Montag, 29. August 2016

Wenn Milchbauern ihren Hof aufgeben müssen

„Der Hof hat keine Zukunft. Wir schleichen uns raus", sagt Geppert. Neulich bekam er ­seine Lebensversicherung ausgezahlt. Jetzt beobachtet er, wie das Geld auf dem Konto immer weniger wird. „Ich muss ausblenden, was ich hier mache, sonst würde ich darüber verzweifeln. Ich kann die Arbeit schlecht machen, ich kann sie gut machen, es ist egal – es reicht trotzdem nicht."
Wer hat Schuld, dass die Gepperts aufhören müssen? Es ist nicht leicht, das herauszuhören. Der Bauernverband, weil er auf Wachstum gesetzt hat? Sie selbst, weil sie nicht mitwachsen wollten? Der Handel, weil er die Preise drückt? Die Kunden, die sich längst an günstige Lebensmittel gewöhnt ­haben? Die anderen Bauern, die immer noch mehr melken? Die Molkereien, die den Weltmarkt erobern wollen? Über die Molkereien ärgern sich Gepperts vielleicht am meisten.

Sonntag, 28. August 2016

Im Katastrophenfall: Regierung will Bauernhöfe und Betriebe beschlagnahmen

Lebensmittelvorräte für zehn Tage horten – das empfiehlt die Bundesregierung der Bevölkerung für den Fall einer Katastrophe. Jetzt werden weitere Maßnahmen bekannt, die in Berlin geplant werden: Im Notfall sollen offenbar Bauernhöfe und Lebensmittelbetriebe beschlagnahmt werden. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Agrarministeriums hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. 


Dienstag, 16. August 2016

250 Betriebe im Norden geben auf

Milchmenge sinkt, Preis steigt: Der Bauernverband hofft auf ein Ende der Krise, die deutschen Milchviehalter fordern eine Produktionsbremse. Das eigentliche Problem, die aus BDM-Sicht zu hohe Milchmenge, werde ohnehin verdrängt. „Die Politik setzt stattdessen auf die Selbstreinigung des Marktes, also das Aus für immer mehr Betriebe. So eine liberale Politik ist ja vielleicht o.k. – aber dann soll man es bitteschön auch sagen und nicht behaupten, alle Bauern lägen einem am Herzen", sagt Wosnitza. 

Sonntag, 7. August 2016

Russischer Milchverband warnt vor Gefahr durch Rezession

Die russische Milchbranche fürchtet die Rezession im Land mehr als niedrige Weltmarktpreise oder Sanktionen. "Für die weitere Entwicklung werden die real verfügbaren Einkünfte der Bevölkerung ausschlaggebend sein", sagte der Geschäftsführer des russischen Verbandes der Milchproduzenten, Artjom Below, der Deutschen Presse-Agentur in Moskau. Nach Behördenangaben sind die Reallöhne der Russen 2015 angesichts einer schweren Wirtschaftskrise um fast vier Prozent gesunken. Daher sei auch die Nachfrage nach Milchprodukten eingebrochen, erklärte er. Der Preis für einen Liter Rohmilch liegt in Russland dem Verband zufolge bei rund 21 Rubel (etwa 28 Cent). 

Samstag, 6. August 2016

Baywa: Bauern kaufen weniger

Der weltweite Preisverfall bei Milch, Fleisch und Getreide zieht Folgeschäden für die Lieferanten der Landwirte nach sich: Die Bauern kaufen inzwischen weniger Dünger, Traktoren und Saatgut, wie der Baywa-Konzern am Donnerstag in München berichtete. Die Investitionsbereitschaft der Bauern gehe stark zurück, sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz. So verkaufte die Baywa im ersten Halbjahr in Deutschland zehn Prozent weniger Traktoren als im Vorjahreszeitraum.

Freitag, 5. August 2016

CSU spricht mit drei Zungen

„Die CSU spricht hier mit drei Zungen: Die Fraktion in Bayern lehnt eine Mengensteuerung ab, während Agrarminister Brunner diese einfordert. Über allem schwebt ein Bundesminister, der mit nebulösen Phrasen auf Zeit spielt. Zeit, die unsere Bäuerinnen und Bauern nicht mehr haben!" Woerlein verweist auf die letzte reguläre Agrarministerkonferenz, bei der einstimmig seitens der Bundesländer eine Mengenreduktion beschlossen wurde. Auf Bundesebene wurde dieser Beschluss jedoch weitgehend vom CSU-Landwirtschaftsminister ignoriert.

60 Betriebe haben dichtgemacht

Anhaltend niedrige Preise bringen immer mehr Milchbauern in Sachsen-Anhalt in Bedrängnis. Seit Herbst 2015 haben nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter BDM Sachsen-Anhalt etwa 60 Betriebe ihre Milchproduktion dicht gemacht. Damit gebe es von ehemals 440 noch 280 bis 290 Milchproduzenten, sagte der BDM-Landesvorsitzende Peter Schuchmann. "Und das geht weiter, das Karussell wird sich weiterdrehen" sagte der Milchbauer. 

Mittwoch, 3. August 2016

Bauern: Ohne Kühe kein Ostfriesland

Durch das Höfesterben verliert die Region ihren typischen Anblick, mahnten Landwirte bei einer Kundgebung am Montag in Aurich. Der Milchpreis müsse schleunigst steigen, sonst stünden viele Milchbauern vor dem Ruin. Auch das „natürliche Bild Ostfrieslands" sei gefährdet.