Donnerstag, 26. April 2018

Milchbauern fordern ein Ende der Überproduktion

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter fordert am Rande der Agrarministerkonferenz in Münster von der Politik eine Marktregulierung ein. „Die kurzen Intervalle von Krisen müssen aufhören", fordert Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM). Die Politik soll nun eingreifen, um den Milchmarkt zu regulieren. Dafür wollen die Bauern heute bei der Agrarministerkonferenz in Münster demonstrieren. Zurzeit gebe es einen knapp 400 000 Tonnen schweren Berg Milchpulver aus Überkapazitäten, den niemand auf der Welt haben wolle. „Die Überschüsse zu produzieren ist schon Nonsens, geschweige denn, sie einzulagern. Das Pulver macht die Märkte kaputt. 

Mittwoch, 25. April 2018

Mexiko und EU im ‘Käsekrieg’

Die EU und Mexiko haben am Samstag eine politische Einigung erzielt, die den europäischen Landwirten neue Märkte eröffnet. Im Rahmen des Abkommens werden Käsesorten, darunter Gorgonzola und Roquefort, präferierten Zugang zum mexikanischen Markt bekommen. Dabei werden Quoten von 5.000 Tonnen Frischkäse und 20.000 Tonnen für andere Käsesorten festgelegt. Derzeit gelten für beide Käsesorten Importzölle von 45 Prozent.
Insgesamt 30.000 Tonnen Milchpulver werden ebenfalls von den bestehenden 50-Prozent-Zöllen befreit. Darüber hinauss soll diese Quote innerhalb von fünf Jahren auf 50.000 Tonnen gesteigert werden.

Sonntag, 22. April 2018

Dr. Leopold Herz fordert Überprüfung der Auswirkungen einer Milchmengenreduzierung

Für den Monat April werden für den europäischen Markt besonders drastische Preisstürze prognostiziert. Deshalb hat MdL Dr. Herz und seine Landtagskollegen in einem Antrag die Staatsregierung aufgefordert, sich dafür einzusetzen, dass auf Bundes- und Europaebene überprüft wird, welche Auswirkungen eine europaweite freiwillige und/oder verpflichtende Milchmengenreduzierung hätte und wie eine entsprechende Umsetzung in Europa aussehen könnte. 

Freitag, 20. April 2018

Die Verräter vom Bauernverband

Viele Agrarbetriebe in Ostdeutschland gehen an Großinvestoren. Die Politik könnte gegensteuern, scheitert aber an der Bauernlobby. Doch der Bauernverband blockiert hartnäckig Gesetze, die den Ausverkauf der Landwirtschaft an überregionale und sehr große Investoren bremsen sollen. Offenbar auch, weil manche Lobbyisten mit den Konzernen unter einer Decke stecken. Diesen Verdacht legen mehrere Verkäufe von Agrarunternehmen nahe. Sie zeigen, dass aktuelle oder ehemalige Funktionäre des Bauernverbands vom Ausverkauf der Landwirtschaft profitieren. Sogar Till Backhaus (SPD) sagte überraschend ehrlich in der Ostsee-Zeitung: „Ich entscheide nicht gegen den Bauernverband.“ In anderen Ländern seien Verantwortliche „wegen ähnlicher Gesetze durch die Bauern abgewählt worden“.
Sogar Till Backhaus sagte überraschend ehrlich in der Ostsee-Zeitung: „Ich entscheide nicht gegen den Bauernverband.“ In anderen Ländern seien Verantwortliche „wegen ähnlicher Gesetze durch die Bauern abgewählt worden“.

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Dienstag, 17. April 2018

Erwin Schöpges neuer EMB-Vorsitzender

Der 53-jährige Ameler tritt damit die Nachfolge von Romuald Schaber an, der nach vielen Jahren an der Spitze des EMB nicht mehr kandidierte. „Es war eine sehr emotionale Veranstaltung, weil wir Romuald Schaber sehr viel zu verdanken haben. Ich weiß, dass ich jetzt ein Amt mit einer großen Verantwortung erhalte und freue mich auf die anstehenden Aufgaben", so Erwin Schöpges auf Anfrage gegenüber dem GrenzEcho.

Freitag, 13. April 2018

Burn-out im Stall? - Milchbauern in der Krise

Lange war die Welt in Ordnung auf dem Hof von Rainer und Gaby P. in der Eifel. Doch mit dem Fall der Milchquote 2015 kam die große Krise. Bei Preisen von teils 19 Cent pro Liter Milch fiel es ihnen schwer, noch zum Arbeiten aufzustehen. "Wir arbeiten bis an den Rand der Erschöpfung und dabei kommt kein Geld raus, nur Schulden", sagt Bauer Rainer P. 

Freitag, 6. April 2018

Schlagabtausch auf Bauerntag: Minister kontra Präsident

So gereizt war die Stimmung auf einem Bauerntag in Mecklenburg-Vorpommern wohl noch nie. Landesbauernpräsident Detlef Kurreck und Agrarminister Till Backhaus (SPD) lieferten sich am Donnerstag in Linstow (Landkreis Rostock) einen heftigen Schlagabtausch. Backhaus hatte bereits im Vorfeld kräftig ausgeteilt und Verbandsfunktionären und Chefs großer Agrarbetriebe den Ausverkauf der Agrarflächen, Geldgier und Blockadehaltung vorgeworfen (die OZ berichtete). 


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Donnerstag, 5. April 2018

NI: Milchviehhalter stellen Konzept zum Krisenmanagement vor

Ihren Besuch bei Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast nutzten die Vertreter des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), um das vom Verband entwickelte Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzept zu erläutern.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen im Umgang mit Krisensituationen war man sich in der Gesprächsrunde einig darüber, dass dringend effiziente und kurzfristig einsetzbare Maßnahmen vorgehalten werden müssen, falls Krisen auf dem Milchmarkt auftreten. Daneben müssen alle Aktivitäten zur Vermeidung von Marktverwerfungen intensiviert werden. Die Ministerin bedankte sich ausdrücklich bei den Vertretern des BDM für die umfassenden Informationen. Sie betonte, die Anregungen in die Diskussionen auf der kommenden Agrarministerkonferenz einfließen zu lassen.

Montag, 2. April 2018

Traktor-Demo legte Wiener City lahm

Am Gründonnerstag startete die Traktoren-Demo der IG-Milch in Wien. Die IG-Milch wirft Molkereien vor, dass sie jenen Milchrebellen, die aufgrund von Absatzproblemen reumütig wieder zu den großen Milchgenossenschaften zurückgekehrt sind, noch immer weniger auszahlen als anderen Landwirten. 
Dem Raiffeisenkonzern wirft er vor, sich längst vom Grundgedankten seines Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen entfernt zu haben. So würden Vertreter des Bauernbundes "von der Bezirksebene aufwärts quasi alle gleichzeitig auch Raiffeisenfunktionen inne haben". Dies schalte die "demokratische Gewaltenteilung" aus.

Milchpulver für Bangladesch

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat sein Absatzgebiet in Südasien erweitert.
Das Abkommen sei Teil der laufenden Bemühungen, in wichtigen Überseemärkten Marktanteile zu gewinnen und dort zur gesunden Milchernährung beizutragen. Die Bevölkerung Bangladeschs ist dem Molkereikonzern zufolge in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 10 % auf über 160 Millionen Menschen gewachsen, was rund 2 % der Weltbevölkerung entspricht.

USA: Lager sind voll wie nie

In den USA sind die Lagerbestände an Milcherzeugnissen und Fleisch zuletzt weiter angewachsen. Aktuellen Daten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge befanden sich zum Stichtag 28. Februar 2018 insgesamt 596'090 t Naturkäse im Kühllager. Das waren nicht nur 2,8 % mehr als im Vorjahresmonat, sondern so viel wie noch nie seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1917. Zudem haben die Butterbestände innerhalb eines Monats um gut ein Fünftel zugenommen. 

BMG-Pleite: Die Lage bleibt schwierig

"Wir stehen kurz vor einem Vertragsabschluss", macht Joachim Spinner seinen Kollegen Mut. Wer der neue Abnehmer sein wird, verrät er nicht. Weil die Ortenauer Milchgenossen auch Mitglied bei der MEG Bayern sind, dürfte aber klar sein, dass das Milchauto künftig in diese Richtung fährt.
Die Insolvenz konnte niemand voraussehen", sagt Anton Walter. Der Landwirt aus Oppenau hat die MEG in der Ortenau mitgegründet und den Absatzweg zur Berliner BMG geöffnet.  "Es war richtig", verteidigt Walter die Entscheidung, man habe einen besseren Milchpreis bekommen und noch vor eineinhalb Jahren wurde der Vertrag nachgebessert. 

Spanien: Bauern gehen auf die Strasse

Am Dienstag vergangener Woche folgten laut Medienberichten insgesamt 800 Landwirte mit zusammen 500 Traktoren dem Aufruf von berufsständischen Organisationen, die Nationalstrasse 430 zwischen Miajadas und Don Benito in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura zu blockieren.
Die aktuellen Erzeugerpreise seien viel zu niedrig und reichten nicht einmal aus, die Produktionskosten zu decken, erklärten der Bauernverband Asaja und die regionale Organisation La Unión Extremadura. Hinzu kämen kräftige Unterschiede zwischen den Erzeuger- und den Verbraucherpreisen. Während die Preise für die Landwirte ruinös seien, bereichere sich der Handel.