweiten Börsen verfolgt hat". Die Politik habe tatenlos zugesehen.

EKD: Das ewige Schimpfen auf die Bauern macht sie krank

Die Internationale Grüne Woche in Berlin öffnete am 16. Januar für die Besucher. Aus diesem Anlass hat der EKD-Beauftragte für agrarsoziale Fragen, Clemens Dirscherl (Waldenburg-Hohebuch bei Schwäbisch Hall), mehr Ehrlichkeit im Umgang mit Landwirten und ihren Produkten gefordert. Verständnis oder Anteilnahme an ihren Sorgen fänden sie kaum: „Dass Landwirte auch marktwirtschaftlich handeln müssen, nehmen Kritiker selten wahr." Das schlechte Image als seelenlose Naturzerstörer sei mindestens ebenso belastend wie die Angst, dass die Erlöse aus dem Verkauf von Fleisch, Getreide oder Milch nicht zum Überleben reichten.

Bauernverband: Nur Chinas Markt kann Höfesterben aufhalten

Gerade für viehhaltende Höfe sieht es derzeit schlecht aus, sagt Uwe Roth, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands Werra-Meißner. Für Milch gab es 2013 schon mal 39 Cent pro Liter, derzeit werden 28 Cent gezahlt, also über ein Drittel weniger. „Das ist nicht mehr kostendeckend", sagt Roth, der die Schuld bei den preisdrückenden Discountern sieht. Als Hoffnungsschimmer sieht der Geschäftsführer allerdings den chinesischen Markt. Für den Liter Milch würden in China drei Euro gezahlt, sagt er. Deshalb hofft er für die heimischen Viehhalter, dass dieser neue Markt möglichst bald erobert wird. „Man ist dran", weiß Roth.

Der Milchpreis wird noch weiter sinken

Wolfgang Vogel: Wir befürchten, dass der Preis, den die Betriebe erhalten, noch weiter sinkt. 27,5 Cent sind aber bereits die absolute Schmerzgrenze. Um annähernd kostendeckend arbeiten zu können, brauchen wir mindestens 35 Cent.

Am liebsten neue Marktregeln

Romuald Schaber bleibt dabei. Ob als Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) oder als Präsident der Europäischen Dachorganisation European Milk Board (EMB): Der Allgäuer Milchviehhalter plädiert noch immer – oder wieder – für eine Nachfolgeregelung der Milchquote. Wenn Anfang April die Quotenregelung auslaufe, werde sich die Situation auf dem Markt weiter verschärfen. Das EMB fordert deshalb eine sofortige Senkung der Milchproduktion in der Europäischen Union um mindestens 2 bis 3 %, um das Milchangebot der Nachfrage anzupassen.     

Donnerstag, 15. Januar 2015

Eine Quote, zwei Ansichten

Die Milchquote fällt. Das bedeutet: Jeder Bauer kann so viel Milch liefern, wie er will. Viele Bauern fürchten, dass die Preise damit noch weiter fallen - andere sehen in der Quote vor allem eine Benachteiligung. Jan Heusmann ist Milchbauer in Niedersachsen. 440 Kühe stehen auf seinem Hof. "Der Preis könnte dann durchaus bis auf 25 Cent pro Liter fallen." Der Niedersachse Heusmann freut sich auf April. "In nicht allzu ferner Zukunft wird der Preis auf jeden Fall wieder steigen", sagt er - und ergänzt: "Wir brauchen die Quotenregelung nicht."

Milcherzeuger machen mobil

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) im Landkreis Neumarkt sieht die Situation der Milcherzeuger angesichts des seit fast einem Jahr anhaltenden Preisverfalls mit großer Sorge. Dass der BDM in Sachen Milch die Nase vorn hat, zeige die Tatsache, dass heute von den verbliebenen rund 550 Milcherzeugern im Kreis mehr als die Hälfte im Verband organisiert sei.  „Die BDM-Milcherzeuger haben kein Verständnis dafür, dass man wieder einmal eine Marktkrise aussitzen will und die dabei entstehenden Wertschöpfungsverluste alleine auf die Milchviehhalter abgewälzt werden", sagte Wienert und kündigte gezielte Aktionen und die Mobilisierung der Milcherzeuger an.

Mittwoch, 14. Januar 2015

Krüsken: Geforderte Milchmarktbeobachtungsstelle ist verantwortungslos

Krüsken ärgerte sich vor allem über den „Spagat zwischen weltfremden Anforderungen und Weltmarktpreisen", dem sich die Landwirte zurzeit stellen müssten. Mit Blick auf den Milchmarkt stellte er klar, dass die aktuellen Preise alles andere als akzeptabel seien. Eine „Milchmarktbeobachtungsstelle", wie sie der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) fordert, ist in seinen Augen aber schlicht verantwortungslos. 
Konfrontiert mit kritischen Anmerkungen zum Auftreten des Verbandes in der Öffentlichkeit, gab sich Krüsken lernbereit. 

Dienstag, 13. Januar 2015

Der Strukturwandel wird weitergehen

Die Landwirtschaft in der Region steht aller Voraussicht nach vor einem Strukturwandel. Davon gehen Fachleute wie Landesbauernpräsident Rainer Tietböhl aus. Grund dafür ist der Wegfall der Milchquote ab April. Das könnte zu Überproduktionen und damit zu einem weiteren Verfall des Milchpreises führen. Und damit die Milchwirtschaft für manchen Betrieb auf Dauer unwirtschaftlich machen. 

Montag, 12. Januar 2015

Man muss eben Rücklagen bilden

Heinz Bernd Schmidt aus Brilon ist Vorsitzender des Milchausschusses im Hochsauerlandkreis. Und auch er ist mit dem abgelaufenen Jahr, das einen Durchschnittspreis von 37,5 Cent pro Kilo Milch brachte, zufrieden. Weniger aber mit der Tendenz: „Das Jahr hat sehr gut angefangen, dann gab es eine Delle im Sommer und dann kam die Russlandkrise. Man muss eben Rücklagen bilden", meint Schmidt. Und zwar ordentliche. Denn langfristig sieht er gute Perspektiven: „Wir werden kaum hinterherkommen, die wachsende Zahl der Menschen auf der Welt zu ernähren." 

Samstag, 10. Januar 2015

Nordchina: Bauern schütten frische Milch weg

Die nordchinesischen Milchbauern leiden unter dem Preisverfall und schlechten Umsätzen. Viele Bauern sind gezwungen, die Milch direkt wegzuschütten. Seit August 2014 ist der Milchpreis ständig gesunken. Die Molkereien haben auch ihren Milchkauf verringert.

Freitag, 9. Januar 2015

Die Milchleistung steigt, die Laune nicht

Die Angst vor einer "Superabgabe" geht bei den Milcherzeugern im Kreis Lichtenfels um. Auch schwächere Erlöse drücken die Stimmung. Hinsichtlich der sinkenden Preise bei der Milch spornte Arno Eisenacher vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Bad Staffelstein die heimischen Landwirte an, ihre Betriebe zu sanieren oder zu erweitern. "Sie müssen den Mut haben, gerade in schlechten Zeiten zu investieren", rief er ihnen zu.

Der Wettbewerb der Milchbauern verschärft sich

Kreislandwirt Josef Peters sieht einen verstärkten Strukturwandel voraus. Kreislandwirt Josef Peters erwartet für dieses Jahr eine deutliche Verschärfung des Wettbewerbs: „Wir sind froh, dass die Milchquote endlich abgeschafft wird", sagt er als Funktionär des Bauernverbandes: „Wer heute noch eine Mengenregulierung befürwortet, hat Angst vor der Zukunft." „Wer seine Kosten im Griff hat, wird überleben. Dumme Bauern können wir nicht mehr durchschleppen", so Peters.

Zu Fuß von Nordhessen nach Berlin zur Demo „Wir haben es satt!“

Bio-Bauer Otto Schöneweis (59) startete gestern in Holzschuhen zum Bauernprotest nach Berlin. Er möchte auf dem Weg dorthin die Verbraucher auf die Missstände in der Agrarpolitik aufmerksam machen und Gleichgesinnte treffen. Otto Schöneweis läuft quer durch Deutschland über Göttingen und Magdeburg bis in die Bundeshauptstadt. Er wird bis zu 15 Stunden täglich laufen, um die Strecke bis 17. Januar zu schaffen. Allem Komfort und Witterungsbedingungen zum Trotz wird Selbstversorger Schöneweis in einer umgebauten Kälberbox, welche er die gesamte Wegstrecke hinter sich herzieht, übernachten und Kräfte tanken.

Montag, 5. Januar 2015

Frankreichs Landwirte sehen ohne Russland keine Zukunft

Der russische Einfuhrstopp für EU-Lebensmittel hat die französische Landwirtschaft stark getroffen, wie der Präsident des französischen Bauernverbandes (FNSEA), Xavier Beulin, der Zeitung „La Croix" (Montagausgabe) sagte. „Das Einzige, was uns heute aus der Sackgasse helfen kann, ist eine Wiederherstellung der Beziehungen mit Russland", so Beulin. „Ohne Russland kann ich mir die Zukunft der französischen Landwirtschaft nicht vorstellen."

Isermeyer: Es muss einem nicht bange sein

BZ: Wird es weiter abwärtsgehen?
Isermeyer: Die Preise werden zunächst weiter sinken, das ist klar. Gemessen an den weltweiten Mengen ist die Menge, die in Norddeutschland, den Niederlanden oder Irland zusätzlich produziert wird, relativ gering. Deswegen rechne ich auch nur mit geringen Preissenkungen.
BZ: Wie tief wird dieses Preistal?
Isermeyer: Das ist schwer zu sagen. Erfahrungsgemäß geht es nach zwei, spätestens drei Jahren aus dem Tal auf den nächsten Preisberg. 

Freitag, 2. Januar 2015

Die Quote hatte einen Konstruktionsfehler

In Deutschland sei die damals zugeteilte Quote um knapp 20 Prozent über dem Verbrauch gelegen. Schneebergers Fazit lautet, dass die Quote infolge politischer Entscheidungen in Europa die Menge nicht mehr wirksam regeln konnte. Denn die Summe der vergebenen Quoten sei mittlerweile deutlich höher geworden als die EU-Anlieferung. Insofern haben auch Unterlieferungen einzelner Mitgliedstaaten nicht mehr die große Wirkung, weil trotzdem Exportbedarf in Drittstaaten bestehe. Damit einher ging, dass diese Art von Mengenregelungen in letzter Zeit keine entscheidende preisbildende Wirkung mehr hatte.