Freitag, 30. Dezember 2016

Milchkosten weltweit: Deutsche Milchbauern liegen im Durchschnitt

Deutsche Milchbauern produzieren Milch in etwa auf gleichem Kostenniveau wie die USA. Während deutsche Bauern in den vergangenen Jahren ihre Kosten senken konnten, sind diese jedoch in den USA leicht gestiegen. Der Trend wurde durch die Abwertung des Euro noch verstärkt, wie die aktuelle Jahresauswertung der IFCN, des internationalen Milch-Forschungsnetzwerks zeigt.

Zahl der Milchbauern sinkt

Die Tiere geben immer mehr Milch. Im Milchkontrollverein Vechta, dem mittlerweile einzigen im Kreis, gibt es noch 76 Betriebe. Die Zahl der Kühe ist dagegen – auf jetzt 4555 – gestiegen. In Niedersachsen stehen mehr Kühe als in allen neuen Bundesländern. Die 776 000 Kühe (2015: 762 000) gaben im Schnitt 9022 Kilogramm Milch (plus 112 Kilogramm). 8200 Betriebe bedeuten einen Rückgang um fünf Prozent, der Schnitt liegt bei 95 Kühen.

Video: Milchpreis - Ein Hoffnungsschimmer für Landwirte

Schleswig-Holstein Magazin - 28.12.2016 19:30 Uhr
Die Milchbauern blicken auf ein düsteres Jahr zurück. Nach dem Wegfall der Milchquote bekamen sie nur noch 20 Cent für den Liter. Nun gibt es einen Hoffnungsschimmer.

SH: 400 Betriebe geben auf

Die Landwirtschaftskammer geht davon aus, dass die Milchkrise in diesem Jahr in Schleswig-Holstein mindestens 400 Milchviehhalter zum Aufgeben gezwungen hat. „Alles deutet im Vergleich zum Vorjahr auf eine Verdopplung des Strukturwandels hin, in einer Größenordnung von sieben Prozent", sagte Kammer-Sprecherin Daniela Rixen. Auf 3600 sei die Zahl der Betriebe gesunken, die Mitglied beim Landwirtschaftlichen Kontrollverein (LKV) sind. 

Irland: Milch-Expansion hält an

Die irische Milcherzeugung wird nach Einschätzung von TEAGASC (zentrale irische Entwicklungsagentur für Ernährung und Landwirtschaft) im kommenden Jahr um 7% steigen. Dies folgt einem Plus von 5% im fast abgelaufenen Jahr. Der Milchpreis wird lt. Schätzung in 2017 auf durchschnittlich 32,2 Cent/l kommen.

Schwälbchen meldet Umsatzminus

Laut dpa-Meldung wird der Gesamtumsatz der Schwälbchen Molkerei im Geschäftsjahr 2016 um 3,5% zurückgehen. Die verarbeitete Milchmenge sank um 1,4% auf 134 Mio. kg. Der Umsatz mit Mopro reduzierte sich um 8% auf 84 Mio. €, während der Frischdienst bei konstanten 92 Mio. € blieb. 

Mittwoch, 28. Dezember 2016

BY: Geht der Landesvereinigung Milch das Geld aus?

Spannend wird dabei die Frage, ob Molkereien oder Milchbauern darüber bestimmen dürfen, wofür die Mittel ausgegeben werden. Ab 2018 ist geplant, dass ein privatwirtschaftlicher Verein, der voraussichtlich von Molkereien getragen wird, in die Finanzierung einsteigt. Vorausgegangen war im November ein Antrag zur Reduzierung des Umlagesatzes auf 0,00 ct/kg. Seither verhandelten Erzeuger- und Molkereiseite über die Zukunft der Finanzierung der Umlage-Organisationen, wie Süddeutsche Butter- und Käsebörse, die milchwirtschaftlichen Schulen in Kempten und Triesdorf sowie die LVBM. 

Dienstag, 27. Dezember 2016

NRW: Milchkrise sorgt für beschleunigtes Höfesterben

Die Krise am Milchmarkt hat das Höfesterben in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr deutlich beschleunigt. Wie die Information und Technik (IT.NRW) als amtliche Statistikstelle des Landes heute mitteilte, verringerte sich die Zahl der Milchviehbetriebe in dem Bundesland während der zwölf Monate bis Anfang November 2016 um 633 oder 9,3 % auf 6 179.

Montag, 26. Dezember 2016

Dutzende Milchbauern geben in Thüringen auf

"2016 war das schwierigste und verluststärkste Jahr seit Anfang der 90er Jahre", resümierte der Geschäftsführer der Landesvereinigung Thüringer Milch, Walter Pfeifer. Zeitweise hatten die Bauern nur weniger als 20 Cent je Kilogramm Milch ausgezahlt bekommen. "Eine Reihe von Betrieben hat deswegen ihre Kühe verkauft und die Türen der Ställe zugemacht." 2015 seien es 17 gewesen, allein bis Ende Oktober dieses Jahres 35. "Das heißt, in knapp zwei Jahren haben 14,5 Prozent der Betriebe die Milchproduktion aufgegeben." Aktuell gibt es um die 300 Milchviehhalter.

Sonntag, 25. Dezember 2016

Solidarität aller Bauern gefordert

Rund 150 Milchbauern des BDM-Kreisverbands Offenburg-Rastatt haben sich zur Regionalversammlung in Biberach getroffen. Auf der Agenda standen die Milchkrise und Ansätze, diese zu überwinden. "Endlich hat sich in der Politik die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Milchmenge den Preis beeinflusst", so BDM-Kreisteamleiter Stefan Lehmann. "Seit zehn Jahren führen wir mit viel Engagement unsere Protestaktionen durch. Jetzt ist endlich ein Wechsel in der Ausrichtung der EU-Agrarpolitik erkennbar. Nur schade, dass es so lange ging und dadurch viele Bauern aufgegeben haben", spielte er auf die laut BDM immer noch prekäre Lage vieler Milcherzeuger an.

Fude+Serrahn: Friedliche Einigung im Tarifstreit

Kurz nach Ablauf des Ultimatums hat die Geschäftsführung von Fude+Serrahn im Tarifstreit doch noch eingelenkt. Damit ist der für kommende Woche geplante mehrtägige Arbeitskampf in letzter Minute abgewendet worden. Laut Gewerkschaft NGG sollen die ausgehandelten Zuschläge für Nacht- und Mehrarbeit erst in vier statt in drei Jahren an das ostdeutsche Tarifniveau angepasst werden. 

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Erstmals unter 70.000 Milchviehbetriebe

„Es ist nicht akzeptabel, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen globaler Krisen auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden", sagte Milchbauernpräsident Karsten Schmal. Die deutschen Betriebe hätten letztlich unter dem russischen Importembargo auf europäische Lebensmittel sowie einer erheblich niedrigeren Nachfrage nach Milchprodukten aus Nordafrika oder dem Nahen Osten zu leiden. 2006 hatten die Statistiker laut der Zeitung noch mehr als 105.000 Betriebe mit Milchkühen gezählt. 

Montag, 19. Dezember 2016

Landwirtschaft und Milchpreis: Der Rebell fordert ein Krisenprogramm

Er gilt als Revoluzzer der Landwirtschaft und gibt dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) seit der Gründung 1998 ein Gesicht: Romuald Schaber. Seit Jahren kämpft der Bayer an der Spitze des Milchbauernverbandes für faire Preise, nun hofft er nach der jüngsten Milchmarktkrise zumindest einen Teilerfolg erzielt zu haben. 

Freitag, 16. Dezember 2016

84 Bauern in Sachsen-Anhalt haben aufgegeben

Der Milchpreisverfall hat die Betriebe in Sachsen-Anhalt hart getroffen – und die Krise ist aus Sicht der Erzeuger noch nicht vorbei. Allein in diesem Jahr gaben im Land 18 Prozent aller Milchbauern im Land auf, sagte Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) am Mittwoch in Magdeburg. 84 Betriebe stellten die Milchproduktion demnach ein. Rund 360 Milchbauern gibt es noch.