Donnerstag, 31. Mai 2012

Milchpreis: BDM ist bestürzt, BBV bleibt gelassen

BBV-Kreisobmann Wolfgang Scholz: „Es ist falsch, von einer Krise zu reden, dann redet man sie nur herbei", sagt Scholz. Beim Milchpreis sieht er sogar eine „leichte Besserung - Gott sei Dank".
Gegensätzlicher Meinung als Scholz ist Heger - „nicht aus Stimmungsmache, sondern, weil die Fakten auf dem Tisch liegen". 

Milchkühe so produktiv wie nie

Rekord zum Welt-Milchtag: Die Leistung der Milchkühe im Südwesten ist im vergangenen Jahr so groß gewesen wie nie zuvor. Die Tiere gaben insgesamt rund 2,29 Millionen Tonnen Milch. Rund 95 Prozent der Milch lieferten die 10.221 Erzeuger in Baden-Württemberg vergangenes Jahr an Molkereien.

BBV-Präsident Heidl - Einblicke in den Alltag

Zur aktuellen Situation auf dem Milchmarkt sagte er, dass dies nur eine momentane Entwicklung sei und seiner Ansicht nach die Preise wieder nach oben gingen. Die Aussichten auf dem Milchmarkt schätzte er positiv ein. Zudem hätten viele Milchviehbetriebe auch Alternativen, sie könnten statt der Milcherzeugung Ackerbau betreiben oder Mais für Biogasanlagen anbauen.

Harte Zeiten für die Milchbauern

Die Studie soll den Bauern Mut machen. 57,7 Prozent der rund 1000 befragten Konsumenten sind bereit, mehr für die Milch zu bezahlen. Zumindest wenn das Geld nachweislich den produzierenden Bauern zugutekommt, wie die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit Vertretern der Milchbauern und Molkereien in Graz passend zum Weltmilchtag am Freitag präsentierte.

Milchwirtschaftsjahr 2011/12 bringt EU-Molkereien Anlieferungsrekord

Überdurchschnittlich stark wuchs mit einem Plus von 4,2 % die Milchmenge in Frankreich. Auch in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten wurden langjährige Anlieferungsrekorde eingestellt. Dazu zählten unter anderem Polen und Österreich, wo die Milchverarbeiter 2011/12 über rund 5 % mehr Rohstoff verfügten als im vorherigen Quotenjahr. In Deutschland stieg die Kuhmilchanlieferung auf fast 30,1 Mio t; das entsprach einem Zuwachs von annähernd 780 000 t oder 2,7 % im Vergleich zu 2010/11. 

Tote Tiere, kranke Menschen | Exakt - Die Story - MDR FERNSEHEN

Tausende tote Rinder, erkrankte Landwirte und ruinierte Bauernhöfe. Eine geheimnisvolle Tierkrankheit breitet sich aus. Während Wissenschaftler quer durch Deutschland über die Ursachen streiten und die Behörden Entschädigungen wegen ungesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse verweigern, spielen sich auf vielen Höfen Dramen ab.

Resignation im Kuhstall

Seit März ist der Milchpreis auf Talfahrt. Derzeit liegt er bei 31 bis 33 Cent. Reiter fürchtet, dass er noch weiter sinkt. "Wir rechnen damit, dass er heuer noch unter 30 Cent fallen wird."
Der Grund: Es ist zu viel Milch auf dem Markt. Zum einen ist die Milchquote, die europaweit geltende Kontigentierung, die 2015 ganz auslaufen soll, im dritten Jahr in Folge um ein Prozent gestiegen. Zum anderen machen die Milchbauern offenbar auch selbst die Preise kaputt. Einige Milchbauern hätten "gemolken, was das Zeug hält", sagt Reiter, sie hätten versucht, durch eine höhere Produktion ihre Ausfälle wettzumachen. 

"Es gibt sicher Betriebe, die können unter diesen Umständen produzieren", sagt Peter Fichtner, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands aus Bad Heilbrunn. "Aber wir können das nicht." 

Für Reiter ist klar, wo das Problem liegt: Hauptverantwortlich für den Verfall der Milchpreise sei das von der Europäischen Union beschlossene Auslaufen der Quote. 

Auch Peter Fichtner vom Bayerischen Bauernverband sieht die Zukunft eher schwarz. Er rechnet mit einem rasant zunehmenden Konzentrationsprozess auf dem Milchmarkt, wenn die Quote fällt. "Wer nicht wachsen will, hat keine Vorteile. Nur noch Großeinheiten können überleben."

Schuldenkrise - Irland setzt auf seine Bauern

Ziel ist es, die Agrarexporte in den nächsten acht Jahren von heute rund 8,5 Milliarden auf 12,0 Milliarden Euro zu steigern. Dafür müsste allein die irische Milchproduktion im Vergleich zu 2009 um 50 Prozent steigen – von 5,0 Milliarden auf 7,5 Milliarden Liter pro Jahr. Da kommt es den Iren mehr als gelegen, dass die EU-Milchquote, die den Landwirten Produktionsbeschränkungen auferlegt, 2015 fallen soll.

Berger bei bayerischem Minister Brunner: Druck auf Milchmarkt nimmt zu

"Eigentlich hatte die EU die Entscheidung über eine Abschaffung schon getroffen, nun ist die Debatte allerdings neu aufgeflackert", so Berger. Trotz dieses Aufflackerns betonte Minister Brunner dem Landesrat gegenüber, dass es wohl unrealistisch sei, allzu große Hoffnungen in einen Rückzieher zu setzen. "Dies obwohl der Druck auf den Milchmarkt in ganz Europa in den letzten Wochen stark zugenommen hat", so Berger.

Bundestierärztekammer fordert faire Milchpreise

Anlässlich des Internationalen Tages der Milch am 1. Juni 2012 fordert die Bundestierärztekammer (BTK) faire Milchpreise durch Molkereien und Lebensmittelketten. Eine solide finanzielle Basis für Landwirte sei die beste Voraussetzung dafür, dass Tierschutz und Tiergesundheit in der Milchviehhaltung ausreichend berücksichtigt werden, erklärt dazu Prof. Dr. Theo Mantel, Präsident der BTK. Besonders die Betriebe, die ihre Kühe tiergerecht halten, geraten unter wirtschaftlichen Druck. 

Bauern in Sorge: Milchpreis auf Talfahrt

In der Landwirtschaft im Oberland „stehen die Zeichen auf Sturm".
„Es schaut nicht gut aus", sagt der Kreisvorsitzende des Bunds Deutscher Milchviehhalter (BDM), Georg Reiter aus Reichersbeuern. Die Auszahlungspreise seien im Fallen. Hauptgrund für die aktuelle Entwicklung ist, dass zu viel Milch auf dem Markt ist. Als Gegenmittel „wäre die Mengenregulierung das A und O", sagt Reiter.

Grüne bauen Position in der Agrarpolitik aus

Die Grünen haben ihre Position in der deutschen Agrarpolitik gefestigt. In Schleswig-Holstein haben SPD, Grüne und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Sollte der sogenannten „Dänen-Ampel" die Regierungsbildung gelingen, dürfte auch dort die Landwirtschaft in die Zuständigkeit der Grünen fallen.

CDU-Dominanz endet
Nachdem früher im Münsterland, im Sauerland und am Niederrhein Ergebnisse von weit über 50 Prozent für die Christdemokraten Normalität gewesen seien, sei diese Dominanz heute durchbrochen, erklärte Ostendorff vergangene Woche in Berlin.

Penibles Rechnen im Melkstand

Der Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes in Berlin, Eckhard Heuser, identifiziert den Fleiß der Bauern als eine Ursache für den Preissturz: „Nach zwei guten Jahren haben wir ein erhöhtes Milchaufkommen weltweit."

Der Vizepräsident im Landvolk Niedersachsen in Hannover, Heinz Korte, kritisiert vorsichtig die großen Discounter: „Der hohe Konzentrationsgrad im Lebensmitteleinzelhandel sorgt dafür, dass billige Preise sich rasend schnell verbreiten."

Der Hauptgeschäftsführer im Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels, Franz-Martin Rausch, erklärt knapp: „Es gibt keinen Schuldigen – der Markt bestimmt den Preis." 

„Eigentlich ist es einfach", sagt Hortmann-Scholten: „Wir haben eine Ausweitung der Produktion und gleichzeitig eine stagnierende bis nachlassende Nachfrage nach Milchartikeln." 

Mittwoch, 30. Mai 2012

Milchpreis rutscht ab - Südwestfalens Bauern in Sorge

Der Kreisverbandschef Günter Buttighoffer rechnet mit noch 27 Cent pro Liter. Nach Angaben von Michael Alterauge vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter und Milcherzeuger im Kreis Olpe müssen viele Betriebe mit einem Einkommensverlust von 20 000 Euro im Jahr rechnen.

»Milchmarkt ohne Regeln wird nicht funktionieren«

Es dürfe nicht mehr vorkommen, dass der Preis auf 19 Cent/Liter sinke, wie dies in der Krisenzeit der Fall gewesen sei, da es ansonsten keine Zukunft mehr für die Milchbauern gebe. Wie auch andere namhafte Fachleute und Politiker ist der Europaabgeordnete Mac Tarabella der Überzeugung, dass »ein Milchmarkt ohne Regeln nicht funktionieren kann. Die Produktion muss unter Kontrolle gehalten werden, um die schädlichen Preisschwankungen zu verhindern.«

Dienstag, 29. Mai 2012

AT: Landwirtschaftsminister Berlakovich vor Rübenbauern für Quote und differenzierte Direktzahlung

Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich sprach sich neuerlich für eine Beibehaltung der EU-Zuckermarktordnung - und damit der Zuckerquoten - bis 2020 aus. Rübenbauernpräsident Ernst Karpfinger untermauerte die Forderung der Rübenbauern nach einem Fortbestand von Zuckerquoten und Zuckermindestpreis in der EU bis 2020. Weiters warnte er vor weiteren Handelsliberalisierungen wie gegenüber dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur. Bekanntlich will die Kommission die Quoten ja im Oktober 2015 auslaufen lasen.
Unterstützung erhalten die Rübenbauern in ihren Forderungen vom Minister: "Österreich will die Quoten bis 2020 beibehalten, da sind wir eng in Kontakt mit anderen Mitgliedstaaten", so Berlakovich. Studien der Kommission, laut denen die Zuckerquote nicht mehr zeitgemäß sei und den Rübenbauern nichts bringe, seien "zu wenig", weshalb es bis 2020 vertiefte Studien brauche.

Berlin und Wien gegen Kürzung der EU-Direktzahlungen

Deutschland und Österreich sind gegen eine Verpflichtung zur Kürzung der EU-Direktbeihilfen im Zeitraum 2014 bis 2020. Nicht abgeneigt zeigte sich der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael  Link,  gegenüber der Idee der Europäischen Kommission, anstelle von reinen Fördergeldern in bestimmten Bereichen auch Kredite zu vergeben. Die Finanzierung des EU-Haushalts mit neuen Instrumenten wie beispielsweise einer EU-Mehrwertsteuer oder Finanztransaktionssteuer lehnt die Bundesregierung nach wie vor ab. 

Milchbauern sind alarmiert

„Wir erreichen gerade die Schmerzgrenze", sagt Glaser. „Aus unserer Sicht sollten die Landwirte Richtung 40 Cent pro Liter Milch erhalten." Zurzeit seien es lediglich 32, 33 Cent. Der Grund: Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. „Insgesamt ist das Milchangebot gestiegen", berichtet Glaser. Während die Einnahmen der Bauern sinken, steigen nach den Berechnungen von Glaser ihre Kosten. „Das hat sich dramatisch geändert. Die Preise für Energie, Dünger, Reparaturen, Landtechnik, Baupreise und Gebühren erhöhten sich. Das vergrößert die Schmerzen beim Milchpreis."

Coburger Käse europaweit

"Schwarz sehen ist bei uns nicht angesagt. Die Milch unserer Lieferanten aus Bayern, Thüringen und Hessen hat eine hohe Qualität, Käseproduktion und -absatz laufen sehr gut, wir sind nah am Markt und die Betriebstechnik ist auf dem neuesten Stand. Ich bin ziemlich sicher, dass unser Milchpreis die 30 Cent nicht unterschreiten wird", blickte Ludwig Weiß in die Zukunft. Man sei schon von lauter Konzernen umgeben und die Milchwerke Oberfranken West erhalten alle zwei Monate Angebote, um übernommen zu werden. "Wir wollen eine eigene Genossenschaft bleiben", versicherte er den Vertretern der rund 1100 Milchlieferanten.

Schneider sieht Milchmarkt positiv

Bei allen derzeitigen Schwierigkeiten sieht Friedhelm Schneider (HBV) den Milchmarkt durchaus positiv. Dass die Quote wegfällt, ist nach Auffassung Schneiders Fakt. „Angesichts des derzeitigen Marktgeschehens ein neues Fass aufzumachen, halte ich für vertane Zeit". „Weitere regulatorische Eingriffe sind derzeit nicht angezeigt", so der Präsident Schneider abschließend.

Montag, 28. Mai 2012

EU wird Direktzahlungen wohl nicht linear kürzen

Der mehrjährige Finanzrahmen der EU nach 2013 nimmt weiter Form an. Bei der Ausformulierung der Absätze zu den Direktzahlungen in der Landwirtschaft konnten sich zuletzt die Gegner der festgelegten Kürzung der Direktzahlungen durchsetzen.

Biotreibstoffhersteller weisen Land Grabbing-Vorwürfe zurück

Gegen den Vorwurf des angeblichen „Landgrabbings" europäischer Biokraftstoff-produzenten in Afrika hat sich der Verband der deutschen Biokraftstoff-industrie (VDB) gewehrt.

DBV rechnet wegen Trockenheit mit rückläufiger Milcherzeugung

Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet für die zweite Jahreshälfte 2012 mit einer rückläufigen Milchproduktion. Als Grund nannte der DBV vergangene Woche in Berlin die sich in Teilen Deutschlands abzeichnende Entwicklung im Grundfutter- und Kraftfutterbereich.

Sonntag, 27. Mai 2012

Verschwendung: Aigner fordert Kinderteller für alle

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) will gegen zu große Portionen in Restaurants vorgehen. Am besten sollen nur noch Kinderteller angeboten werden. Außerdem macht sie sich stark dafür, dass die Kunden ihre Essensreste mit sogenannten 'Doggy Bags' mitnehmen können.

Samstag, 26. Mai 2012

Emmi-Chef bezog 1,198 Mio., Hochdorf-Chef 335'000 Franken

Die börsennotierten Firmen Emmi und Hochdorf legen die Saläre der Direktion und die Honorare der Verwaltungsräte offen. Eine Million und 198'000 Franken (997.706 EUR) erhielt CEO Urs Riedener letztes Jahr als «Vergütung» für seine Dienste als Emmi-CEO.
Hochdorf-CEO Damian Henzi bezog letztes Jahr laut Geschäftsbericht eine Gesamt-«Entschädigung» von 335'000 Franken (278.991 EUR). Wegen des unbefriedigenden Jahresergebnisses gab es keinen variablen Lohn. 

Oberfranken West: Im In- und Ausland weiter auf Erfolgskurs

Die Milchwerke Oberfranken West haben 2011 mit rund 218 Millionen den Vorjahrsumsatz (203 Millionen Euro) deutlich übertroffen. Die Bilanz weist einen Gewinn von knapp 95 000 Euro aus. Zum Start ins neue Jahr stelle sich der Milchmarkt laut Weiß schwierig dar. Im Inland sei der Absatz bei wichtigen Produkten (Milch, Butter) rückläufig, im Ausland wegen der Eurokrise sehr verhalten. Lediglich Käse rette derzeit den Milchmarkt.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 422 000 Tonnen Milch verarbeitet. Dabei konnte erneut ein leicht über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegender Milchpreis von 35,37 Cent pro Kilogramm (Biomilch: 42,46) erwirtschaftet werden. 

CH: Segmentierung bleibt eine Knacknuss

Nach wie vor werden die Produzenten der grossen PO mit Mischpreisen bezahlt und erfahren nicht oder kaum, in welchen Segmenten ihre Milch verkauft wird. Immerhin: Die Organisationen wollen dies verbessern.

Syngenta sieht Afrika als zukünftigen Nahrungsmittel-Exporteur

Syngenta zeigt sich überzeugt, dass Afrika nicht nur seine eigene Bevölkerung ernähren, sondern auch ein bedeutender Nahrungsmittel-Exporteur werden kann. Syngenta wird insgesamt 500 Millionen Dollar in Afrika investieren. Das Ziel sieht innerhalb von zehn Jahren Produktivitätssteigerungen von 50 Prozent vor.

Freitag, 25. Mai 2012

Drosseln Sie die Milcherzeugung!

Mit klaren Worten hat der Geschäftsführer der Molkerei Hohenlohe, Martin Boschet die Milcherzeuger aufgefordert, die Milchproduktion zu drosseln. „Fakt ist, dass es in der momentanen Situation viel zu viel Milch am Markt gibt, verringern Sie die Angebotsmenge, dann werden die Preise auch wieder steigen."

Frankreichs neuer Agrarminister setzt auf Kontinuität - Bauernverband zufrieden mit Le Foll

Parteiübergreifend halten die Franzosen auch an der Mengensteuerung fest. Die Zuckerquoten sollen bis 2020 verlängert werden und die Pflanzrechte für Wein erhalten bleiben. Auch für die Milch wünscht sich Le Foll weiterhin Möglichkeiten zur Kürzung des Angebots in Krisenzeiten. 

Wenn die Milch verramscht wird

Wenn der Milchpreis noch weiter sinkt: Wird es wieder Protestaktionen geben wie vor vier Jahren?
Uennigmann: Ich glaube nicht, dass die Landwirte nochmals so zu motivieren wären. Damals gab es Aussagen aus der Politik, dass sich etwas ändern sollte, aber passiert ist hinterher nichts. Positiv war allerdings, dass wir unser Anliegen an die Öffentlichkeit getragen haben. 

Tschechen errichteten mit 1.600 Landmaschinen Straßenblockaden wegen Abschaffung des Steuervorteil für Agrardiesel

Ab 2013 gibt es in Tschechien keine Steuervorteile mehr für Agrardiesel. Landwirte protestieren dagegen. Am Mittwoch errichteten sie mit 1.600 Landmaschinen Straßenblockaden. Die Regierung in Prag hat deren Abschaffung ab 2013 samt weiteren Einsparungen beschlossen.

DDR-„Agrareliten” dominierten nach 1990

Viele LPG-Vorsitzende in Brandenburg hätten ihre Kenntnisse und Beziehungen genutzt, um ihre Leitungspositionen zu erhalten. Kritiker der Transformationspolitik in den neuen Bundesländern seien sich zudem einig, dass der Deutsche Bauernverband die überwiegend großen LPG-Nachfolgebetriebe einseitig unterstützt habe. 

Europäischer Milchhandelsverband tagt in Wien

Der europäische Milchhandelsverband "Eucolait" vertritt die Interessen der Käufer, Importeure und Exporteure von Molkereiprodukten in den EU-Mitgliedsländern und fungiert auch als wichtige Informationsdrehscheibe. Präsident des Verbandes ist der Belgier Jack F. Baines. Im Rahmen dieser Veranstaltung, an der etwa 200 Branchenexperten teilnehmen, findet heute eine ganztägige Fachkonferenz statt, die am Vormittag von Bundesminister Nikolaus Berlakovich eröffnet wurde und sich mit der aktuellen Entwicklung der internationalen Märkte für Milchprodukte befasste: "Die gesamte österreichische Milchproduktion ist gentechnikfrei und mit über 15% der Anlieferung hat unser Land in der Europäischen Union den höchsten Biomilchanteil." 

Unzufriedene Bauern demonstrieren in Oslo

Grosse Unzufriedenheit herrscht bei den norwegischen Bauern. Seit rund einer Woche fanden im ganzen Land Demonstrationen statt. Zum Teil wurden auch mit Traktor-Karawanen Strassen blockiert. Es war auch die Rede davon, Mühlen zu blockieren und die Auslieferung von Mehl zu stoppen, mit der Absicht, dass die Brotregale in den Läden leer blieben. Eine Grossdemonstration fand am letzten Montag in Oslo statt. Erwartet wurden 2000 Bauern, es kamen aber rund 2500. Mit Spruchbändern, Plakaten und 40 Traktoren zogen sie vom «Haus der Landwirtschaft», dem Sitz des norwegischen Bauernverbandes, durch die Hauptstadt zum Regierungsgebäude, angeführt von ihrem Präsidenten Nils T. Bjørke. Das Fass kam zum Überlaufen, weil der Staat den Bauern ein Angebot von nur 13'000 Kronen pro Jahr (2385 Franken) und Mann zusichern wollte, während die anderen Berufsgattungen auf 17'000 Kronen (2700 Franken) zählen können. 

Agrarorganisationengesetz“ soll Marktstrukturgesetz ablösen

Die Bundesregierung will das bestehende Marktstrukturgesetz durch ein sogenanntes „Agrarorganisationengesetz" ablösen. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter  B l e s e r , gestern im Ernährungsausschuss des Bundestages bestätigt. 

Deutsche Krabbenfischer wehren sich gegen Preisdiktat

Deutschlands Krabbenfischer wollen sich mit einer nationalen Vermarktungsgesellschaft gegen das Preisdiktat des Großhandels wehren. Vertreter von fast 100 Fischereibetrieben unterzeichneten am Donnerstag eine Absichtserklärung zur Gründung der "Erzeugergemeinschaft der deutschen Krabbenfischer".

Höfken zum Milchmarkt und zur Fusionsabsicht der MUH-Molkerei

"Aktuell laufen die Milchbauern auf eine besorgniserregende Situation zu."
Die Situation sei heute schlimmer als bei der Milchkrise 2009, weil die Betriebskosten deutlich gestiegen seien und viele Betriebe, die in der Krise erhaltenen Liquiditätshilfen zurückzahlen müssten. „Auch wenn eine Molkerei durch die angekündigte Fusion der rheinland-pfälzischen Milch-Union Hocheifel mit der dänisch-schwedischen Molkerei Arla ihren Bauern möglicherweise bessere Konditionen bieten kann, werden damit die Verluste nicht aufgefangen", sagte Höfken zu der heute bekannt gewordenen Fusionsabsicht.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Gen-Lobby eng mit deutschen Behörden verbunden

Ein neuer Bericht der Organisation Testbiotech zeigt eine systematische und teilweise verdeckte Einflussnahme der Industrie in deutschen Behörden und Forschungseinrichtungen, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen befasst sind. Betroffen sind das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR), die Bundesforschungsinstitute des Verbraucherministeriums (BMELV) sowie eine Senatskommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Bericht benennt 17 Experten, die gleichzeitig an zentralen Schaltstellen staatlicher Einrichtungen und industrienaher Organisationen sitzen. Die meisten der Experten haben falsche oder zumindest unvollständige Angaben über ihre persönlichen Interessen gemacht.

Australiens Milchwirtschaft: Wachstum schwächt sich ab

Die Milchwirtschaft in Australien hat sich in den letzten beiden Jahren spürbar von den Folgen der vorrausgegangen Dürrejahre erholt. Jetzt bremsen jedoch steigende Produktionskosten.

Gentech-Raps wächst wild in Häfen

Greenpeace hat verbotenen Gentech-Raps gefunden und den Behörden übergeben. Im Interview gibt Robert Dudler über die Gefahren Auskunft.

Göppel: „Sonst seid Ihr arme Hund’.  .  .”

Mit Spannung waren im Festzelt zwei weitere Grußworte erwartet worden. Es sprachen der neu gewählte Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Günther Felßner und der Landesvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) Friedrich Wienert. Damit standen sich die Spitzen zweier Verbände gegenüber, die in den vergangenen Jahren nicht gerade durch Harmoniesucht aufgefallen waren. 

Bald neue Milchseen in Hessen? - GRÜNE: Milchüberschüsse verhindern

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert die Landesregierung auf, sich endlich dafür einzusetzen, dass es keine Milchüberschüsse mehr am Markt gibt. Außerdem fordern DIE GRÜNEN, Erzeugergemeinschaften zu fördern, die ihre Milch gemeinsam verarbeiten lassen. „Das würde die Preise stabilisieren und den Milchbauern in Hessen eine zukunftsfähige Bewirtschaftung ihrer Höfe bieten. Wir wollen von der Landesregierung wissen, wie sie die aktuelle Entwicklung der Milchpreise für hessische Landwirte einschätzt und mit welchen Maßnahmen sie die hessischen Milchviehbetriebe vor der Gefahr einer neuen Milchkrise bewahren wird. Die Milchkrise im Jahr 2009 sollte eine Lehre gewesen sein", so Martina Feldmayer, agrarpolitische Sprecherin der GRÜNEN.

Sorgen im Erfolg - Die Geschäftsentwicklung der Hohenloher Molkerei war nie besser.

Steigende Produktion, das bedeutet sinkende Preise. Das freut zwar die Verbraucher, treibt den Milchbauern aber die Sorgenfalten auf die Stirn. 0,75 Euro koste ein Päckchen Butter heute, 14 Cent weniger als noch im April, 40 Cent weniger als im November 2011. Ein "Desaster", bewertet dies Boschet. Sorge bereitet ihm die Konzentration. "Der Ausverkauf der deutschen Milchwirtschaft hat längst begonnen", sagt er. 

Absturz der Trinkmilchpreise: SPD fordert sofortige Aussetzung der Milchquotenaufstockung

Die BayernSPD-Landtagsfraktion fordert in einem Dringlichkeitsantrag angesichts des Absturzes der Milchpreise eine sofortige Aussetzung der Milchquotenaufstockung - der Erlaubnis an die Bauern, ein Prozent mehr Milch zu liefern, was die Preise drückt und insbesondere den kleineren Betrieben schadet. "Die drastische Preissenkung des Einzelhandels im Trinkmilchbereich sind die ersten Vorzeichen einer neuen Milchmarktkrise, wir müssen jetzt handeln", so die agrarpolitische Sprecherin Maria Noichl.

Mittwoch, 23. Mai 2012

Der Verbraucher und sein täglich Brot - Podiumsdiskussion „Gesunde Lebensmittel zu fairen Preisen“

„Wenn der Preiskampf um die Milch so weitergeht wie derzeit, zahlen wir letztlich vielleicht einmal zwei Euro für den Liter", warnte Jürgen Förg vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter vor einer weiteren Konzentration des Marktes und dem Aussterben der kleinen Betriebe. Der Milchbauer aus der Nähe von Bad Brückenau war einer der vier Teilnehmer einer Podiumsdiskussion des SPD-Ortsvereins Rottendorf zum Thema „Gesunde Lebensmittel zu fairen Preisen" in der Veranstaltungsreihe „Politischer Frühling" der SPD in Stadt und Landkreis Würzburg.

Gen-Raps: Greenpeace Schweiz deckt illegale Ausbreitung auf

Gelb blüht der Gen-Raps im Hafen von Basel - obwohl genmanipulierte Pflanzen in der Schweiz verboten sind. Greenpeace-Aktivisten haben den wild wachsenden Gen-Raps heute eingesammelt. Die heikle Fracht stammt wahrscheinlich von der Rhein-Schifffahrt. Immer wieder werden Gen-Saaten auf Transportwegen unfreiwillig freigesetzt. Nach Untersuchungen von Greenpeace wächst der Gen-Raps GT73 des US-Agrarkonzerns Monsanto an drei Standorten (Kleinhüningen, Basel-St. Johann und Muttenz) im Hafengelände von Basel. "Die Ausbreitung des Gen-Raps zeigt erneut, dass Gen-Pflanzen nicht kontrollierbar sind", sagt Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Es ist praktisch unmöglich, genmanipuliertes Saatgut sicher zu transportieren. Auch als blinde Passagiere können Samen im Güterverkehr mitreisen." Besonders der herbizidresistente Gen-Raps GT73 wird immer wieder ungewollt freigesetzt: In japanischen Häfen gerieten Rapssamen beim Umladen in die Umwelt - verschüttete, keimfähige Samen wurden durch Mensch, Tier, Wind oder Wasser bis zu 30 Kilometer weit verbreitet. In Kanada haben Verunreinigungen mit GT73 dazu geführt, dass die gentechnikfreie Rapsproduktion vollständig zum Erliegen gekommen ist. Zimmermann: "In Europa ist aus gutem Grund kein Anbau von Gen-Raps erlaubt. Zum Schutz von Mensch und Umwelt muss auch der Import vermehrungsfähigen Materials unbedingt verboten werden." Schon im vergangenen Jahr hatte Greenpeace Schweiz illegalen Gen-Raps gefunden, der vermutlich von Güterzügen gefallen war. In Deutschland hatten der ökologische Anbauverband Bioland und Greenpeace im Herbst 2007 gegen den Anbau von Gen-Raps geklagt. Auf 1500 Hektar hatten Landwirte Raps ausgesät, der mit illegalem Gen-Raps verunreinigt war.

CH: Milchbauern wollen eine gelenkte Marktwirtschaft

Die Schweizer Bauern produzieren immer noch zu viel Milch und leiden immer noch unter zu geringen Erträgen. Nach langem Richtungsstreit scheint es aber, als könnte sich die Branche doch noch zu gemeinsamen Lösungen durchringen. Drei Jahre ist es her, dass die Milchkontingentierung in der Schweiz aufgehoben wurde. Die Folge war eine Milchschwemme und tiefe Preise für die Bauern. Zwei Jahre lang hat die Branche darüber gestritten, wie Menge und Preis im Gleichgewicht zu halten wären. 

FrieslandCampinas Expansionspläne in Serbien gescheitert

Die Verhandlungen des niederländischen Molkereikonzerns FrieslandCampina über den Kauf der serbischen Molkereiunternehmen Imlek und Mlekara Subotica von der Danube Foods Group sind geplatzt. Wie die beiden Parteien heute mitteilten, ist es ihnen nicht gelungen, eine Einigung über die Konditionen für die Transaktion zu erzielen. FrieslandCampina werde deshalb seine Suche nach geografischen Expansionsmöglichkeiten fortsetzen.

Protest gegen Großbetriebe formiert sich

Weit über 100 Bürgerinitiativen, Verbände und Organisationen haben am vergangenen Wochenende in Großenkneten (Landkreis Oldenburg) das "Landesnetzwerk Niedersachsen  Bauernhöfe statt Agrarfabriken" gegründet. Für eine bäuerlich strukturierte Landwirtschaft und gegen agroindustrielle Tierfabriken wendet sich die neu gegründete landesweite Vereinigung, die von über 250.000 Menschen in ganz Niedersachsen getragen wird.

Schwälbchen steht weiter unter Druck

Bei der Schwälbchen Molkerei hält die schwierige Geschäftslage im ersten Tertial 2012 noch an. Einer plangemäß verringerten Milchverarbeitung stand dabei eine Umsatzerhöhung gegenüber, teilt die Molkerei mit. 

Dienstag, 22. Mai 2012

Die Milch-Union macht künftig "Møh"

Gigantenehe, Megafusion oder Elefantenhochzeit: Die Nachricht von einem möglichen Zusammenschluss der dänisch-schwedischen Molkereigenossenschaft Arla mit der rheinland-pfälzischen Milch-Union Hocheifel hat die Branche überrascht. Die Reaktionen auf eine mögliche Fusion sind geteilt. Noch wichtiger für die rund 2600 Muh-Lieferanten: eine unbegrenzte Milchabnahme-Garantie. Sievers: "Wir erfassen die Milch uneingeschränkt auch nach 2015" - das Jahr, in dem die Quote fällt. Man wolle in Pronsfeld "noch ein bisschen mehr investieren", in Trockenturm und Butteranlage. Neben den bereits von der Milch-Union vorgesehenen 60 Millionen Euro, sekundiert Sievers, soll eine weitere achtstellige Summe in den Eifeler Standort fließen, die Rede ist von gut 20 Millionen. "Wir geben unser operatives Geschäft ab", sagt Sievers. "Insofern können Sie es Übernahme nennen. Aber Fusion ist der richtige Ausdruck."

Arla probt Rundumschlag auf Europas Milchmarkt

Die margenschwache und lang stark zersplitterte Milchbranche befindet sich seit Jahren in einem Konzentrationsprozess. Die Molkereien hoffen, mit schierer Größe der Macht der Handelsketten besser Paroli bieten zu können. Vor zwei Jahren schlossen sich Nordmilch und Humana zum heutigen deutschen Marktführer Deutsches Milchkontor (DMK) zusammen. Die Unternehmensgruppe Theo Müller, die Nummer zwei in Deutschland, hat über Jahre kleinere Molkereien aufgekauft. Arla selbst hatte sich Ende 2010 mit der deutschen Molkerei Hansa-Milch zusammengetan und im vergangenen Jahr Allgäuland übernommen. Die Zustimmung der Milchbauern, die am 26. Juni entscheiden werden, will sich Tuborgh durch künftig höhere Abnahmepreise sichern: "Am ersten Tag nach einem Zusammenschluss zahlen wir den Bauern den gleichen Preis für einen Liter Milch, den all unsere Bauern bekommen - und der lag in den vergangenen Jahren fast durchgehend etwa 2 Cent über Abnahmepreis von MUH."

Die regionale Karte verspielt - Der Milchriese Arla will die viertgrößte deutsche Molkerei, die Muh in der Eifel, schlucken.

Die entscheidende Frage ist, ob schiere Größe am Ende wirklich der dominierende Faktor für Marktmacht ist, ob sich bessere Butter- und Milchpreise nur so gegenüber den Handelsriesen durchdrücken lassen. Zumal eine andere, eine regionale Lösung viel näher gelegen hätte, zum Greifen nah sozusagen. Seit Jahren warten viele Bauern der Region und auch die Politik im Land vergeblich auf die Fusion der Molkereien Muh und Hochwald in Thalfang. Warum daraus nichts geworden ist, hat bis heute keiner der Verantwortlichen schlüssig erklären können oder wollen. Garantiert ist da gar nichts, erst recht nicht ab 2015, wenn mit dem Ende der Milchquote auch die letzte Schranke für eine unbegrenzte Produktion fällt.

Bauern im Existenzkampf - Die neue Milchschwemme

Dabei ist die aktuelle Entwicklung nur ein Vorgeschmack auf das, was den Bauern in den kommenden Jahren bevorsteht. Denn die EU liberalisiert die Agrarpolitik. Die Milchquote, die seit 1984 die Produktion einschränkt, wird derzeit schrittweise erhöht und läuft 2015 aus. Dann sind der Überproduktion keine Grenzen mehr gesetzt. 

Milch: Weltgrößter Exporteur erwartet sinkende Preise bis Ende 2012

Die neuseeländische Fonterra Cooperative, der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten, rechnet im nächsten Jahr aufgrund einer steigenden weltweiten Produktion damit, dass er seinen Landwirten in der Saison bis zum 31. Mai 2013 etwa 9 Prozent weniger bezahlen wird als im laufenden Jahr. Damit würde die Vergütung auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren sinken, berichtet Bloomberg am Dienstag.
„Es gibt genug Milch, was die Preise unter Druck setzt. Angebot und Nachfrage werden erst gegen Ende 2012 wieder mehr ins Gleichgewicht kommen", so die Pressemitteilung des Konzerns.

DMK: Über 12.000 unter einem Dach - Fusion kostet zunächst Geld

Im Juni entscheiden die Vertreter, ob die Genossenschaften Nordmilch, Humana und Bad Bibra fusionieren.  Manchem Mitglied geht es aber etwas zu schnell. Die Lieferordnungen hätte man auch ohne Fusion harmonisieren können, meinen Praktiker. Immerhin kann die Fusion bis zu bis zu 9 Mio. Euro Grundsteuern kosten. Aber noch suche die DMK nach steuersparenden Möglichkeiten, heißt es. Zudem ist geplant, die Anzahl der Vorstände und Aufsichtsräte zu verringern. Während Humana-Bauern künftig mehr Geschäftsanteile einlegen sollen, sinkt für die großen Nordmilch-Lieferanten der Aufschlag auf den Milchpreis. 

Montag, 21. Mai 2012

Röring und Brüggemeier bewerben sich für WLV Spitze

Einer der größten Bauernverbände Deutschlands bekommt eine neue Spitze. Franz-Josef Möllers zieht sich nach 15 Jahren als Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) aus Altersgründen zurück. Zwei Kandidaten bewerben sich als Nachfolger. Zum einen Wilhelm Brüggemeier aus Herford in Ostwestfalen und zum anderen der CDU-Bundestagspolitiker und Landwirt Johannes Röring aus Borken im Münsterland bewerben sich um den Posten.

Das giftige Geheimnis auf unseren Tellern: Die Lebensmittelbranche ist außer Kontrolle geraten. Darunter ...

Die Lebensmittelbranche ist außer Kontrolle geraten. Darunter leiden vor allem Nutztiere, aber auch Verbraucher durch verseuchte Produkte. Eine Spurensuche, warum wir schlechter Essen denn je - und wer die Schuld trägt.

Bundesverband deutscher Milchviehhalter eröffnet Büro in Berlin

BDM-Vorsitzender Romuald Schaber erklärte am Dienstag in Berlin, der Verband wolle mit dem neuen Büro näher an den Puls der politischen Entscheidungen rücken und seine Anliegen verstärkt einbringen.

Als die fleißigste und verantwortungsvollste Gruppe in der Landwirtschaft bezeichnete der Vorsitzende des Bundestagsernährungsausschusses, Hans-Michael Goldmann, die Tier- und insbesondere die Milchviehhalter bei der Eröffnung. Gleichzeitig stünden sie vor großen Herausforderungen, betonte der FDP-Politiker. Goldmann versicherte, auch wenn man bei den Lösungswegen oft unterschiedlicher Meinung sei, sollte man die Verbindung pflegen und das Gespräch suchen. 

Falsche Schweineohren als neuester Lebensmittelskandal in China

Ein neuer Lebensmittelskandal erschüttert China - diesmal geht es um falsche Schweineohren. Die Polizei gehe im Osten des Landes Vorwürfen nach, dass Händler statt der als Leckerbissen geltenden Originale nur Imitate aus Gelatine verkauften, berichtete am Mittwoch die amtliche Tageszeitung «China Daily».

Anhaltender Preisdruck am internationalen Markt für Milcherzeugnisse

Am Weltmarkt haben die Notierungen für Milcherzeugnisse ihre Talfahrt weiter fortgesetzt. Bei der Auktion der internationalen Handelsbörse Global Dairy Trade (GDT) vergangene Woche ging es mit den Kursen der gehandelten Milchprodukte teilweise noch einmal deutlich nach unten. Der zusammenfassende Preisindex für alle Erzeugnisse sank gegenüber der vorangegangenen Auktion von Anfang Mai um 6,4 %; verglichen mit seinem Stand von Mitte Mai 2011 belief sich das Minus auf rund 33 %. Bei der jüngsten Versteigerung tendierten die Preise für Milchpulver am schwächsten. 

CH: «Bauern sterben zu langsam»

Der «Blick am Abend» nahm die Forderung des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse auf, wonach das Agrarbugdet des Bundes um jährlich 35 bis 70 Mio Fr. zu reduzieren sei.

EU-Kommission genehmigt Lactalis-Übernahme von Skånemejerier AB

Die EU-Kommission hat grünes Licht gegeben für die Übernahme des schwedischen Molkereiunternehmens Skånemejerier AB durch die französische Privatmolkerei Lactalis. Wie die Brüsseler Behörde nach Abschluss der Prüfung mitteilte, wurden dabei keine Wettbewerbsbedenken festgestellt. Lactalis verspricht sich von der Übernahme einen Eintritt in den gesamten skandinavischen Raum.

AT: Die "Faire Milch" zahlt weniger als die Molkereien

PREISDRUCK / Europaweit ist derzeit viel zu viel Milch da, das trifft die Milchrebellen der „Fairen Milch" als kleine Anbieter besonders hart.
16 verschiedene Milchsorten zählt Johann Mohr in seinem Milchregal: „Die Faire Milch ist die drittstärkste. Am stärksten ist die SPAR-Milch, dann kommt die Bauernmarke Hiegesberger." 

Sonntag, 20. Mai 2012

BIG-M: Jetzt ist definitiv Schluss mit der Schönfärberei

Die Milchbauern haben nun drei lange Jahre vergeblich auf eine Lösung des Mengenproblems gewartet. Für BIG-M ist jetzt Schluss. Wir glauben keinen noch so hoffnungsvollen Versprechungen mehr. Weder die BOM, noch der Ständerat, noch das BLW haben ihre Versprechungen je wahrgemacht. Jetzt werden wir das Heft selbst in die Hand nehmen. 

Die Butter ist so billig wie 1950

In den vergangenen Wochen sind die Preise für Milch, Butter und Sahne im deutschen Lebensmittelhandel deutlich gesenkt worden. Für die Verbraucher sind das im Monat ein paar Euro beim Einkauf weniger. Die Milchbauern sehen die Entwicklung aber mit großer Sorge. Für sie geht es um ihre Existenz. 

BDM fordert mehr Geschlossenheit

Der Bund der Milchviehhalter (BDM) forderte auf seiner Kreisversammlung im Gasthaus Kreuzerwirt mehr Geschlossenheit von den Landwirten. Der erneute Preisverfall bei der Milch stand dabei im Mittelpunkt. Experte Ludwig Huber erläuterte dabei die Marktlage.

Wer Milch verursacht, soll zahlen - Das ABC der Überproduktion

Woher kommt der Milchüberschuss? Und wie liesse er sich vermeiden? Bisherige Versuche sind gescheitert. Während die Branche streitet, geht die Überproduktion weiter. Das Resultat: Schweizer Butter landet verbilligt auf dem Weltmarkt. 25 000 gegen 4. So sieht der Schweizer Milchmarkt aus. 

Milchbauern suchen Perspektiven

Beratungsprojekt für Milcherzeuger wird um ein Jahr verlängert / Minister nennt es Errungenschaft, Kritiker wollen Langfristigkeit.

Bauern haben kaum Sparpotenzial wenn Milchpreis weiter sinkt

Die Agrarbetriebe werden erst mit der Milchabrechnung Ende des Monats erfahren, wie viel sie von ihrer Molkerei für die gelieferte Milch bekommen. "Diesen Festpreis haben wir zu akzeptieren", erläutert Werner Kunath, Geschäftsführer der Großdrebnitzer Agrarbetriebsgesellschaft mbH. Im vor zwei Jahren neu gebauten Stall stehen rund 1.400 Milchkühe, die rund um die Uhr gemolken werden. Die Milch lagert in zwei 25.000 Liter Kühltanks. Die Lieferverträge mit der Molkerei würden üblicherweise jährlich ausgehandelt, so Kunath. In der Zwischenzeit gäbe es keine Möglichkeit darauf zu reagieren oder zu verhandeln. 

Die Trinkmilch macht’s nicht mehr - Der Wettbewerb zwingt Bayernland zu einer Spezialisierung.

Etwas nostalgisch wird Dr. Norbert Bauer schon, wenn er sagt, dass es „bald aus is'" mit der Abfüllung der Domspitz-Trinkmilch . Am 31. Mai dreht der Bayernland-Geschäftsführer buchstäblich den Hahn ab, dann fließen die letzten Liter durch die Tetra-Anlage des Regensburger Milchwerks. Bauer ist qua Amt jedoch weniger Nostalgiker, vielmehr Leiter der Produktion von fünf Standorten der Bayernland eG. Mit einer Jahresabsatzleistung von gut 350000 Tonnen Milchprodukten im In- und Ausland gehört die Genossenschaft zu den führenden Vermarktern in Deutschland.

"Ja, es wird zu viel Milch produziert"

Konrad Graber, Verwaltungsratspräsident der Emmi-Gruppe, denkt, dass in der Schweiz zu viel Milch produziert werde. Denn zu viel Milch müsse über wertschöpfungsschwache Kanäle vermarktet werden.

Donnerstag, 17. Mai 2012

„Mensch Macht Milch“ in Papenburg - Gesichter hinter der Milch

Papenburg ist die siebte Station der Wanderausstellung. In die Fehnstadt geholt hat sie Ottmar Ilchmann vom BDM. Mit der VHS Papenburg und dem Ökumenischen Arbeitskreis Papenburg habe er vor Ort die nötigen Partner zur Durchführung gefunden, so Ilchmann. Die Ausstellung sieht er auch vor dem Hintergrund der aktuellen Talfahrt der Milchpreise in Deutschland, von denen die Produzenten nicht leben könnten. Sie verspürten den Abnehmern gegenüber Machtlosigkeit, wie Ilchmann in Anlehnung an den Titel der Schau sagte. „Mensch Macht Milch" lautet der Titel der Fotoausstellung über die Kehrseiten der Milchproduktion in Afrika und Europa, die die Volkshochschule (VHS) Papenburg ab nächster Woche in der Villa Dieckhaus zeigt.

Landvolk glaubt dass sich die Lage auf dem Milch-Weltmarkt entspannt

Von einer ernsten Marktkrise wie in den Jahren 2008/2009 könne man derzeit zwar nicht sprechen, sagte der Vizechef des niedersächsischen Bauernverbands, Heinz Korte, der Nachrichtenagentur dpa. Der Bauernverband in Niedersachsen glaubt, dass sich die Lage auf dem Milch-Weltmarkt entspannt.

Wo Bayern draufsteht, soll auch Bayern drinstecken

Franz Fischler: „Wir brauchen in der Landwirtschaft Schwergewichte, die exportieren." Man müsse die Kaufkräfte nutzen, die in Indien und China entstünden. Das sei wichtig, da der Marktdruck in Deutschland zunehme – durch Discounter, die die Preise drücken.

Die Milch-Krise setzt sich unaufhörlich fort

„Wenn man bedenkt, dass durch die Inflation in den letzten 25 Jahren alles andere erheblich teurer geworden ist, ist der Milchpreis eigentlich extrem gesunken", sagt Helmut Petschar, Geschäftsführer der Kärntnermilch und Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM).

Mittwoch, 16. Mai 2012

Milchmarkt International: Preisrückgang setzt sich fort

An der globalen Handelsbörse für Milchprodukte (GlobalDairyTrade) haben die Auktionspreise erneut deutlich nachgegeben. Der gewichtete Preisindex ging gestern um 6,4 Prozent zurück.

Milchpreise: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft schätzt Lage entspannter als BDM ein

In schlechten Zeiten wird dann zwischen den Bereichen der Bauernhöfe schlicht quersubventioniert. Mit Hilfe der Pflanzenproduktion arbeite ein Hof am Ende mit schwarzen Zahlen. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede - Produzenten, die unterschiedlich effizient arbeiten. Da können die Kosten auch unter dem Schnitt von 35 Cent liegen - Gewinn ist dann trotzdem möglich. Die Größe der Milchbetriebe in Thüringen liegt übrigens bei 300 bis 500 Tieren. Möglich sind auch 1500 oder mehr. "Den Zehn-Kühe-Betrieb, der manchmal in der Werbung zu sehen ist, den gibt es wahrscheinlich nicht einmal in Bayern", sagt die TLL-Expertin Esther Gräfe.

Nestlé setzt bei der Milchpulverproduktion lieber auf Nordafrika

Nestlé investiert 5,3 Millionen Franken in Marokko um dort die Milchproduktion zu steigern

In der Provinz Doukkala-Abda werden laut Nestlé-Mitteilung 22 Prozent, oder 340 Millionen Liter der marokkanischen Milch produziert. Jetzt hat der Konzern eine Partnerschaft mit den lokalen Agrarbehörden ins Leben gerufen um die Milchsammlungen um 10 Prozent zu erhöhen. Damit ist eine strategische Entwicklung durch eine Erhöhung der Milchproduktion bis zum Jahr 2020 von geplanten  50% eingeleitet.
alimentaonline.ch und  nestlemaghreb.com

Nestlé eröffnet in Algerien eine zweite Milchpulverfabrik

Nestlé hofft durch die Eröffnung eines zweiten Standortes die Milchpulverproduktion in Nordafrika deutlich zu steigern. Die erste Niederlassung dieser Art wurde in Algerien von Nestlé Waters bereits im Jahr 2005 eröffnet. Das neue Werk folgt einer Verpflichtung seitens der algerischen Regierung den Handel mit internationale Firmen zu ermutigen, es soll dazu beitragen die lokale Produktion über Exporte noch zusätzlich zu erhöhen.
nestlemaghreb.com 


Mövenpick-Eis wird auch in Ägypten produziert

Der Schwerpunkt wird auf die erhöhte Produktion in Ägypten gelegt, die einzige Anlage von Nestlé außerhalb Europas für die Generation von Super-Premium-Mövenpick-Eis und einem Produktionsstandort für Produkte wie Cerelac Getreide für Kinder und Maggi Suppen und Brühen.
Nestlé ist in Afrika schon seit über 130 Jahren. Derzeit werden 24 Fabriken auf dem Kontinent betrieben und etwa 29,000 Menschen beschäftigt.
nestlemaghreb.com

Dienstag, 15. Mai 2012

CH: Melken, was die Kühe hergeben

«Wer fünfzig Kühe hat, sollte davon leben können und auch noch etwas zum Investieren übrig haben», sagt Werner Locher. Er hat viele Betriebe in vielen Ländern gesehen. Etwas sei überall gleich: «Mehr als fünfzig Kühe kann eine Person nicht gewissenhaft betreuen. Auf einem ostdeutschen Milchbetrieb mit tausend Kühen arbeiten einfach zwanzig Ukrainer.» Locher möchte lieber zwanzig selbstständige Betriebe als einen Grossbetrieb mit zwanzig Knechten. Dafür lohne es sich zu kämpfen. Und die Milchmengensteuerung sei zentral dafür: «Wenn wir nicht über die Menge reden, können wir auch nicht über den Preis reden.»

Russische Agrarsubventionen lohnen sich

Dmitrij Medwedew ist stolz auf die heimische Landwirtschaft. Dies lohne sich generell, denn jeder Rubel staatlicher Subventionen lasse private Investitionen in Höhe von zehn Rubel mobilisieren.

Milchbauern selbst schuld am Preisdilemma

Ihre Situation erinnert an ein Gefangenendilemma, wie man es aus der Spieltheorie kennt: Jeder einzelne Bauer profitierte davon, wenn er mehr Milch produzierte, zugleich schadete er aber damit der gesamten Zunft. Nun müssen alle Milchbauern die Zeche zahlen. Doch natürlich stimmt etwas nicht, wenn die Bauern für ihre hochwertige Milch vom Handel weniger bekommen, als sie die Herstellung kostet. Es ist Ausdruck eines perversen Systems, wenn die Landwirte in ihrer Not tonnenweise Milch wegkippen müssen, um einen weiteren für sie existenzbedrohenden Preisverfall aufzuhalten – so wie im Jahr 2009 geschehen.

Montag, 14. Mai 2012

Ostendorff sieht Ende der CDU-Dominanz auf dem Lande

Nachdem früher im Münsterland, im Sauerland und am Niederrhein Ergebnisse von weit über 50 % für die Christdemokraten Normalität gewesen seien, sei diese Dominanz jetzt durchbrochen, erklärte Ostendorff heute in Berlin. „Monokulturen, Flächenfraß, Massentierhaltung, Milchpreisverfall - all das wollen die Menschen nicht und sie sehen nicht, dass die CDU etwas gegen diese groben Fehlentwicklungen in den ländlichen Räumen zu tun gedenkt."

Neuseeland stockt die Milchviehhaltung weiter auf

Die neuseeländische Milchindustrie setzt ihre schnelle Expansion fort. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes betrug die Zahl der Milchkühe am 30.06.2011 fast 6,18 Mio. und damit um 260.000 Stück oder 4,4% mehr als zwölf Monate zuvor.

Gentechnik-Subventionsbetrug: Staatsanwalt ermittelt gegen Ministerien

Die millionenschwere Landesförderung des AgroBiotechnikums in Groß Lüsewitz (Kreis Rostock) gerät ins Visier der Staatsanwaltschaft. Laut Staatsanwalt Martin Fiedler prüfen Rostocker Ermittler derzeit Hinweise unter anderem auf Subventionsbetrug, Beihilfe zum Subventionsbetrug und Verstöße gegen EU-Recht. Grundlage seien Berichte der OSTSEE-ZEITUNG über vermeintlich faule Tricks der Landesregierung bei der Finanzierung des umstrittenen Gentechnikzentrums.

Medien berichten über fallende Milchpreise

Zum wiederholten Mal spitzt sich die Lage am Milchmarkt weiter zu. Fallende Milchpreise sorgen bei Bauern und Verbrauchern für Diskussionen. Die Medien gehen der Sache auf den Grund und erkundigen sich vor Ort bei den Milcherzeugern.  Am Mittwoch, 09. Mai 2012, besuchte der Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB mit einem Kamerateam Albert Kobow in Meyenburg. In Sachsen interviewte der MDR Steffen Kleindienst zu der aktuellen Preisentwicklung am Freitag, 11. Mai 2012.

Die Berichte können Sie einsehen unter:



Wahlen in Frankreich: Niemand kümmert sich mehr um die Landwirtschaft - Einfluss der Bauern ist verschwindend klein

Martine und Jean-Luc Rossi sind Milchbauern. Auch die finanzielle Situation sei sehr angespannt: "Es hat Zeiten gegeben, in denen wir uns ernsthaft gefragt haben, wie wir durch das Jahr kommen. Dabei ist unser Lebensstil sehr bescheiden und wir gehen kaum aus", erzählen die beiden. Wir müssen der Realität ins Auge sehen: In Frankreich zählt die Landwirtschaft nicht mehr viel. Betriebe verschwinden, wachsen zusammen - bis künftig nur mehr Agrarfabriken die Branche dominieren. Die Landwirte stellen heute nur mehr 4% der Wähler, ein winziger Bruchteil im Vergleich zu 50 Jahren davor. Wir haben überhaupt keinen Einfluss mehr", ist Jean-Luc enttäuscht.

Sonntag, 13. Mai 2012

Milch im Überfluss

Die Preise für Milch und Milchprodukte sind im Keller - schon wieder. Bauern sehen sich vom mächtigen Handel erpresst. Nun könnte eine Wiederholung der Milchkrise von 2009 drohen. Während der Agrarrohstoff-Index nach oben zeigt, Getreide und Schweinefleisch immer teurer werden, geht es bei der Milch munter bergab. 

Samstag, 12. Mai 2012

Senkung der Trinkmilchpreise durch Aldi schlägt weiter Wellen

Der Erzeugermilchpreis nähere sich damit einem weiteren Tiefpunkt an, stellte der BDM fest. Für die zweite Jahreshälfte 2012 seien Preise von 25 Cent bis 27 Cent pro Liter zu befürchten. BDM-Vorsitzender Romuald  Schaber bezeichnete schon die derzeitige Lage der Milcherzeuger als ruinös. Die Kosten für Energie und Futtermittel auf der einen Seite und geringere Einnahmen aufgrund der Preissenkungen auf der anderen Seite - der Druck auf die Milchbauern werde immer größer. 

Ukraine: Interventionsankäufe von Milchprodukten angelaufen

Ende vergangener und Anfang dieser Woche wurden mit sieben Molkereien Verträge für den Erwerb von 777 t Butter und fast 1.000 t Trockenmilch abgeschlossen, teilte der dafür zuständige staatliche Agrarfonds mit. Dieser hatte im vergangenen Monat mit den bedeutendsten Milchverarbeitern ein Memorandum unterzeichnet, wonach bis Juli Produktionsüberschüsse in der Höhe von insgesamt mehr als 5.500 t Butter und 11.800 t Trockenmilch aufgefangen werden sollen. Die beteiligten Unternehmen haben sich ihrerseits verpflichtet, die Rohmilch-Preise für die Landwirte nicht weiter zu senken. 

Folgart: Weltmarkt besser als der Verkauf an Aldi oder Lidl - Tendenz: positiv

"Wir leben in einer Zeit, in der der Weltmarkt besser ist, als der Verkauf an Aldi oder Lidl", sagt DBV-Vizepräsident Udo Folgart. Zur Preisabsicherung kann er sich auch Rohmilchkontrakte vorstellen. Obwohl die Milchproduktion weltweit steigt, sieht er für deutsche Landwirte positive Tendenzen. "Steigende Milchmengen schließen steigende Milchpreise nicht sofort aus".
Tendenz: positiv
Obwohl sich momentan eine Abkühlung der Konjunktur im Milchbereich abzeichnet, seien freundliche Tendenzen am Käse- und Pulvermarkt festzustellen.

Aus dem Tritt geraten - Milch-Union-Hocheifel vor der Übernahme?

Mehr oder weniger offen wird schon länger darüber spekuliert, ob bzw. von wem die Milch-Union Hocheifel (MUH) im rheinland-pfälzischen Pronsfeld „übernommen" werden könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Eife­laner ihr Heil in der Verbindung mit einem ausländischen Unternehmen suchen. Die skandinavische Arla käme ebenso infrage wie der französische Lactalis-Konzern. 

Beihilfeliste veröffentlicht: Die meisten Agrarmillionäre im Osten - Bauernhöfe, Schnapsbrennerei, Yachtklubs, Kirchen, Banken

Insgesamt zählt MV inzwischen 28 Beihilfe-Millionäre, bundesweit sind es 200. Die meisten in Ostmecklenburg und Vorpommern: Agrar GmbH Gut Ferdinandshof, Gut Borken in Viereck, Penneland Agrar GmbH  Hohendorf, die Landesforst in Malchin –  1 bis 3,6 Millionen Euro zahlt Brüssel den Betrieben jeweils. Weitere 30 Agrarunternehmen Westmecklenburg zählt sieben Agrarmillionäre – darunter die Agrarprodukte e.G. Spornitz mit 2,3 Millionen Euro, die Agrargemeinschaft Lübstorf mit 2,1 Millionen Euro. Entlang der Ostseeküste sind ebenfalls sieben Beihilfemillionäre zuhause. Fragwürdig: Das Land fördert sich und seine Gesellschaften selbst mit neun Millionen Euro.

Bauernverband zu sinkenden Milchpreisen: Nachfrage ankurbeln

Der Bauernverband warnt vor Panikmache. Vielmehr sollten Ideen gesucht werden, um den Milchabsatz zu steigern und dadurch stabile Preise zu garantieren. Das sagte Hans-Jürgen Seufferlein, Geschäftsführer des Verbandes der bayerischen Milcherzeuger und Milchreferent des Bayerischen Bauernverbandes, der Nachrichtenagentur dpa: „Wir wollen die Nachfrage ankurbeln – sowohl im Binnenmarkt als auch im EU-Ausland."
Es gebe aber die berechtigte Hoffnung, dass das Preistief nicht lange andauere. Ein Vergleich zum Krisenjahr 2009, als Milchbauern sogar in Streik traten, um für höhere Preise zu kämpfen, dürfe derzeit nicht gezogen werden, warnte Seufferlein.
„Wenn sich der Markt bis dahin wieder stabilisiert hat, muss man den Preisdruck gar nicht so sehr fürchten."

Russland braucht keine kranken Schweine aus Europa

Das Gesamtgewicht der Schreiben betreffs Verletzungen der Garantien für die Sicherheit der lebendigen Tiere, die an Russland geliefert werden, Schreiben, welche aus Moskau an die Adresse des tiermedizinischen Dienstes Deutschlands abgeschickt worden sind, macht… 5 Kilogramm aus! Wie seltsam das auch klingen mag, am schlechtesten ist es in Deutschland, dem größten Lieferanten an die Zollunion, damit bestellt. Hier wurden Fälle festgestellt, wo karzinogenes Dioxin in die Nahrungskette gelangte, ferner Ausbrüche der toxikogenen Kolibakteriose, die auf das Koli-Bakterium zurückzuführen ist. Über die Lieferungen aus einer Reihe von deutschen Agrarbetrieben wird immer wieder ein Verbot verhängt. Sobald es gegen Garantien des tiermedizinischen Dienstes der Bundesrepublik aufgehoben wird, folgen erneut Verstöße. Die Viehzuchterzeugnisse aus der EU entsprechen oft nicht den Anforderungen des Auftraggebers. Nach einem Ausweg hat man in Moskau gesucht.  Moskau wartet auf Vorschläge aus Brüssel.

Freitag, 11. Mai 2012

Müller: Lage auf dem Milchmarkt nicht dramatisieren

Vor einer Dramatisierung der Lage auf dem Milchmarkt hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Gerd  M ü l l e r , gewarnt. „Ich würde derzeit nicht von einer Krise sprechen. Und wir alle sollten uns hüten, eine Krise herbeizureden", erklärte Müller in einer Antwort auf eine Frage des Grünen-Sprechers für Agrarpolitik, Friedrich  O s t e n d o r f f . 

AT: Gmundner wird den Milchpreis ab Juni senken

Linz. Die Gmundner Molkerei wird voraussichtlich ab 1. Juni den Bauernmilchpreis senken berichtet wirtschaftsblatt.at. Um wie viel, lässt Michael Waidacher, Chef der drittgrößten Molkerei Österreichs, noch offen. Als Grund führen Waidacher und Genossenschaftschef Josef Fürtbauer den Preisdruck durch gestiegene Mengen Rohmilch an. Allein in Europa sei die Menge im Vorjahr um 2,2 Prozent bzw. 2,8 Milliarden Tonnen gestiegen - Waidacher: "Das entspricht der Jahresproduktion von Österreich." Schon im März musste Gmundner den Milchpreis für seine 3000 Lieferanten deshalb von 40 auf 38 Cent pro Kilo Milch senken (ein Kilo Milch entspricht 1,03 Liter Milch).

Donnerstag, 10. Mai 2012

Ungarn: "Hetze" gegen österreichische Bauern

Die grenzüberschreitende Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen sorgt momentan für schlechte Stimmung zwischen Österreich und Ungarn. 

Mittwoch, 9. Mai 2012

Zott: Das Wagnis ohne Gentechnik

Zott stellt bei vielen Erzeugnissen auf eine Produktion ohne Gentechnik um. Es gab ein Lob von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU).

CH: Fehlende Fairness unter den (Milch)-Bauern

Heute kämpft die Schweiz mit einer Überproduktion, die sich im Butterberg widerspiegelt, der jetzt mit Geldern aus dem Marktentlastungsfonds der Branchenorganisation Milch (BOM) im Ausland entsorgt werden muss. Und seit letztem Freitag ist klar, die Mehrmengenmelker werden für die Überschussverwertung nicht stärker zur Kasse gebeten. 

Acht Millionen Euro in Weißenhorn investiert

Vor mehr als fünf Jahren haben Monika und Gerhard Jerg die Weißenhorner Molkerei aus der Insolvenzmasse des Parmalatkonzerns herausgekauft. Was 1889 als Dorfmolkerei begonnen hat, ist heute ein Käsewerk mit 350 Mitarbeitern.

Bauer im Kuhstall ist die ärmste Sau

Vor einer neuen Rabattschlacht mit Molkereiprodukten warnt auch Xaver Geitner, der Vize-Vorsitzende des BDM-Kreises Neumarkt. 
Wann fließt wieder Milch in Gullys?
Geitner: Ich glaube nicht, dass es solche Protestaktionen demnächst wieder geben wird. Nicht nachdem der Bauernverband beim letzten Mal alle BDM-Maßnahmen madig gemacht hat. 

Verwirrung um Milch-Dokumentation

Der Film von Mirko Tomic über die Unverträglichkeit von Milch beim Menschen wurde im NDR Fernsehen kurzfristig durch eine andere Doku ersetzt. Bereits der Pressetext lässt erahnen, dass gewisse Interessenverbände gegen eine Ausstrahlung sind.

Dienstag, 8. Mai 2012

Von Marktignoranten und Abnickern

Leider hat sich schon wieder eine Prognose von BIG-M bewahrheitet: Die von der BOM beschlossene, verursachergerechte Abgabe von zuletzt noch 4 Rappen auf den Mehrmengen hat die DV BOM definitiv beerdigt. Das Verramschen der Milchüberschüsse auf dem Weltmarkt soll weiterhin solidarisch von allen Milchbauern berappt werden, wobei das Geld gleichzeitig dazu dient, die Milchproduktion weiter anzukurbeln. Die Marktignoranten profitieren davon gleich doppelt. 

Gestohlene Plastik-Kuh aus Bernhardswald wieder da

Die in Bernhardwald entwendete Plastik-Kuh ist wieder aufgetaucht. Dank eines Hinweises konnte sie nun in der Nähe eines Supermarktes aufgefunden und an den Eigentümer zurückgegeben werden.

Fremde Milch - Von wegen Brandenburg

Herkunftsfrage: „Mark Brandenburg" kommt nicht immer aus der Mark Brandenburg. Der Kräuterquark kommt aus Prenzlau (Brandenburg), der normale Magerquark aber aus Köln, die H-Milch aus Weißenfels (Sachsen-Anhalt), die Frischmilch aus Köln, die Butter wiederum wird in Prenzlau abgepackt. 

Montag, 7. Mai 2012

Alpenmilch bietet FMA-Bauern Vertrag mit 10 Ct/kg Abschlag

Die Alpenmilch Salzburg bietet den Salzburger Lieferanten der Freien Milch Austria zwar die Rückkehr an. Doch die vertraglichen Konditionen machen diese alles andere als leicht.

MUH bestätigt Kooperationsgespräche

Die neue Butterei und der Pulverturm sollen nächstes Jahr fertig sein. Dabei sei unter anderem auch mit Ammerland, Friesland Campina, Arla Foods und weiteren Molkereien Gespräche geführt worden. Möglicherweise könnte bereits bis Jahresmitte 2012 der Kooperationspartner feststehen. 

Aldi sackt seit Jahren staatliche Subventionen ein

Nach Informationen des SPIEGEL erhält der milliardenschwere Großkonzern Aldi seit Jahren Subventionen aus Steuergeldern. Die Zuschüsse aus der Staatskasse werden für Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter verwendet. Die Regierung schweigt dazu bisher, die Opposition ist empört.

Die Neustrukturierung der französischen Milchbranche kann beginnen

Das Gesetz legt fest, dass 200 Produzenten oder 60 Millionen l Milch die Untergrenze zur Zulassung einer OP bilden. Wenn die Mitglieder dieser Vereinigung aber 55 % der Milch an einen einzigen Abnehmer liefern, kann diese ungeachtet der Mindestgrößen als OP anerkannt werden. 

Sonntag, 6. Mai 2012

40 „Milchrebellen“ kehren zur „Alpenmilch“ zurück

40 Bauern im Flachgau und Tennengau, die als „Milchrebellen" der „Freien Milch Austria" beigetreten waren, treten nun wieder aus deren Liferverträgen aus und kehren desillusioniert wieder zur „Alpenmilch" zurück.

Bauernfamilie Blattgerste gibt die Milchwirtschaft auf - Ende einer Jahrhunderte alten Tradition

Ihre Zeit läuft ab: Bald wird auch die letzte Kuh den Hof Blattgerste in Brake verlassen. Mehrere hundert Jahre lang haben Milchkühe zum Auskommen der Hofbewohner beigetragen. Das ist vorbei.

Wieder Ärger um den Milchpreis - RTL

45 Cent pro Liter - die Milch wird mal wieder billiger zumindest beim Discounter. Der Preis fällt, die Wut steigt und es ist ja auch schwer zu verstehen, warum einmal im Jahr die Diskussion entfacht... Benjamin Holler hat sich das Ding mit den Milchpreisen von einem Landiwrt erklären lassen.

Samstag, 5. Mai 2012

Wiesenhof unter Subventionsbetrugsverdacht

Die Staatsanwaltschaft hat offenbar Räume des Geflügelschlachtbetrieb Wiesenhof wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug durchsucht. Neben den Büros in Visbek wurden auch eine Schlachterei in Möckern (Sachsen-Anhalt) und Behördenräume in Sachsen-Anhalt durchsucht. Laut Medienberichten soll der Geflügelproduzent jahrelang Exportzuschüsse erhalten haben, ohne überhaupt die erforderlichen Schlacht-Zulassungen zu besitzen. 

Politiker im Kreuzverhör der Bauern

Schleswig. Was eigentlich als Diskussion über die zukünftige Agrarpolitik der EU gedacht war, entwickelte sich schnell zu einem landespolitischen Schlagabtausch im Wahlkampf. Unter dem Motto "Bauer hält Hof" hatte das Bündnis "Meine Landwirtschaft" am Dienstag Parteivertreter und Landwirte in die Casa Cultura geladen. Der Anlass für die Podiumsdiskussion war die bevorstehende Agrarreform der EU, zu der das Bündnis sechs Forderungen formuliert hatte. Gleich zu Beginn der Veranstaltung stellte Joachim Schoof vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter diese als Diskussionsgrundlage vor. 

Gewinnmarge für Landwirte seit 1985 geschrumpft

Die Gewinnmarge der deutschen Landwirtschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten geschrumpft. Während die Erzeugerpreise in den letzten 25 Jahren einer starken Volatilität unterlagen, haben sich die Betriebsmittelpreise seit 1985 stetig verteuert. Darauf hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen aufmerksam gemacht. 
Anders als bei den Erzeugerpreisen verlief laut Landwirtschaftskammer die Entwicklung bei den landwirtschaftlichen Betriebskosten. Diese haben sich stetig und deutlich verteuert. Aufgrund dieser Entwicklung seien die Gewinnmargen der Landwirte kontinuierlich gesunken, so dass diese immer mehr hätten erzeugen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, erläuterte die Kammer. Der ständige Wachstumszwang habe dabei zu einem unverminderten Strukturwandel in der Landwirtschaft geführt. 

Der Abschied des „Sonnenkönigs“

Als sich Unzufriedene schließlich mit dem Milchbauernbund BDM selbstständig machten, bekämpfte Sonnleitner die Abweichler bis aufs Blut. Aufs „Durchregieren" habe der Verbandspräsident gesetzt, einen „rabiaten Umgang" gepflegt – vor allem aber die Brisanz des Themas unterschätzt, heißt es selbst in Münchner Regierungskreisen hinter vorgehaltener Hand. Und: „Er hat damit einen Keil getrieben zwischen den Bauernverband und die Bauern." Denn Sonnleitners Anspruch war immer schon ein absoluter: Nur sein Verband repräsentiert aus seiner Sicht die Interessen aller Landwirte im Freistaat. Entsprechend kompromisslos war auch stets seine Erwartungshaltung gegenüber der bayerischen Politik.

Plastik-Kuh in Bernhardswald geklaut

Unbekannte haben von einem Grundstück in Bernhardswald im Landkreis Regensburg eine fast lebensgroße Plastik-Kuh entwendet.

Freitag, 4. Mai 2012

EMB Newsletter Mai 2012

    Milchmarkt aktuell – die Krise ist da
    Eis aus „fairer Milch" geht an den Start
    Lettland: Weit entfernt von fairen Milchpreisen
    Fotoausstellung Mensch Macht Milch geht weiter
    5. Milchbauerntag in Karow – Milchviehhalter fordern stärkere Marktposition für Erzeuger
    Demonstration in Wien: Wir haben es satt
    Milchbauer: Laut Umfrage einer der schlechtesten Berufe der Welt
    Umfrage: Wie viel Milch produziert Flandern im Jahr 2018?
    EMB-Agenda

Bauernbund Brandenburg fordert Mengenregelung nach 2015

Der Milchmarkt ist durch Überkapazitäten geprägt. Trotzdem laufen die europäischen Milchquoten, mit denen bisher die Preise stabilisiert werden, bis 2015 aus. Dann wird mit noch stärker schwankenden Preisen gerechnet. Auch nach dem Auslaufen der Quote müsse es eine Mengenregelung geben, verlangt daher Reinhard Jung, Geschäftsführer des Bauernbunds Brandenburg. 

Milchpreis sinkt kräftig

Deutsche Milchviehhalter produzieren immer mehr Milch, deshalb werden Milch und Butter günstiger. Auch der Deutsche Bauernverband kritisiert die Entwicklung. Es komme jetzt darauf an, die Verträge für Frischprodukte sukzessive wieder nach oben zu bringen, hieß es. 
Ein Grund für die sinkenden Preise sind die steigenden Produktionsmengen. "Tatsache ist, es wird so viel produziert wie noch nie", sagte der Vize-Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, Gerd Krewer. 2011 sei die Menge um 2,4 Prozent auf 29,3 Millionen Tonnen gestiegen. 

Berchtesgadener Land: Hohe Nachzahlung für die Milchlieferanten

334 Mitglieder der Milchwerke Berchtesgadener Land - Chiemgau eG haben sich im Berchtesgadener Kurhaus in der 80. Generalversammlung aus erster Hand über die wirtschaftliche Situation ihrer Molkerei informiert. Die Zahlen, die sie dabei hörten, waren durchaus ermutigend. Erfreulich für die Lieferanten: Sie erhalten von der Genossenschaft 2,4 Millionen Euro als "Nachschlag". Der Jahresumsatz hat sich um 8,5 Prozent auf 169 Millionen Euro erhöht.

Donnerstag, 3. Mai 2012

AT: Milch-Überproduktion heizt Rabattschlacht im Handel an

Die Lebensmittelhändler haben eine neue Runde im Preiskampf eingeläutet: Hofer hat am Mittwoch den Preis für Butter dauerhaft um 10 Cent gesenkt. Grund für die Verbilligung ist der Milch-Überschuss, der durch saisonale Schwankungen - im Frühjahr wird mehr Milch produziert - zusätzlich verschärft wird. "Wenn zu viel Milch auf dem Markt ist, wird bei den Preisen geschleudert", sagt Erna Feldhofer, Obfrau der IG Milch.

Aldi zettelt neuen Milch-und-Butter-Krieg an

Deutschlands größter Lebensmitteldiscounter hat die Preise für Milchprodukte stattlich gesenkt. Die gesamte Konkurrenz zieht nach. Die Bauern befürchten eine Insolvenzwelle und eine neue Milch-Krise.

Aldi-Süd forciert die Milchkrise

Zu den massiven Preissenkungen bei Molkereiprodukten bei Aldi-Süd erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:

Die Bundesregierung sollte spätestens jetzt zur Kenntnis nehmen, dass wir am Beginn einer neuen Milchkrise stehen. Anstatt die Situation verharmlosend als "Delle" am Milchmarkt zu beschreiben, sollte Ministerin Ilse Aigner konkrete Maßnahmen vorlegen, um die Milchmenge zu begrenzen. 

2 Liter Milch für 54 Cent - Schleuderpreise auch in Belgien

Am 25.04.2012 gab es ein Milchangebot der Marke Winny Winny bei Smatch, wo für 2 Liter fettarme Milch nur 54 Cent verlangt wurden.

Widerstand gegen Spermapatent

Nach dem Schutzrecht auf Pflanzen soll nun erstmals auch tierisches Sperma patentiert werden. Dahinter steht der Wunsch, das spätere Geschlecht der Nutztiere möglichst genau bestimmen zu können. Inhaber von Patenten zur Vorselektion des Geschlechts könnten dann die gesamte Rinder- und Schweinezucht kontrollieren. Tierschützer sind alarmiert.

Bio-Landwirtschaft Volkswirtschaftlich kostengünstiger

Eine aktuelle Studie der McGill-Universität in Montreal kommt zum Ergebnis, daß der Produktivitäts-Nachteil der Bio-Landwirt- schaft im Vergleich zur industriellen Landwirtschaft durchschnittlich nur rund 13 Prozent beträgt. Diese verursacht jedoch durch riesige Folgeschäden externe Kosten, die nicht in die betriebswirtschaftliche Gewinnrechnung eingehen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Milch- und Butterpreis auf Talfahrt

Es wird so viel Milch produziert wie noch nie. Die Molkereien hatten im Verhandlungspoker mit den Handelsriesen damit schlechte Karten. Ein Preisrutsch ist die Folge. Die Sorge um die Erzeuger wächst.

Sorge vor Preisschlacht - Aldi verramscht Milch für 45 Cent

Bei den Milchbauern wächst die Sorge vor Dumpingpreisen. Die Produktionsmengen erreichen Rekordniveau, das nutzen Discounter für Rabatte. Den Anfang machte Aldi und verbilligt Milch, Butter und Sahne kräftig.

Milchmarkt International: Preise gehen weiter zurück

An der globalen Handelsbörse für Milchprodukte (GlobalDairyTrade) haben die Auktionspreise bei der Handelsrunde am 1. Mai weiter nachgegeben. Der Preis für Milchprodukte liegt 30 Prozent unter dem Vorjahr.

Sonnleitner: Zurück zur Scholle

Es ist das Ende einer Ära: Gerd Sonnleitner tritt morgen als Präsident des Bayerischen Bauernverbands ab. Der Präsident aller Bauern wolle er sein, betonte Sonnleitner oft. Doch in den vergangenen Jahren gab es vermehrt Konflikte zwischen seinem DBV und Interessenverbänden, vor allem aus der Milchwirtschaft. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und die Arbeitsgemeinschaft Bäuerlicher Landwirtschaft (ABL) warfen Sonnleitner vor, die Interessen der Milchbauern nicht genügend zu vertreten, der DBV sei ein "Verband für die Industrie". Hintergrund: Der Bauernverband befürwortet die Abschaffung der Milchquote im Jahr 2015, der BDM kämpft für eine Mengenregulierung. Zu Kritik an seiner Person erklärt der Agrar-Lobbyist stets, er stehe, seit er politisch für den Bauernverband arbeite, "immer eindeutig auf der Seite der Bauern."

Milchpreis ist das reinste Glücksspiel

„Das ist eine Katastrophe", kommentiert Wolfram Meyer die Meldung, dass es den großen Handelskonzernen in einem Ausschreibungsverfahren unter Molkereien gelungen ist, den Milchpreis um vier bis 4,5 Cent zu senken. Der Kronberger Milchbauer befürchtet sogar ein weiteres Fallen der Preise. 

Sonnleitner gibt Bauernpräsidentenamt ab: Zurück auf den Hof

Hatte es vor einigen Jahren im Verband angesichts der Milchkrise noch kräftig geschäumt, so kann Sonnleitner seinen Verband jetzt in ruhigen Fahrwasser an seine Nachfolger übergeben. Derzeit sinken die Milchpreise wieder - aber noch herrscht keine Krisenstimmung.