Samstag, 29. Juni 2013

Naives Glücksrittertum.... Das Ende der Milchquote und dann…?

Landwirt Adalbert Zölch aus der Oberpfalz kaufte sich im Laufe der Jahre für ca. 150.000 Euro Milchquoten. Ein Batzen Geld! Doch 2015 wird die Quote abgeschafft. Zum Glück, findet Adalbert Zölch, weil er in Zukunft noch mehr Milch produzieren will. 

Schweizer Milchpreise sind zu tief

Im Ausland gilt Milch umgerechnet rund 45 Rappen. Entsprechend sollten die Preise in der Schweiz bei mindestens 65 Rappen liegen. Dem ist in den seltensten Fällen so. Die Molkereien wollen nicht mehr bezahlen. Zunehmend werde aus Schweizer Milch Industriekäse hergestellt. Dazu werde meistens B-Milch verwendet, welche die Verarbeitungsbetriebe nach Abzug der Verkäsungszulage und dem Fetterlös unter dem EU-Preisniveau bekämen.

Freitag, 28. Juni 2013

Aus zwei mach eins: Alpenmilch und Käsehof werden SalzburgMilch

Alpenmilch Salzburg und Käsehof fusionieren ab 1. Juli zur SalzburgMilch GmbH. Drei Genossenschaften halten zukünftig zusammen 58,35% (Milchhof Salzburg 31%, Tauernmilch 12,35%, Käsehof 15%), die bayerische Molkerei MEGGLE in Wasserburg hält 41,65%. Rund 3000 Milchbauern lieferten 213,7 Mio kg Milch, beachtenswert dabei ist der hohe Anteil an Spezialmilchsorten (Biomilch, Heumilch, Bio-Heumilch) mit 56%. Die SalzburgMilch GmbH ist die Spezialitäten-Molkerei in Österreich mit über 100 Mio kg Spezial-Milch. Für 2013 erwartet die Geschäftsleitung einen Anstieg der Milchmenge von etwa 2% und einen aufgrund der Konsolidierungsmaßnahmen gleichbleibenden Umsatz von 170 Mio €. Nach den in den vergangenen sechs Jahren getätigten Investition in Höhe von 40 Mio € werden ab heuer weitere 45 Mio € in die Zukunft des Unternehmens investiert.

Minister Remmel: Kritik an Bundesregierung

Kritik übte Minister Remmel an der Bundesregierung und am Deutschen Bauernverband. Sie hätten massiv versucht, die Vorschläge der EU-Kommission zur Bindung der Direktzahlungen an Umweltleistungen zu verwässern. „Es ist bedauerlich, dass Bundesregierung und Bauernverband die Zeitenwende in der Agrarpolitik immer noch nicht erkannt haben."

Donnerstag, 27. Juni 2013

Aigners kurzer Draht zum Bauernchef

Die Ministerin persönlich hielt den Bauerpräsidenten in den vergangenen Tagen auf dem Laufenden. Per SMS übermittelte Ilse Aigner (CSU) den Verhandlungsstand über die künftige EU-Agrarpolitik. Kein Wunder, denn die Reform wird von den deutschen Bauern mit Angst verfolgt. Sie befürchten, dass die industrielle Landwirtschaft darunter leiden könnte. Rukwied hat die Geschichte am Mittwoch auf dem Bauerntag in Berlin erzählt. Dort war die Agrarreform das dominierende Thema, und mit der SMS-Anekdote unterstrich Rukwied den engen Draht zur Bundesregierung, namentlich zur „Ilse", wie er die Bundesministerin nannte. 

Mittwoch, 26. Juni 2013

BIG-M: Kann der Milchrückgang gestoppt werden?

Die Milchmenge im April 2013 war so tief wie seit drei Jahren nicht mehr. Als Gründe dafür werden oft die schlechte Futterqualität und das teure Kraftfutter (Ergänzungsfutter) genannt. Dies mag stimmen, erklärt den Rückgang aber nur zu einem Teil. Einen weiteren Grund führt das BLW in seinem neusten Marktbericht Milch auf Seite 3 an: Die Zahl der Milchkühe ist seit dem letzten Sommer ebenfalls rückläufig. Geht man davon aus, dass die TVD Zahlen diesmal stimmen, so stellt sich die Frage nach dem Grund. Und da gibt es nur eine Antwort: Der tiefe Milchpreis und die katastrophalen Aussichten in der Milchpolitik. 

Video - Gemeinsame Agrarpolitik - Fluch oder Segen?

Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU, kurz GAP genannt, regelt Normen und Subventionen für die Landwirtschaft in den Mitgliedsländern. Dabei stoßen bei beteiligten Staaten unterschiedliche Interessen aufeinander. Die Doku gibt einen Überblick über die historische Entwicklung und lässt Landwirte und Politiker zu Wort kommen.

Dienstag, 25. Juni 2013

11.000 Bauern demonstrierten Sonntag in Paris

Im Zentrum der Aktion standen unter anderem der Anstieg der Produktionskosten, eine wachsende Anzahl von Vorschriften sowie der starke Druck der Industrie und des Handels auf die Betriebe.

Lieferstreik in Argentinien

Ziel des Streiks war es gemäss Angaben der Bauernvereinigungen, die Regierung zur Aufnahme von Gesprächen zu bewegen. Weitere Probleme sind die steigenden Produktionskosten und die hohe Inflation. Der Staat geht nach Einschätzung der Bauern zu wenig auf die Interessen der Branche ein. Sollte die Regierung nicht mehr Gesprächsbereitschaft zeigen, würden dem jetzigen Streik „heftigere" Aktionen folgen. 

Montag, 24. Juni 2013

CSU: Die Agrarreform und der Kommissar

Er ist einer, der sich mit den EU-Mächtigen anlegt. So zumindest stellte sich Albert Deß am Freitag beim landwirtschaftlichen Fachgespräch der CSU selbst dar. Doch nur rund 25 Bauern wollten den Europaparlamentarier hören.

Sonntag, 23. Juni 2013

GAP-Reform: Der Countdown läuft

Entscheidender Streitpunkt ist dabei die Milchmarktordnung. Dantin setzt sich für eine allgemeine Verbindlichkeit der EZG ein. Also auch Landwirte, die nicht Mitglied sind, müssten sich dann an deren Beschlüsse halten. Dem EP schweben Verhandlungen der EZG über den Milchpreis vor oder die Festsetzung einer Produktionsmenge - selbst wenn dazu das Wettbewerbsrecht geändert werden müsste.

Samstag, 22. Juni 2013

DMK setzt auf Export nach China und Südamerika

Wachstum soll vor allem in China, Südamerika, Nordafrika und im mittleren Osten möglich sein. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung des DMK: „Die Nachfrage nach Milchprodukten in Europa stagniert, während sie weltweit steigt."  "Daher ist das Exportgeschäft eines der Schlüsselelemente für unser Unternehmen." Wachstumspotenziale sieht Vertriebschef Michael Feller insbesondere in China, Südamerika, im Mittleren Osten und in Nordafrika: "Wir wollen dort eine lokale Präsenz aufbauen und profitables Wachstum generieren." 

Abschaffung der Milchquoten: AdR besorgt über Folgen für die Regionen

Der Ausschuss der Regionen hat starke Bedenken hinsichtlich einer endgültigen Abschaffung der Milchquoten ohne alternative Maßnahmen zur Regulierung der Märkte. "Die Kommission spricht sich in ihrem Bericht ganz deutlich für eine Deregulierung aus, was ich für einen schweren strategischen Fehler halte, zumal große Erzeugerländer wie die USA ihre Regulierungsinstrumente beibehalten und sogar verstärken." 

Freitag, 21. Juni 2013

Steigende Milchpreise kommen bei Bauern nicht an - Mehr Partnerschaft gefordert

Wien - "Speziell bei Milch und Milchprodukten spüren alle eine Preissteigerung. Nur bei den Milchbauern kommt nichts davon an", ist der Bauernbund-Präsident Jakob Auer alarmiert über diese skandalöse Preispolitik des Lebensmittelhandels. "Der Handel steckt den Mehrpreis in die eigene Tasche, die Lieferanten schauen durch die Finger", verweist der Bauernbund-Präsident schon zum wiederholten Male auf gestiegene Futtermittel- und Energiekosten wie auch die durch die Hochwasser-Katastrophe zusätzliche finanzielle Belastung. Was Auer besonders ärgert: "Die demonstrative Partnerschaft mit der Landwirtschaft lebt nur am Plakat." Die Realität zeige, "dass die Milchpreise quer durch die Handelslandschaft gleich niedrig bleiben."

Französische Futtermittelindustrie sorgt sich um Tierhalter

Die schwierige wirtschaftliche Lage der französischen Tierhalter schlägt auch auf die Futtermittelhersteller durch. Der französische Dachverband der privaten Mischfutterhersteller (SNIA) zeigte sich auf seiner Jahresversammlung in Paris besorgt um die Zukunft der heimischen Tierhaltung und befürchtet Einbussen für seine Mitgliedsunternehmen. Zudem zeigten sich die Futtermittelhersteller misstrauisch gegenüber den Agrarumweltzielen von Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll, zu denen der „Plan für Eiweisspflanzen", der „Plan für Energie, Biogas und Stickstoffautonomie" (EMAA) sowie das Vorhaben zur Entwicklung einer nachhaltigen Bienenzucht zählen. 

Bergland: Weltmarkt reguliert den Milchpreis

"Der erzielte Milchpreis resultiert letztlich aus weltweitem Angebot und internationaler Nachfrage", wie Generaldirektor Josef Braunshofer als Geschäftsführer der oberösterreichischen Bergland-Milch den Genossenschafts-Mitgliedern der Rottaler Milchwerke auf deren Generalversammlung verdeutlichte. "Nach eingehend geprüften Unterlagen bestehen derzeit keine Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die genossenschaftliche Vermögens-, Finanz- und Ertragslage." Einer Unternehmens-Fortführung stehe nichts im Wege. 

DMK: Der Milchpreis könnte besser sein ...

Das Problem ist der DMK-Spitze durchaus bekannt: Otto Lattwesen, Aufsichtsratsvorsitzender aus Niedersachsen, bekannte freimütig: Das geht uns an die Nerven. Bei einer Bilanzsumme von knapp 1,4 Mrd. € und 500 Mio.€ Eigenkapital liegt die Eigenkapitalquote bei soliden 36 %. Der Jahresumsatz addierte sich auf 4,44 Mrd. €, der Jahresüberschuss lag bei 20,4 Mio. €.

Rukwied klagt über über "Gutmenschen und Naturromantiker"

"Es ist Zeit, dass sich aufrechte Demokraten wehren", animierte Joachim Rukwied (51) die Landwirte zum Protest. "Wir müssen aufstehen und lauter werden." Wenn etwa gefordert werde, dass es in Deutschland keine Agrarexporte mehr geben dürfe, "würden wir unsere Zukunftschancen verlieren". Darin ist er sich einig mit Hauptgeschäftsführer Peter Kolb, der sich zudem "branchenfremde, selbst ernannte Spezialisten" zur Brust nahm, weil diese "zunehmend Einfluss auf die Entscheidungsträger" bekämen. Deshalb wurde eigens eine Mitarbeiterin eingestellt, die sich gezielt um die Rekrutierung neuer Funktionäre kümmert. Weil der Verband wegen des Sturkturwandels Mitglieder verliert, fehlen ihm Beiträge. 

Hochwald investiert in Ausbau der Molkerei Hünfeld 16 Millionen Euro

„Die Perspektiven für den Milchauszahlungspreis im laufenden Jahr sind gut", erklärte dabei Aufsichtsratsvorsitzenden Anton Streit. „Aktuell haben wir den Milchpreis um zwei auf 34 Cent angehoben." „Für die weitere Entwicklung von Hochwald wurden die drei Ziele Wertschöpfung, Internationalisierung und Wachstum definiert", sagte Engel. „Konkret bedeutet dies ein Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro fr die nächsten drei Jahre." Perspektiven böten Investitionen in Wachstumsmärkte oder nationale sowie internationale Kooperationen für wachsende Produkte wie Sprühsahne oder Portionspackungen sowie Ready-to-Drink-Produkte.

Ekosem-Agrar GmbH steigert Gewinn 2012 deutlich

Der Milchkuhbestand nahm im Jahr 2012 von 11.700 auf 15.500 Tiere zu. Das entspricht einer Steigerung um 33 %. Die Gesamtfläche der Unternehmensgruppe erhöhte sich im Jahresverlauf von 159.000 auf 176.000 Hektar, wovon sich zum Bilanzstichtag eine Fläche von 94.000 Hektar im Eigentum der Gesellschaft befand. Der Konzernumsatz hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 47 % auf 72,3 Mio. Euro kräftig erhöht. So hat Ekosem-Agrar im Jahr 2012 insgesamt rund 84,1 Mio. Liter Milch produziert (Vorjahr: 52,3 Mio. Liter) und zu einem durchschnittlichen Preis von rund 39,8 Eurocent verkauft. 

Donnerstag, 20. Juni 2013

BDL gegen jede Art von Milchmengensteuerung

"Wir sehen unsere Zukunft in der sozialen Marktwirtschaft – als Landjugend und Junglandwirte. Darum wollen wir keine Sonderstellung für Milch", so Magdalena Zelder. Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) spricht sich deutlich gegen die Einführung eines freiwilligen Produktionsverzichts von Milchlieferanten aus. "Für uns ist die Abschaffung der Milchquote der richtige Schritt. Als einer der ersten Verbände haben wir uns dafür stark gemacht", begründet die junge Landwirtin. 

Bauern in Region Zeulenroda unterwegs: Molkerei und Hanf-Pavillon

"Das ist die logische Konsequenz dessen, dass die Nachfrage da ist und wir locker doppelt so viel Käse verkaufen könnten, wie wir haben. Dafür aber fehlen uns momentan die Kapazitäten in Bezug auf die Endverpackung, das Salzbad und so weiter. Unser Ziel ist es, die Produktionsmenge bis 2018 mindestens zu verdoppeln", sagte Wilfried Waldenmaier, Geschäftsführer der MZG Molkerei in Zeulenroda und ergänzte mit einem Schmunzeln in Richtung Flurfahrt-Teilnehmer: "Dafür brauchen wir zum einen die BImSchG-Genehmigung und zum anderen Unmengen an Milch."

Landratsamt Oberallgäu bezieht zur Tbc-Demo der Interessengemeinschaft für gesunde Tiere Stellung

Über die "Existenzvernichtung von Bauernfamilien" müsste man sich dann Gedanken machen, wenn die Untersuchungen nicht durchgeführt würden: denn die Krankheit selbst ist die Gefahr für die Bauern, nicht die Bekämpfungsmethoden! Wer behauptet, unter den Rindern im Oberallgäu gäbe es keine infektiösen und "die testen was, was nicht da ist", der darf sich gerne die Bilder anschauen, die die Veterinäre bei betroffenen Rindern im Landkreis gemacht haben.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Chinesischer Milchriese baut Geschäft mit Babynahrung aus

Der führende Milchproduzent Chinas, Mengniu Dairy, baut mit einem milliardenschweren Zukauf sein Geschäft mit Babynahrung aus. Für umgerechnet 1,2 Mrd. Euro (12,5 Mrd. Hongkong-Dollar) wird der heimische Rivale Yashili erworben, wie Mengniu am Dienstag mitteilte. Experten gehen davon aus, dass das Geschäft mit Babynahrung bis 2017 auf 25 Mrd. Dollar wächst. 

Dienstag, 18. Juni 2013

Grünlandschutz: Bauern demonstrieren in Kiel

Mit ihren Plänen zum besseren Schutz von Grünland hat Schleswig-Holsteins Landesregierung die Milchbauern auf den Plan gerufen. Mit rund 20 Traktoren fuhren Landwirte am Dienstag vor dem Landtag auf, um für ihre Einbeziehung in den Grünlandschutz zu demonstrieren. «Grünland ist unsere Sache» stand auf einem Plakat. Der Verband der Milchviehhalter ist nicht pauschal gegen den Gesetzentwurf. Er wehrt sich aber gegen Punkte, die aus seiner Sicht die Fachkenntnis der Landwirte infrage stellen und ihre wirtschaftlichen Ergebnisse nicht hinnehmbar beeinflussen. 

Staatsanwalt hat Agrar-Promi im Auge - Der umtriebige Lothar Lampe

Der Chef des Diepholzer Landvolks hat mit 2,4 Millionen Euro aus dessen Vermögen seltsame Transaktionen getätigt. Untreue? Lothar Lampe sagt nichts mehr. „Tútútútú", das ist alles, was von ihm zu hören ist, die Verbindung ist abgebrochen, „tútútútú." „Es gibt in dem Verfahren bislang nur einen einzelnen Beschuldigten", so ein Sprecher der Verdener Staatsanwaltschaft. Mindestens als Zeugen aber kommen etliche Spitzenfunktionäre des DBV und seiner Institutionen, Ausgründungen, Stiftungen und Töchter in Betracht, über die Lampe Geldströme lenkte. 

Montag, 17. Juni 2013

Schwierige Marktbedingungen belasten Deutsches Milchkontor

"Wir hätten noch mehr Umsatz verloren, wenn wir die starken Preisschwankungen am Milchmarkt nicht zum Teil durch unsere Beteiligungen ausgeglichen hätten", sagt Josef Schwaiger, Sprecher der DMK-Geschäftsführung, dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Die sich rasch ändernden Marktverhältnisse haben das Deutsche Milchkontor (DMK), Deutschlands größtes milchverarbeitendes Unternehmen, im zurückliegenden Geschäftsjahr 2012 belastet.

Samstag, 15. Juni 2013

Bayern starten Milchtour in Tirol

Den bayerischen Molkereien geht die Milch aus, „sie blicken deshalb über die Grenze nach Österreich", sagt Lindner. Milchbauern werden mit lukrativen Milchanlieferungsangeboten gelockt. Konkret geht es um Bauern mit großen Milchkontingenten im Raum Langkampfen. „Dass die Bauern zwölf Cent mehr bekommen, stimmt so nicht." Schließlich müssten sie die Transportkosten nach Sterzing selbst übernehmen, die Genossenschaftsanteile in Sterzing finanzieren und die dreijährige Treueprämie im Zusammenhang mit der Fusion Tirol Milch und Bergland Milch zurückzahlen.

Bauernverband will Kritik offensiv begegnen

Man sei nicht länger bereit, Diffamierungen widerspruchslos hinzunehmen, sagte Rukwied vergangene gegenüber Agrarjournalisten in Berlin. Die Bauern seien „mehr als irritiert" über haltlose Vorwürfe, die ihnen von einzelnen gesellschaftlichen Gruppierungen gemacht würden. Dem werde man mit Sachorientierung und Transparenz begegnen. Mit Nachdruck warnte Rukwied vor einer Rückkehr zu einer „Agrarpolitik der achtziger Jahre", wie sie einigen Mitgliedstaaten mit ihren marktpolitischen Vorstellungen und ihrem Festhalten an gekoppelten Prämien offenbar vorschwebe. 

Freitag, 14. Juni 2013

Lampe-Affäre: „Angelegenheit“ stinkt gewaltig

Klare Kante sieht anders aus. Erst eine gute Woche nach der Berichterstattung unserer Zeitung über den Verdacht der Untreue gegen den ehemaligen Vorsitzenden Lothar Lampe hat der Landvolk-Kreisverband Grafschaft Diepholz seine rund 500 Mitglieder darüber informiert, um wie viel Geld es in diesem „Fall" überhaupt geht – unterm Strich immerhin um rund 2,4 Millionen Euro. Da fragt sich Otto Normalverbraucher doch sofort, wo das ganze Geld überhaupt herkommt. Die ganze „Angelegenheit" stinkt gewaltig – und erweckt den Eindruck, dass im Kreisverband Grafschaft Diepholz lieber gekungelt wird als endlich öffentlich Klartext zu reden.

2,4 Millionen Euro strittig: Landvolk fordert Regress

Der ehemalige Landvolk-Vorsitzende Lothar Lampe soll zahlen: Insgesamt 2,4 Millionen Euro fordert der Verband Grafschaft Diepholz von ihm zurück – darunter eine Spende in Höhe von einer Million Euro an die Stiftung Deutsche Kulturlandschaft. Das Geld soll aus dem Vermögen der Landvolk-Dienstleistungsgesellschaft geflossen sein, die Geld von Windkraft-Investoren bündelt. Außerdem sind weitere sechs Zahlungen strittig. 

Donnerstag, 13. Juni 2013

Doping für Turbokühe - Plusminus - ARD.de

Kexxtone, kritisiert Tierarzt Ebner, werde zu einem Zeitpunkt eingesetzt, wo die Kuh völlig gesund sei. „Kexxtone nimmt Einfluss auf die Physiologie, auf den Pansenstoffwechsel der Kuh in der Erwartung, dass diese Krankheit irgendwann eintritt. Und damit verhindert man, dass der Bauer sich Mühe gibt, die Kühe perfekt zu füttern." Gleichzeitig ermögliche man noch höhere Milchleistungen.

Weiterhin Wirbel beim Landvolk - Vorwürfe wegen Spende an Stiftung

Der Landvolk-Verband Grafschaft Diepholz kommt nicht zur Ruhe. Im Landwirtschaftsforum „top agrar online" wird der Verdacht der Veruntreuung gegen den ehemaligen Kreisvorsitzenden Lothar Lampe (wir berichteten) lebhaft diskutiert. In erster Linie dreht es sich in der Internet-Diskussion um eine Spende in Höhe von 100 000 Euro, die Lampe an die Edmund-Rehwinkel-Stiftung mit Sitz in Berlin überwiesen haben soll. Unter anderem sei es schon auffällig, dass die Tochter von Lothar Lampe später ein Stipendium der Stiftung erhalten habe.

Dienstag, 11. Juni 2013

Die Omira blickt den Problemen ins Auge - 30 Prozent der Omira-Bauern haben ihren Austritt angemeldet

Im Unternehmen rumort es schon seit Monaten. Wie unsere Zeitung aus gut unterrichteter Quelle erfahren hat, soll auf der Gesellschafterversammlung sogar die Rede von einer Verkürzung der Kündigungsfristen gewesen sein. Der fristlos entlassene Ex-Geschäftsführer prüft gerade juristische Schritte gegen seine Abberufung. Zudem fordert er eine Abfindung, über deren Summe ebenfalls wilde Gerüchte im Umlauf sind. Es wurden Summen zwischen einer und fünf Millionen Euro genannt. 

Der Weg in die Krise - Wie die Omira ins Straucheln geriet

Wo war das ganze Geld geblieben? Warum reichte es nicht, um den rund 4000 Milchbauern einen ordentlichen Preis für ihre Lieferungen zu zahlen. So stellte sich heraus, dass im ersten Halbjahr 2012 ein Liefervertrag für Milchpulver mit einer ungewöhnlich langen Laufzeit abgeschlossen worden war. Und das mit einer viel zu hohen Menge und zu einem damals äußerst niedrigen Preis. Der Vertrag sei eine Fehlentscheidung des Managements gewesen, hieß es später in einer der vielen Briefe an die Milcherzeuger, die die Omira unter der neuen Ägide Wonnemanns rausschickte. „Fehler kann jeder einmal machen", sagte ein Insider unserer Zeitung. 

Bei Domspitz steigt der Milchpreis

Nach der Delle 2012 geht es für die Milchbauern wieder aufwärts. Domspitz zahlt jetzt 36 Cent pro Kilo. Für den Geschäftsführer des Bereichs Milch und Produktion der Bayernland eG, Dr. Norbert Bauer, ist die Welt für die zugehörige Regensburger Domspitzmilch eG in Ordnung: „Die Ertragslage ist zufriedenstellend und stabil. Es sind keine gravierenden Risiken erkennbar", sagte er am Montag bei der Vertreterversammlung in Regensburg. Im Jahr 2012 hatte es eine „gewaltige Delle mit immensen Auswirkungen" gegeben, wie Kustner berichtete. 

Montag, 10. Juni 2013

Dänischer Milchviehsektor soll weiter wachsen

Dänemarks Rinderhalter könnten ihre Exporterlöse nach dem Auslaufen der EU-Milchquote im Jahr 2015 um mehr als 4 Mrd. dkr (660 Mio. Fr.) steigern und damit rund 5'500 Arbeitsplätze im Land sichern. Um dieses Potential voll ausnutzen zu können, müssten im Vorfeld aber noch viele ökonomische und administrative Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden, so die Autoren, zu denen unter anderem auch Vertreter der Konzerne Arla Foods und Danish Crown (DC) gehören. Sie sprechen sich für unbürokratische Genehmigungsverfahren für Stallbauten und einen leichteren Zugang zu günstigen Krediten aus. Ziel müsse sein, junge Landwirte für die Rinderproduktion und Milchproduktion zu begeistern. 

Samstag, 8. Juni 2013

“Und trotzdem ist die deutsche Regierung dagegen”

Ein Interview mit dem Bundesvorsitzenden des Bundesverbands Deutscher Milchviehalter.

Tiere für Bauern immer unrentabler

Da die Preise für Fleisch immer niedriger werden, verschwinden zunehmend kleine Landwirtschaftsbetriebe vom Markt. Für Reinhold Wunderlich, Öffentlichkeitsarbeiter des Bauernverbandes, ist dies nur logisch: "Die Nutzviehhaltung rentiert sich immer weniger. Viele Betriebe geben daher auf." Im Landkreis Wunsiedel ist laut Wunderlich trotz der Dauerdiskussion um den Milchpreis die Milchproduktion die Haupteinnahmequelle der Landwirte. Dennoch geht auch die Zahl der Milchkühe zurück: von 10 800 im Jahr 1993 auf 8497 Ende 2012.

Freitag, 7. Juni 2013

Hohe Milchpreise lösen keine Probleme, sie verlängern sie!

Allein auf die Molkereien und die Politik zu schimpfen, bzw. auf höhere Milchpreise und gleichzeitig sinkende Inputkosten (Kraftfutter, Energie) zu hoffen, ist mehr als blauäugig. Lührmann hat vollkommen Recht mit seiner Forderung, die Milchproduktion so einzustellen, dass bei Auszahlungspreisen von 30 bis 35 Cent im operativen Geschäft keine roten Zahlen geschrieben werden. Nur so lassen sich bei hohen Milchpreisen die notwendigen Rücklagen bilden, die in den Tiefpreisphasen zur Sicherung der Liquidität genutzt werden müssen!

Milchbauern reißen symbolisch Mauer der Blockade von Aigner und Merkel ein

Am heutigen Dienstag verliehen hunderte Milchviehhalter ihrer Forderung nach Weichenstellungen und Maßnahmen, die für eine wirtschaftlich nachhaltige Zukunft der Milchviehhalter dringend nötig sind, Nachdruck. Ein besonderes Anliegen war den Milcherzeugern, dass der so genannte Freiwillige Produktionsverzicht als Kriseninstrument für den Milchmarkt im Rahmen der aktuellen Verhandlungen zwischen EU-Parlament, Mitgliedsstaaten und Kommission zur Gemeinsamen Agrarmarktordnung nicht durch die Blockadehaltung der deutschen Regierung auf der Strecke bleibt. 

Milchbauern blasen Politikern den Marsch

Getöse vor dem Kanzleramt: Rund 400 Milchbauern aus mehreren EU-Ländern haben am Dienstag gegen die deutsche Agrarpolitik demonstriert. Der Präsident des Dachverbands European Milk Board, Romuald Schaber, sagte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ignorierten die Anliegen der Milchbauern. Die Bauern fordern, bei Krisen auf dem Milchmarkt auf die Produktion verzichten zu dürfen und dafür Entschädigungen zu erhalten. 

Auch osthessische Milchbauern protestierten gegen Blockade von Merkel und Aigner

Hunderte deutsche Milchbäuerinnen und Milchbauern demonstrierten gestern zusammen mit ihren europäischen Kollegen aus acht Nachbarländern in Berlin. Sie wenden sich  damit gegen Agrarministerin Aigner und Kanzlerin Merkel, denen sie Blockadehaltung vorwerfen, mit der diese in Brüssel nötige Marktinstrumente für die Milchbäuerinnen und Milchbauern verhinderten. 

Gegendarstellung für Freie Milch Austria

Die geforderte und veröffentliche Gegendarstellung bezieht sich auf einen Artikel auf www.blickinsland.at über die Freie Milch GmbH am 21. Mai 2013.
Die SPV Printmedien G.m.b.H., Herausgeber der Onlinepublikation von www.blickinsland.at, verpflichten sich hiermit gegenüber der Freie Milch Austria GmbH,

1. es ab sofort zu unterlassen, kreditschädigende Äußerungen und die Behauptung aufzustellen, die den Eindruck erwecken, dass die Freie Milch Austria GmbH insolvenzgefährdet sei bzw., insbesondere Äußerungen, dass die Freie Milch Austria GmbH in Schwierigkeiten sei oder Verluste aufweise.

2. es ab sofort zu unterlassen, zu behaupten, dass die Freie Milch Austria GmbH für die Differenzen bei der IG-Milch verantwortlich ist, insbesondere die Behauptung, dass die Ursachen für diese Zwistigkeiten, in den Schwierigkeiten der Freien Milch Austria liegen, sich am Milchmarkt zu positionieren und angepasste Milcherzeugerpreise zu bezahlen.

Video - Demonstration der Milchbauern in Berlin

In Berlin Mitte fand am Dienstag eine Demonstration der Milchbauern statt. RBB Abendschau, zweite Meldung ab  0.45 Minuten.

Video - Wie geht’s weiter bei der Schwarzwaldmilch? - Massenaustritte aus der Ortenau

Die Nachfrage steigt auch aus dem Ausland. Trotzdem ist der Preis immer so niedrig, dass es sich für die Bauern einfach nicht mehr lohnt, nur auf die Milch zu setzen. Hinzu kommen Streitereien zwischen den beiden großen Verbänden. Eine Gruppe von Milchbauern aus der Ortenau hat jetzt genug. Sie trennen sich von der Schwarzwaldmilch und suchen sich eine neue Molkerei.

AT: Bauernbund für höhere Preise bei Milch und Gemüse

Damit die betroffenen Landwirte ihre durch das Hochwasser verursachten Verdienstausfälle besser verkraften können, fordert der Bauernbund vom Handel höhere Preise für Produkte der Milch- und Gemüsebauern. "Viele landwirtschaftliche Betriebe sind in der Flut buchstäblich untergegangen. Die Bauern sind in den Hochwasserregionen schwer betroffen und somit auch existenziell geschädigt", führte Auer aus, und fordert vom Handel eine "entsprechende Sensibilität" für die Kostenexplosion. 

Gemeinschaft der Landwirte fordert rasche Aufklärung

Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Landvolkes Grafschaft Diepholz, Lothar Lampe, konkretisieren sich. Er wird beschuldigt, in Zusammenhang mit Windenergie-Projekten des Landvolkes mehr als eine Million Euro veruntreut zu haben. Keine näheren Erkenntnisse brachte offenbar eine kürzlich abgehaltene Sitzung der Orts- und Vertrauensleute des Landvolk-Kreisverbandes, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Während die Staatsanwaltschaft derzeit keine näheren Auskünfte zu den Hintergründen gibt und der Beschuldigte selbst seine Unschuld beteuert, war von dem aktuellen Vorsitzenden des Landvolkes Grafschaft Diepholz, Theodor Runge, bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten.

CH: Willkürliche Milchpreise

Die A-, B- und C-Preise der Milchkäufer haben oft wenig mit den Richtpreisen der BOM zu tun, sie weichen bis zu 18 Rappen ab. Der Milchpreis steigt. Nur im Portemonnaie spüren die meisten Milchbauern davon aber wenig. Im Gegenteil: Von Januar bis März erhielten sie für B-Milch sogar zwei Rappen weniger – obwohl der Richtpreis der Branchenorganisation Milch (BOM) in dieser Zeit konstant blieb. Überhaupt kann man feststellen, dass die Auszahlungspreise pro Segment mit den Richtpreisen der BOM manchmal wenig zu tun haben.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Ex-Landvolk-Chef: Mehr als eine Million Euro veruntreut?

Schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Landvolks Grafschaft Diepholz, Lothar Lampe: Über zwei Windenergie-Gesellschaften des Landvolks soll er Geld veruntreut haben. Nach unbestätigten Informationen dieser Zeitung soll es sich um mehr als eine Million Euro handeln. Anonym war gegen Lampe Anzeige beim Landeskriminalamt Niedersachsen erstattet worden. Das hatte die Hinweise an die Staatsanwaltschaft Verden weitergeleitet. „Es gibt ein Ermittlungsverfahren", bestätigte Oberstaatsanwalt Marcus Röske auf Anfrage. Weitere Details wollte er nicht nennen. Einzelheiten sollen heute jedoch die Orts- und Vertrauensleute des Landvolk-Kreisverbands erfahren – in einer nichtöffentlichen Sitzung. Rund 250 Landwirte haben dazu eine Einladung erhalten.

Europas Milchbauern protestieren

Milchbauern aus mehreren EU-Ländern haben vor dem Kanzleramt gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ignorierten die Anliegen der Milchbauern und verfolgten nur die Interessen der Industrie, sagte der Präsident des Dachverbands European Milk Board, Romuald Schaber, vor rund 400 Demonstranten. Merkel zeigte Verständnis für die Proteste und prangerte "unfaire Preise" an. Ministerin Aigner bekräftigte, sich für die Bauern einzusetzen. Doch das reichte den Landwirten nicht. Nach den zweitägigen Protesten sind sechs Milchbäuerinnen in den Hungerstreik getreten: "Wir hungern so lange, bis Frau Merkel mit uns spricht." 

Milchpreis: Kieler Rohstoffwert steigt auf über 40 Cent

Der Rohstoffwert Milch, aber auch die Erlöse für Butter und Magermilchpulver erreichen in diesem Monat den höchsten Stand seit einem Jahr. Der Milchpreis stieg in einem Jahr um 80 Prozent. Das Kieler Insitut für Ernährungswirtschaft, kurz ife, hat für den Monat Mai einen Rohstoffwert Milch in Höhe von 43,2 Cent je Kilogramm (Cent/Kilo) für Milch mit vier Prozent Fett, ab Hof, errechnet. Das ist der mit Abstand höchste Wert innerhalb eines Jahres. 

Aigner verkauft Milchbauern

Das Berliner Agrarministerium verkaufe die Milchbauern an die Industrie. Es sei kein Unfall, dass allein in den letzten zwei Jahren 10 Prozent aller deutschen Milchviehbetriebe aufgegeben haben,  kritisiert der Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). 

Milchdemo: Aigner und Merkel im Visier

Die Milchbauern wollen Druck auf die Regierung machen, damit der freiwillige Produktionsverzicht als Kriseninstrument für den Milchmarkt nicht auf der Strecke bleibt. Aigner und Merkel wurde eine Blockierung in Brüssel vorgeworfen. "Aigner steht einer flexiblen Produktion im Wege" und verhindere mit ihrer Politik freiwilliger Produktionsverzicht, betonte der Präsident des EMB Romuald Schaber.

Müller-Milch eröffnet Joghurtfabrik bei New York

Bisher kam der Müller-Joghurt für die USA aus der Sachsenmilch-Molkerei in Leppersdorf. Doch am Montag haben Firmenchef Theo Müller und sein Sohn Stefan eine Fabrik mit 180 Mitarbeitern in Batavia im US-Staat New York eröffnet. Die Firma Müller Quaker Dairy ist ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Cola-Produzenten Pepsico. 

Dienstag, 4. Juni 2013

Müritz-Bauern tuckern bis vor das Kanzleramt

Bauern aus der Müritzregion haben sich mit ihren Traktoren aufgemacht, um in Berlin in Sachen Milchpreis Druck zu machen. Seinen Traktor hat er deshalb am Montag in Richtung Bundeshauptstadt in Bewegung gesetzt. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e. V. hat zu einer Protestaktion vor dem Kanzleramt aufgerufen. Bauern aus ganz Deutschland werden erwartet, Uwe Schmidt ist einer von vielen. „Dabei kann ich eigentlich gar nicht weg, der erste Grünschnitt steht an", sagt der Kambser. Ein Mäher hatte sich „festgefressen", jede Hand wurde gebraucht. Auch die von Chef Uwe Schmidt. „Aber dieser Protest ist zu wichtig, da muss alles andere warten, wir müssen etwas tun", erklärt Uwe Schmidt, warum er sich dennoch auf den Weg in die Hauptstadt gemacht hat.

VMB will Molkereien in die Pflicht nehmen

Optimistisch schauen die Milchbauern in die Zukunft. Dessen Vorsitzender Leonhard Welzmiller erwartet heuer einen Durchschnittspreis von 38 Cent und hofft auf die „vier vorne". Der VMB verlasse sich nicht mehr vorrangig auf die Politik, erklärte Geschäftsführer Hans-Jürgen Seufferlein, sondern wolle vorrangig den Markt beobachten und die Molkereien in die Pflicht nehmen. Aber auch die Erzeuger sollten sich fragen, was sie selber beitragen können. Erst dann sei die Politik gefordert, für einen vernünftigen Milchpreis zu sorgen. 

Milchbauern demonstrieren vor dem Kanzleramt

Berlin - Milchbauern aus ganz Europa treffen sich seit Montag in Berlin. Die Angst vor einem Überangebot an Milch und zu geringen Milchpreisen treibt die Landwirte auf die Straße. Zum Auftakt protestierten Bäuerinnen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Italien unter dem Motto «Wir lassen uns nicht verschaukeln» gegen die Regierungspolitik. «Am Dienstag planen wir ab 12 Uhr unter anderem einen Traktorkorso und einen Kuhauftrieb vor dem Kanzleramt», sagte EMB-Präsident Romuald Schaber. Die Milchbauern wollen Druck auf die Regierung ausüben, damit sie für freiwilligen Produktionsverzicht Ausfallentschädigungen erhalten. 

"Mit Milchbauern solidarisch"

NEUMARKT. Die Lokal-Politiker des Landkreises stehen an der Seite der Milchbauern: die Spitzen des Landkreises und des Gemeindetag bekräftigen am Mittwoch in Prönsdorf ihre Solidarität. Die Vorstandschaft des BDM, Fritz Wienert, Xaver Geitner und Bernhard Hiltl bedankten sich beim Landrat und bei Bürgermeister Kraus für die Unterstützung und überreichten als Symbol ihrer Forderung für faire Milchpreise jeweils eine "Faironika". 

Samstag, 1. Juni 2013

Leben zwischen Kälbchen und Großdemo

Greubel liebt seinen Beruf. Einen anderen wollte der 44-Jährige nie machen. „Ein Geburtsfehler", sagt er und lacht. Schon seine Eltern hatten Landwirtschaft. Doch seit dieser Zeit hat sich das Leben eines Landwirts verändert. Es ist schwierig geworden heutzutage als Milchbauer in Deutschland. In den vergangenen zehn Jahren hat sich ihre Zahl deutlich verringert. Laut Angaben des Bundesverbands der Milchbauern (BDM) gab es im Jahr 1999 deutschlandweit noch 150 000 Milchviehbetriebe. 2010 waren es noch 91 600. „Diejenigen, die jetzt noch da sind, sind die Besten", sagt Greubel. Er ist noch da. Doch er macht sich Sorgen um die Zukunft der Milchbauern.

Italien ist das Preisparadies für Milchbauern

Der höhere Bauernpreis in Italien ist kein Wunder: Konsumenten müssen dort für den Liter Trinkmilch zwischen einem und 1,70 Euro zahlen, also bis zum Doppelten von Österreich. „Wir und Deutschland haben die billigste Frischmilch", kritisiert Landesrat Max Hiegelsberger zum heutigen „Weltmilchtag". Kurios: Für Katzenmilch werde im Handel bis zu 4,95 Euro pro Liter gezahlt.

AT: Steirische Interessensvertreter fordern höhere Milchpreise

Höhere Erzeugermilchpreise für die Milchbauern verlangt der steirische Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Franz Titschenbacher. „Die heimischen Milchbauern haben mit stark gestiegenen Produktionskosten zu kämpfen. Beide Molkerei-Obmänner gehen bedingt durch das Milchquoten-Ende von einer höheren Milchanlieferung zwischen zehn und 15 Prozent aus. Um diese Mehrmengen verarbeiten und verkaufen zu können, gehen die Molkereien in die Offensive. Gruber: „Wir erwarten von unseren 1.700 Milchlieferanten zusätzlich rund 20 Millionen Liter Milch, die wir zu rund 2.000 Tonnen zusätzlichem Käse verarbeiten.