Mittwoch, 30. Dezember 2015

Bauern im Kreis Segeberg schlagen Alarm

Für Milchbauer Ben Unruh aus Kisdorferwohld und viele seiner Berufskollegen ist der gesunkene Milcherlös eine Katastrophe. „Viele Milchbauern leben seit langem nur noch von der Substanz. Bereits jetzt haben 600 der 3500 Milchviehbetriebe Schleswig-Holsteins angekündigt, dass sie ihre Produktion bis zum Sommer einstellen werden", sagt Unruh, der auch Mitglied im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) ist.

BDM warnt vor Höfesterben

Der Kampf für einen fairen Milchpreis geht weiter: Deshalb organisiert der BDM eine Protestaktion in Völlenbach – mit klarer Forderung. Auch Vertreter der Organisation aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen beteiligten sich an der Aktion. Am Tiroler Hof der stellvertretenden BDM-Kreisvorsitzenden Brigitte Taffertshofer in Völlenbach (Uffing) stellten sie ein Plakat auf, auf dem steht: „Merkel, Schmidt & Hogan wollen lieber Milchbauern ruinieren als die Milchmenge reduzieren!" 

Dienstag, 29. Dezember 2015

Milchbauern sehen ihre Existenz bedroht

Fritz Wienert aus Dantersdorf und Bernhard Hiltl aus Darshofen sagten dem Tagblatt, der Milchpreis sei in den vergangenen 24 Monaten im Schnitt schon erheblich unter die 30-Cent-Marke gerutscht sei. Dieser Betrag mache den Bauern ein sinnvolles Wirtschaften nicht mehr möglich. Aus diesem Grund haben sie mit weiteren Mitgliedern ihres Verbands an einer Scheune neben der Straße zwischen Parsberg und Hörmannsdorf ein großes Plakat angebracht, mit dem sie auf ihre wirtschaftlichen Probleme hinweisen möchten. 

Montag, 28. Dezember 2015

Erste Molkerei zahlt für Nicht-Anlieferung

Die niederländische Molkerei FrieslandCampina zahlt ihren genossenschaftlichen Milcherzeugern einen Bonus, wenn sie die Milchanlieferung senken. Das gilt auch für die deutschen Mitglieder. FrieslandCampina will von Woche zu Woche beobachten, wie die Milchviehhalter auf das Angebot reagieren. Wenn der Milchstrom nicht ausreichend gedrosselt wird, sind weitere Maßnahmen nicht ausgeschlossen. Als Genossenschaft ist das Unternehmen jedoch verpflichtet, die Milch seiner Mitglieder abzunehmen.

FrieslandCampina tritt auf die Bremse

Einer der größten europäischen Molkereikonzerne, FrieslandCampina mit Hauptsitz in den Niederlanden, reagiert auf stark steigende Milchmengen seiner Genossenschaftsmitglieder. Er führt kurzfristig eine befristete Bonuszahlung an Milchviehbetriebe ein, die ihre Milchanlieferung nicht weiter erhöhen, sondern konstant halten oder reduzieren. Einen entsprechenden Beschluss des Vorstands hat FrieslandCampina heute den Mitgliedsbetrieben auch in Deutschland mitgeteilt.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) begrüßt den Beschluss: „Dieser Schritt zeigt, dass ein aktives Handeln in dem übervollen Milchmarkt möglich und angezeigt ist", sagte der stellvertretende AbL-Vorsitzender Ottmar Ilchmann. Auch wenn FrieslandCampina damit nicht von seiner grundsätzlichen Ausrichtung auf Mengenwachstum abrücke, sei das Vorgehen doch ein wichtiges Signal an alle Marktbeteiligten und auch an Bundesagrarminister Christian Schmidt: „Erstens ist ein mengensteuerndes Handeln im Milchmarkt möglich. Zweitens ist die Lage am Milchmarkt offensichtlich so ernst, dass ein solches Handeln notwendig ist. Und drittens zeigt FrieslandCampina, dass die Molkereien über die erforderlichen technischen Instrumente verfügen, um mengenreduzierende Maßnahmen umzusetzen", ergänzte Ilchmann.

Die AbL fordert auch die deutschen Molkereien, insbesondere auch das Deutsche Milchkontor (DMK) als die größte deutsche Molkereigenossenschaft auf, ähnliche mengenbegrenzende Beschlüsse wie FrieslandCampina zu fassen. Die AbL verweist darauf, dass sie die Molkereien bereits vor knapp einem Jahr dazu aufgerufen habe, ein Bonus-Malus-System als Anreiz zum Stopp der Mengenausdehnung einzuführen. „Politik und Molkereien müssen ihrer Verantwortung nachkommen, damit wir so schnell wie möglich aus den katastrophalen Milchpreisen herauskommen. Wir Bauern sind dazu bereit", so Ilchmann.

Hintergrund-Information:

Nach Angaben von FrieslandCampina haben deren Milchlieferanten im November- Dezember 2015 zusammen 14 Prozent mehr Milch angeliefert als im gleichen Zeitraum 2014. Bezogen auf das ganze Jahr 2015 lag die Mengensteigerung bei 6,4 Prozent.
Der Vorstandsbeschluss von FrieslandCampina sieht vor, dass Betriebe einen Preisaufschlag von 2 Cent/kg Milch bekommen, wenn sie im Zeitraum vom 01.01.2016 bis 11.02.2016 ihre Milchmenge wenigstens konstant halten oder reduzieren, und zwar im Vergleich zur durchschnittlichen Tageslieferung im Vergleichszeitraum 13.-27.12.2015.
Maßgeblich ist die Milchanlieferung jeweils in einem Zeitraum von 6 Tagen: Wird in einem solchen Zeitraum von 6 Tagen nicht mehr Milch geliefert als im entsprechenden Vergleichszeitraum, dann wird für diese 6 Tage der Bonus auf die gelieferte Menge gezahlt. Insgesamt liegen zwischen dem 01.01.2016 und dem 11.02.2016 sieben 6-Tageszeiträume.
FrieslandCampina rechnet damit, dass ab Mitte Februar weitere eigene Verarbeitungskapazitäten fertiggestellt sind, die dann mehr Milch verarbeiten können.
abl-ev.de

levensmiddelenkrant.nl

Karp setzt weiter auf Milch

Während andere aufgeben, will Christian Karp die Anzahl der Rinder in seiner Herde verdoppeln. Zu den 1500 Rindern, darunter 800 Milchkühe, soll noch einmal die gleiche Anzahl an Tieren hinzukommen. Rund 1000 Hektar Acker- und Grünland bewirtschaftet der Betrieb heute. Dafür macht sich Christian Karp nicht nur in seinem Betrieb stark: Der Kraaker ist Landesvorsitzender im Bund der Deutschen Milchviehhalter. Als solcher weiß er doppelt, dass der derzeitige Milchpreis von 24 bis 28 Cent pro Liter, den die Bauern bekommen, für viele Betriebe existenzbedrohend ist: „Zu Jahresbeginn gab es noch 700 Milchbetriebe in MV, 60 haben inzwischen ihre Kühe abgeschafft." 

Samstag, 26. Dezember 2015

Proteste gestartet

Die Milchviehhalter der Kreisteams Vogelsberg und Fulda im Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. haben in den beiden Landkreisen Plakate mit dem Spruch „Merkel, Schmidt & Hogan wollen lieber Milchbauern ruinieren als die Milchmenge reduzieren!" aufgestellt. „Es ist paradox. Wir Milchviehhalter wären bereit, in dieser Krise die Milchmengen organisiert zu reduzieren, aber die Politik sperrt sich. Wir halten es für nötig, dass die Gesellschaft erfährt, wer dafür aktuell verantwortlich ist."

Landwirte beklagen schwerstes Jahr seit der Wende

Für Milchviehbetriebe sowie Schweine- und Geflügelhalter sei es das «schwerste Jahr seit der Wende» gewesen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes, Manfred Uhlemann, der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts dieser Entwicklung fürchtet Uhlemann, dass zunehmend Landwirte in Existenznot geraten. «Manche Betriebe sind auch schon an dieser Stelle.» Etwa 20 Milchviehbetriebe seien sachsenweit in Schwierigkeiten, schätzt Uhlemann. 

Habeck will Bauern zum Umdenken bewegen

„Unsere Landwirte machen nach den Spielregeln, die ihnen auferlegt wurden, alles richtig", sagte Habeck. „Sie sind top ausgebildet, haben investiert - und machen trotzdem Verlust mit jedem Liter Milch den sie melken und mit jedem Ferkel, das gemästet wird." Die permanente Intensivierung der Produktion heize den Preisverfall doch gerade an und drohe die hiesigen Landwirte zu ruinieren. „Die Preise bilden sich an den Agrarbörsen und hängen ab von Faktoren, die mit den hiesigen Landwirten nichts zu tun haben." 

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Rabobank sieht Umschwung am Milchmarkt erst Ende 2016

Die Rabobank hat ihre bisherige Prognose, nach der sich eine Erholung der Erlöse im Weltmarkt im zweiten Quartal 2016 einstellen würde, revidiert. Nun dürfte es bis Ende des kommenden Jahres dauern, bis ein Umschwung eintritt, glaubt die Bank. Dabei beruft sich Rabobank auf die Tatsache, dass in den meisten Exportregionen die Erzeugung sinkt, aber die Milchanlieferungen in der EU nach wie vor überraschend deutlich steigen.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Protest: Landwirte auf Sternfahrt

Mehr als 60 Landwirte haben am Montagabend gegen den niedrigen Milchpreis protestiert. In einer Sternfahrt fuhren sie vom Verein Ostfriesischer Stammviehzüchter in Schirum (bei Aurich) zur Molkerei Rücker. Danach steckten die Landwirte Flugblätter in die Briefkästen von Organisationen wie der Landwirtschaftskammer. 

Medienecho Plakat- und Milchtüten-Aktion


Sehen Sie hier eine Auswahl an Videobeiträgen und Zeitungsartikeln


Dienstag, 22. Dezember 2015

Bundesweite Plakat- und Milchtüten-Aktion

Die Milchviehhalter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. stellen am Dienstag, 22. Dezember 2015, in vielen Landkreisen in ganz Deutschland Plakate mit dem Spruch „Merkel, Schmidt & Hogan wollen lieber Milchbauern ruinieren als die Milchmenge reduzieren!" auf. Mehrere der Milchbauern haben sich zudem an einer zweiten Aktion beteiligt und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Billig-Milchtüten zugesandt. Sie fordern mit Begleitschreiben Juncker zum Handeln auf, unter anderem durch die Absetzung von EU-Agrarkommissar Phil Hogan.

Montag, 21. Dezember 2015

Milch für Jean-Claude Juncker

Statt wie in der Vergangenheit die Milch auszuschütten, haben die Demonstranten die Milch per Post nach Brüssel zur EU-Kommission geschickt. Der EU-Agrarkommissar Phil Hogan zieht seit Monaten den Zorn der Bauern auf sich. Am 24. November hatte der "European Milk Board (EBM) in einem Brief EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker informiert, dass die Politik von Hogan für seine Mitglieder nicht mehr tragbar sei und forderte dessen Absetzung. Hogan habe jede Dialogbereitschaft vermissen lassen, sagte Guy Diderich vom Luxembourg Dairy Board (LDB) dem "Luxemburger Wort". Unterredungen hätten kaum stattgefunden. Der EU-Agrarkommissar habe stets eine ablehnende Haltung gegenüber den Bauern gehabt. Hogan goß zusätzliches Öl auf das Feuer, indem er behauptete, dass die Bauern die Situation dramatischer schildern würde, als sie es in Wirklichkeit sei. 

Dachaus Bauern beharken sich

Eine Debatte über die Entwicklung des Milchpreises hat einen massiven Dissens innerhalb der Bauern über die Zukunft der Landwirtschaft offenbart. Er betrifft sowohl die Haltung zur Agrarpolitik vor allem auf dem Sektor der Milchproduktion als auch zum europaweit äußerst umstrittenen Handelsabkommen TTIP mit den USA. Der CSU-Landtagsabgeordnete Anton Kreitmair, Präsident des Oberbayerischen Bauernverbands und Sprecher im Landkreis, verteidigte es. Sein Stellvertreter in Dachau, Simon Sedlmair, widersprach. Der Bund Deutscher Milcherzeuger hob zur Grundsatzkritik an konventioneller Landwirtschaft an.

Die Milchkrise bleibt Thema

Kreisteamleiter Stefan Lehmann (Oberharmersbach) beobachte besorgt die negativen Auswirkungen auf den Milchpreis. Der Milchmarkt sei völlig aus dem Ruder gelaufen. »30 Cent Erlös bei rund 50 Cent Kosten wirft die Frage, auf wohin der Weg führt«, sagte er. Wenn für einen Hof kein Nachfolger zu finden sei oder Krankheiten zur Betriebsaufgabe führen, ist für Lehmann verständlich, wenn aber ein Milchbetrieb wegen Unrentabilität aufhören muss, sei dies ein Skandal. Sein Schlusswort: »Wir befinden uns in der größten Milchkrise seit Menschengedenken.«

Freitag, 18. Dezember 2015

Milchpreis zerstört Arbeitsplätze

Die Landwirtschaft Golzow GmbH schließt bis Ende März ihre Rinderanlagen in Sachsendorf und Reitwein. Die meisten Tiere werden derzeit verkauft. "Wir haben sehr lange mit diesen Entscheidungen gewartet. Aber bei monatlich rund 34 000 Euro Verlust allein im Bereich Milchproduktion blieb uns jetzt gar keine Wahl mehr. Wir haben uns die Situation auf dem Milchmarkt auch von Analysten erklären lassen. Sie erwarten im kommenden Jahr keine und in den Folgejahren wenig Besserung. In einer Fachzeitschrift wird prognostiziert, dass zahlreiche Milchproduzente aufgeben werden", so Brauer. Seit dem Wegfall der Milchquote Anfang des Jahres sei viel zu viel Milch auf dem Markt. Und selbst, wenn durch die Aufgabe von Produzenten zeitweise Milch knapper werde, gebe es ausreichend Reserven, um den Milchpreis niedrig zu halten.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

"Handelt endlich" - Bundesweite Plakataktion der Milchviehhalter als Weihnachtsgruß

Bei der Bundesdelegiertenversammlung des Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) wurde kürzlich die Durchführung einer bundesweiten Plakataktion mit dem einheitlichen Spruch: „Merkel, Schmidt & Hogan, wollen lieber Milchbauern ruinieren, als die Milchmenge reduzieren!" vorgeschlagen und mit überwältigender Mehrheit beschlossen. 

Bauern wollen Juncker zum Milchbubi machen

Wegen der Krise am Milchmarkt wollen Luxemburgs Milchbauern den EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker per Post mit Milch überschütten. Mit der Aktion «Milch an Juncker» wollen sich Luxemburgs Milchbauern an oberster Stelle über die Krise am Milchmarkt beschweren. Am Freitag wollen die Landwirte mit ihren Schleppern zum Postbüro in der Rue de la Gare fahren und einige Pakete in Auftrag geben. Je mehr Milch bei Juncker ankomme, desto stärker sei die Botschaft, dass zuviel Milch Probleme mache. Die belgischen Bauern haben die Aktion übrigens bereits hinter sich.

Sorgenfalten wegen des Milchpreisverfalls

Europaweit fehlten den Milchbauern inzwischen sogar mehr als 20 Milliarden Euro, so Gilch. Deshalb klagten auch immer mehr Firmen im vor- und nachgelagerten Bereich der Milcherzeugung über massive Umsatzeinbußen. Landrat Herbert Eckstein zeigte sich von der derzeitigen Milchpreiskrise wenig überrascht: „Der BDM hat schließlich seit Jahren auf die jetzt stattfindende Entwicklung des Milchmarkts hingewiesen und deswegen auch zu Recht ein verbessertes Sicherheitsnetz für den EU-Milchmarkt gefordert", stellte er fest. Eckstein lobte die öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen der Milchbauern und forderte sie gleichzeitig auf nicht nachzulassen, bis die politischen Forderungen erfüllt seien.

Montag, 14. Dezember 2015

Schweigemarsch der Bauern durch Leer

Rund 60 Landwirte haben am Sonnabend in der Leeraner Innenstadt demonstriert. Sie gingen gegen den niedrigen Milchpreis auf die Straße. „Den Betrieben fehlen jeweils zehn Cent, um überhaupt die Produktionskosten zu decken", sagte Ilchmann. Er forderte die Politiker dazu auf, mit den landwirtschaftlichen Verbänden Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Krise zu beenden. „Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hat der Politik bereits ein Marktverantwortungsprogramm vorgelegt."

Sonntag, 13. Dezember 2015

Video- Schweigemarsch für höhere Milchpreise in Leer

In Leer haben Milchviehhalter mit einem Schweigemarsch auf ihre prekäre finanzielle Lage aufmerksam gemacht. Durch die niedrigen Milchpreise verschulden sich vor allem kleine Betriebe.
Hallo Niedersachsen - 13.12.2015 19:30 Uhr 

Milchpreis "schwankt brutal"

Mit Grafiken legte Domspitzmilch-Geschäftsführer Bauer im Landgasthof Zum Bärenwirt die Marktentwicklung im Geschäftsjahr 2015 dar. Er zeigte auf, dass die etwa 1200 Milchbauern der Domspitzmilch eG von Januar bis Oktober 236 Millionen Kilogramm an die Bayernland eG lieferten. Diese verarbeite an den Standorten Amberg, Bayreuth, Fürth, Kemnath und Regensburg 698 Millionen Kilogramm zu verschiedenen Milch- und Käseprodukten. "Wir sind eine vernünftige deutsche Durchschnittsmolkerei, aber eine Spitzenmolkerei sind wird nicht", entgegnete Bauer, als der Molkerei in der Diskussion zwar gute Arbeit und sehr gute Wertschöpfung bescheinigt wurde - "schade ist es jedoch, dass dabei so wenig bei den Bauern ankommt". 

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Viele Bauern in akuter Finanznot

Weil die Preise für Milch, Getreide oder Fleisch auf den Weltmärkten stark gefallen sind, haben auch die Landwirte in Südhessen seit Monaten ein Problem. Teilweise geraten die Betriebe sogar in Existenznot, sagt Willi Billau, Vorsitzender des Regionalbauernverbands Starkenburg (Groß-Umstadt). „Ich denke, dass schätzungsweise gut zehn Prozent der Betriebe in akuter Finanznot sind".

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Den Bauern ist zum Hinschmeißen zumute

Milch, Fleisch und Getreide werden immer billiger. Die Landwirte verdienen so wenig wie seit Jahren nicht. Die Grünen sahen die Exportorientierung der Landwirtschaft als gescheitertes Modell an. Sie sei für Bauern ruinös, befeuere das Höfesterben, schade Tieren, Böden und Grundwasser, kommentierte der Fraktionschef der Grünen Anton Hofreiter. Der Bauernverband sieht das ganz anders. Er bleibt bei seiner strategischen Ausrichtung der Landwirtschaft, einen steigenden Anteil der Ernten, der Milch und des Fleisches zu exportieren.
Der Export werde für die deutsche Landwirtschaft sogar „künftig noch wichtiger", sagte Rukwied. Er kündige an, intensiver Exportmärkte erschließen zu wollen, etwa Japan und Südostasien. 

Dienstag, 8. Dezember 2015

Bauern demonstrieren in Leer bei Merkel-Besuch

Etwa 50 Landwirte haben am Montag anlässlich eines Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Leer gegen die aktuelle Milchpreispolitik protestiert.
Die Bauern seien mit ihren Traktoren mehrere Stunden lang vor der Kaserne auf und ab gefahren und hätten erhebliche Verkehrsstaus verursacht, sagte der Einsatzleiter der Polizeiinspektion Leer/Emden, Robert Raaz. „Am Ende mussten wir mehrere Strafverfahren wegen Nötigung einleiten.“

Zum Medienecho

Montag, 7. Dezember 2015

Die Milchpreislüge - Was uns billige Milch wirklich kostet

Aktuell bekommt ein Bauer in Deutschland nur noch rund 25 Cent pro Liter. Grund: Nach der Abschaffung der Milchquote sind der Produktion keine Grenzen mehr gesetzt. Die Folgen sind Preisverfall und Überproduktion. Klein- und Familienbetriebe sterben und weichen riesigen Großbetrieben mit 500 Kühen oder mehr. Und die sind mittlerweile durch hohe Investitionskredite verschuldet und hängen am Tropf ihrer Geldgeber.
Viele Milchbauern fordern mindestens 40 Cent pro Liter Milch, um überleben zu können. Bei Supermarktpreisen von teilweise 55 Cent kann kein Bauer wirtschaftlich überleben.
wdr.de


Samstag, 5. Dezember 2015

DOC Kaas / DMK - Fusionsanmeldung ungenügend

DMK und DOC Kaas haben nach niederländischen Medienberichten ihre Anmeldung der Fusion bei der EU-Kommission zurückgezogen. DOC Kaas Vorsitzender Arjan Schimmel erklärt dazu, dass die Fragen der Kommission weit über das hinausgehen, was beide Unternehmen an Unterlagen geliefert haben. Nun sollen die Unterlagen überarbeitet und erweitert werden, was einige Monate dauern kann.

Verstörende Bilder aus Neuseeland - So brutal geht es in der Milchindustrie zu


Diese Bilder verderben die Lust auf Milch: Damit Kühe Milch geben, müssen sie im Jahr mindestens ein Kalb gebären. Wie zum Teil mit den für die Industrie nutzlosen Jungtieren umgegangen wird, zeigen Bilder von Tierschützern - und schockieren.

Mehrheit für weniger Milch

So haben 56 Prozent der 374 befragten Landwirte geantwortet, dass das Reduzieren der Milcherzeugung sinnvoll sei, als eine Reaktionsmöglichkeit auf die derzeitige Milchkrise. Das ergab eine Umfrage von agri Experts, dem dlv Online-Panel der Agrarbranche, die im August und September 2015 stattfand.
Um den EU-Milchmarkt zu stützen, hält jeder zweite Landwirt, Prämien für den Produktionsverzicht als wichtige Stützungsmaßnahme, 40 Prozent halten eine stärkere Absatzförderung geeignet. Weniger als ein Drittel sehen Exporterstattungen (29%) und höhere Interventionsspreise (28%) als  hilfreich, um den EU-Milchmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Freitag, 4. Dezember 2015

Flammender Hilferuf an die EU

Gestern Vormittag meldete der Bayerische Bauernverband plötzlich, dass der EU-Agrarkommissar doch zur Landesversammlung kommen würde. Der Kommissar machte klar, dass es kein Zurück zu einer Milchquote geben werde. Und Milchpräsident Felßner hatte zuvor deutlich gemacht, dass ein neues Mengensteuerungssystem den Bauern nur weitere Kosten aufbürden würde. Den Milchbauern riet er, in guten Jahren nicht alles Geld zu investieren, sondern auch mehr zurückzulegen für schlechtere Jahre. Danach machte sich Hogan auf den Weg zurück nach Brüssel – wieder vorbei an den demonstrierenden Bauern, die bis zu seiner Abreise vor der Bildungsstätte ausgeharrt hatten.

Kein Ende der Durststrecke in Sicht

Nach den Jahren 2009 und 2012 erlebt das Unterallgäu, der viehreichste Landkreis Deutschlands, derzeit die dritte Milchpreiskrise – und sie ist länger und dramatischer als jemals zuvor: Weltweit produzierten Bauern eine Milchmenge, die um rund vier Prozent zu groß ist.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Milchbauern wenden sich vom Bauernverband ab

Die Standesorganisation vertrete schon lange nicht mehr die Interessen der Milcherzeuger. In erster Linie würden dort die Ernährungsindustrie und die in vielen Molkereien verstrickten Genossenschaftsverbände bei der Milchpolitik die Fäden ziehen, lautet der Hauptvorwurf. Viele Landwirte wollten immer noch nicht wahrhaben, dass die kleineren Betriebe auf Dauer zugunsten einer industriell strukturierten Branche wegrationalisiert werden sollen.