Donnerstag, 28. Februar 2013

BDM zieht schonungslose Bilanz der Situation

Auf dem NRW-Milchbauerntag in Werl zieht der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter eine schonungslose Bilanz der Situation auf dem Milchmarkt. Die hiesigen Betriebe leiden unter steigenden Energie- und Futtermittelpreisen, einem viel zu niedrigen Milchpreis - und dem Druck des Weltmarkts. Den Milchbauern geht es heute wirtschaftlich schlechter als zu Zeiten der Erzeuger-Niedrigpreise vor drei Jahren. 

Milchproduktion im Norden wird zunehmen

Nach Einschätzung Habecks wird der Milchpreis dann noch mehr schwanken als bisher. Er halte die Einführung eines ausgleichenden Systems zu Preisschwankungen, wie es der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) vorschlage, für richtig. Nach den Vorstellungen des BDM sollte ein Bonus-Malus-System eingeführt werden: Fahren Betriebe bei einem niedrigen Milchpreis die Produktion herunter, sollen sie finanzielle Hilfen erhalten, stärker produzierende Betriebe dagegen Abgaben zahlen müssen. Im Agrarausschuss des Europaparlaments stößt der Vorschlag auf positive Resonanz.

Milchbauern gegen geplante Öffnung des europäischen Marktes

Die angestrebte Liberalisierung des internationalen Milchmarktes stößt bei den schleswig-holsteinischen Milchbauern auf Widerstand. «Wir sind für einen Systemwechsel: Die Produktion sollte sich nach dem Verbrauch richten», sagte Kirsten Wosnitza, Landesteamleiterin des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM), anlässlich des Milchbauerntages an diesem Donnerstag in Neumünster. 

Mittwoch, 27. Februar 2013

Fonterra will mehr Milch

Die Molkerei Fonterra setzt neue Anreize zum Ausbau der neuseeländischen Milcherzeugung. Mit einem Fünf-Punkte-Plan will Fonterra die Milchproduktion in Neuseeland weiter ankurbeln. Neue "Flexi-Kontrakte" lassen den Milcherzeugern mehr Zeit, ihr angestrebtes Produktionswachstum durch den Kauf entsprechender Anteilsscheine zu decken. Die Herstellung von H-Milcherzeugnissen wird innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Die fortlaufende H-Milchverarbeitung bedeutet, dass die teilnehmenden Milchviehhalter entgegen dem in Neuseeland üblichen Saisonrhythmus auch im Winter Rohmilch andienen müssen.

SPD und Milch-Politik - TV Bayern

Denn der Preis, den sie tatsächlich erhalten, also nicht der, den die Endverbraucher zahlen, ist weiterhin zu gering um die Kosten zu decken, sagen die Milchbauern. Das hat jetzt auch der Bund Deutscher Milchviehhalter beim Besuch der SPD noch einmal betont. In dem Gespräch mit dem Europaabgeordneten Wolfgang Kreissl-Dörfler zusammen mit der Landtagsabgeordneter Annette Karl ging es dem Bund Deutscher Milchviehhalter um den Milchpreis und auch über den künftigen EU-Haushalt. 

Dienstag, 26. Februar 2013

Molke-Gebäude ragt rund 40 Meter auf

Wie berichtet, will die Molkerei Hochwald in Hünfeld 60 Millionen Euro in den Ausbau der Käseproduktion am bisherigen Standort sowie in die Molkepulverherstellung im Industriegebiet-West investieren. Abnehmer soll nach Informationen der FAZ der Danone-Konzern sein. Bestätigt ist diese Info nicht. Fennel sagte, wenn die Pulverherstellung nicht helfen würde, den Bestand der Molkerei in Hünfeld zu sichern und den Milchbauern in der Region langfristig Mehreinnahmen zu verschaffen, würde die neue Anlage sicherlich nicht gebaut. „Das ist der Preis, den wir für diese Vorteile zahlen müssen", sagte Fennel.

Milchviehhalter peilen 50 Cent an

Immer wieder wurde und wird versucht, den Bauern klar zu machen, dass 33 Cent Basispreis, die derzeit bezahlt werden, doch ausreichen. Um den angestrebten Milchpreis in den Jahren 2008 und 2009 von 40 Eurocent pro Kilogramm Milch belegen zu können, wurden eigenständige Einkommensansätze auf Basis von Tarifen in der Landwirtschaft eingerechnet und auch Direktzahlungen an die Landwirte als Einnahmen erfasst. So ergibt sich ein kostendeckender Preis von 50 Cent pro Kilogramm Milch, der sich belegen lässt.

Montag, 25. Februar 2013

Namibia: Milchindustrie bricht zusammen

Der Molkereibetrieb Namibia Dairies wird seine Zulieferquote ab 1. Mai dieses Jahres halbieren. Dies sei eine Konsequenz von importierter Billig-Milch – vor allem Langzeitprodukte (H-Milch) – auf dem namibischen Markt, erklärte am Freitag der Landwirtschaftsverband Namibias (NLU) in seinem Newsletter mit Verweis auf ein Treffen bzw. eine Entscheidung des Verbandes der Milchproduzenten. „Diese Ankündigung hat zur Folge, dass viele Betriebe, die zum Verband der Milchproduzenten gehören, ab Ende April 2013 mit dem Melken aufhören", heißt es in der Mitteilung.

Bauernschreck war gestern

Christian Meyer gilt als hocheffektiver Strippenzieher und Kopf des linken Parteiflügels. Er hat nach dem rot-grünen Wahlsieg sehr schnell versucht, Ängste zu zerstreuen. „An der Basis wird teilweise ganz anders gedacht", sagt Meyer, anders als bei der Agrarlobby, soll das heißen. Möglich, dass Meyer die Zeichen der Zeit besser erkannt hat als andere. Verbandssprecher wie vom Deutschen Bauernverband haben jedenfalls bereits eingeräumt, dass Reformen in der Tierhaltung „unbestritten" notwendig seien.

Sonntag, 24. Februar 2013

Tatsächliche Erzeugungskosten der Milch liegen bei 50 Cent

In den Verhandlungen mit den Molkereien habe es bislang das Problem gegeben, dass die Molkereien den Kieler Rohstoffwert als Preisgrundlage nahmen, die Bauern aber keinen aktuellen Produktionskostenindex dagegen halten konnten. Dies werde sich ab Mitte März definitiv ändern, vierteljährlich werden die Milchbauern die tatsächlichen und aktuellen Produktionskosten der Milch vorlegen können. 

Eigene Spitzenbeamte gegen Aigner

Wie die WirtschaftsWoche aus dem Ministerium erfuhr, hat es bei einem fast dreistündigen Gespräch zwischen der Ministerin und ihren Abteilungsleitern Bernhard Kühnle ("Lebensmittelsicherheit") und Theodor Seegers ("Agrarmärkte") am vergangenen Dienstag eine heftige Auseinandersetzung gegeben. Die Spitzenbeamten erklärten in dem Gespräch mit Aigner, das Betrugsproblem sei durch noch mehr Kennzeichnung nicht in den Griff zu bekommen. Die beiden Abteilungsleiter plädierten dagegen für verstärkte Kontrollen. Aigner habe dagegen auf die schärfere Kennzeichnungspflicht bestanden und von ihren Spitzenbeamten lautstark gefordert: "Ich will was haben!"

Samstag, 23. Februar 2013

BIG-M: Wehret den Sesselklebern!

Erinnert ihr Euch noch daran, als der SMP aus der BOM ausgetreten ist? Damals riefen unsere Vertreter lautstark: Jetzt muss sich die BOM reformieren, und zwar gründlich, sonst treten wir alle auch aus! Das Resultat war ein Mini-Mikro-Reförmchen, in dem ein einziger Halb-Satz in den Statuten geändert wurde. Alle unsere Vertreter blieben in der BOM sitzen. Alles blieb beim Alten. Diese "Reform" war ein Lehrstück. Beim SMP sieht es leider ganz danach aus, als würde sich exakt dasselbe Spielchen wiederholen.

Freitag, 22. Februar 2013

Bauern kämpfen für die Milch

Im Preiskampf mit den Molkereien haben sich mehr als 300 Milchbauern zur Norddeutschen Milcherzeugergemeinschaft (MeG) zusammengeschlossen. Ihr Vorsitzender Alfred Ritters bringt das Ziel der neuen Dachorganisation knapp auf den Punkt: "Die Milchpreise müssen steigen."

Donnerstag, 21. Februar 2013

Kampfbereit für Straße und Stall

Langfristig existenzsichernden Lohn – der Bundesverband Deutscher Milchviehalter will für seine Ziele den Druck auf die Politik erhöhen. Wie man das erreichen wolle, verkündete am Mittwochabend im Hotel am Regenbogen in Cham Stefan Mann aus dem BDM-Bundesvorstand, der als Referent zur Hauptversammlung des Chamer Kreisverbandes gekommen war. „Bleibt auf dem Land und wehret euch täglich!", rief er den Landwirten zu.

An jedem zweiten Tag gibt ein Milchbauer auf

Die Mitgliederzahl sei trotz des Strukturwandels stabil, die Milchleistungen seien stärker als erwartet angestiegen und die züchterische Bilanz sei ermutigend, so der Vorsitzende. Weniger geworden seien dagegen die Milch liefernden Betriebe in Oberfranken. Für 2012 kam Zuchtleiter Oertel auf 2700 Betriebe, die Milch abliefern. Dies seien gut 160 weniger als noch im Vorjahr. „Damit geben immerhin drei Betriebe pro Woche im Regierungsbezirk auf oder anders gesagt, jeden zweiten Tag gibt es einen Milchlieferanten in Oberfranken weniger", sagte Oertel.

SMP: Bäuerliche Organisationen fordern basisdemokratische Verhältnisse

Der Umstand, dass im SMP-Vorstand Personen sässen, welche verschiedene Mandate ausübten, die "eigentlich" nicht miteinander vereinbar seien, sollte die Milchproduzenten aufschrecken. Doch das Gegenteil sei der Fall, schreiben BZS, Big-M, NBKS, BBK und Uniterre in einem gemeinsamen Communiqué. Genau jene Personen, die verschiedene „Hüte" trügen, würden nun wieder ihre „unverzichtbaren Dienste" anbieten. Darauf müsse aber verzichtet werden.

Giftige Milch beunruhigt Balkanländer

Ein hochrangiger Mitarbeiter der serbischen Landwirtschaftsbehörde, Goran Jesic, schrieb auf seiner Internetseite, in 29 von 35 getesten Milchproben seien erhöhte Werte von Aflatoxinen entdeckt worden. Eine niedrige Dosis des Pilzgiftes, das mit schimmeligen Viehfutter in Verbindung gebracht wird, gilt als nicht gesundheitsgefährlich. Bosnische Behörden teilten am Dienstag mit, erhöhte Mengen von Aflatoxinen seien in importierter Milch aus Ungarn, Slowenien und Deutschland entdeckt worden. Auch eine Lieferung aus Serbien sei verdächtig. Die Behörden haben zur Ruhe aufgerufen, offizielle Tests seien noch nicht abgeschlossen.

Saure Milch - Danone streicht 900 Jobs in Europa

Der weltweit größte Joghurthersteller Danone baut wegen der anhaltenden Zurückhaltung der Verbraucher 900 Stellen in Europa ab. Die Kürzungen betreffen Jobs in Verwaltung und Management, teilte der französische Konzern am Dienstag mit. Damit verringert sich die Belegschaft in Europa um gut drei Prozent. Die Maßnahme ist Teil eines im Dezember angekündigten Sparprogramms im Volumen von 200 Millionen Euro. Wegen der anhaltenden Schuldenkrise in wichtigen Absatzmärkten wie Spanien hat Danone das laufende Jahr quasi schon abgeschrieben und richtet den Blick nach vorn. 

Arla will auf deutschem Markt weiter wachsen

Vor allem in der ersten Jahreshälfte hatte eine große Milchmenge auf dem Markt dafür gesorgt, dass die Landwirte weniger für ihr Produkt bekamen als noch in den Monaten zuvor. 2011 lag der durchschnittlich gezahlte Arla-Milchpreis bei 37,4 Cent. Durch die Fusion mit der Muh ist Arla in Deutschland weiter aufgestiegen (Nummer drei hinter dem Deutschen Milchkontor und der Privatmolkerei Müller). Europaweit liegt die Genossenschaft auf Platz acht. 

Mittwoch, 20. Februar 2013

Arla Foods: Übernahmen lassen Gewinne kräftig steigen

Arlas Umsatz stieg um 15 Prozent auf 8,48 Milliarden Euro gegenüber 2011. Das Nettoergebnis des Konzerns macht wie erwartet drei Prozent des Umsatzes aus und liegt bei 255 Millionen Euro. Das ist ein Plus von rund 66,1 Mio. Euro oder knapp 35 Prozent. Für jedes Kilogramm Milch, das die 12.300 Genossenschaftsmitglieder in Schweden, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Belgien und Luxemburg an das Unternehmen geliefert haben, generierte Arla in 2012 Einnahmen von 35,80 Eurocent, und lag damit vier Prozent unter dem Ergebnis von 2011, als 37,40 Eurocent erwirtschaftet wurden. Arlas Konzernleitung hat im Jahr 2012 verschiedene Schritte eingeleitet, um die Einnahmen der Genossenschaftsmitglieder auf Dauer zu erhöhen. Bis 2017 erwartet Arla Einsparungen von mindestens 335 Millionen Euro. Der Effekt werde bereits 2013 noch deutlicher werden. 

Dienstag, 19. Februar 2013

Christian Meyer: „Wir wollen überzeugen“

Gab's nicht beim Landvolk Vorbehalte? Es ist klar, dass einige Funktionäre lieber einen CDU-Minister gehabt hätten. An der Basis ist das Bild aber ein anderes: Den Grünen wird in Niedersachsen mehr Landwirtschaftskompetenz zugetraut als jeder anderen Partei. Und ich habe sehr viele positive Rückmeldung bekommen – von Ökobauern, aber auch von konventionellen, von Milchviehhaltern und von Rübenbauern: Es hat sich herumgesprochen, dass wir an der Seite von bäuerlichen Betrieben stehen, gegen Finanzinvestoren, die Boden als Spekulationsobjekt aufkaufen, oder für eine Verteilung der Subventionen, von der eine mittelständische Landwirtschaft profitiert.

'Wir werden den Dialog suchen'
Telefoninterview mit Christian Meyer

Niederländische Behörden schliessen Fleischgrosshandel

Die niederländischen Behörden haben einen Fleischgrosshandel stillgelegt. Es bestehe der Verdacht, dass in dem Betrieb im südniederländischen Oss Pferde- mit Rindfleisch vermischt und als reines Rindfleisch verkauft wurde, teilte die Kontrollbehörde für Nahrungsmittelsicherheit am Montag mit.

Montag, 18. Februar 2013

Hochwald investiert in Hünfeld 60 Millionen Euro

Die Hochwald-Molkerei stemmt in Hünfeld bis 2015 eine der größten Investitionen im Landkreis Fulda seit langer Zeit: 60 Millionen Euro werden in den Ausbau der Käseproduktion und in eine Anlage zur Herstellung von Molkepulver gesteckt. Im Jahr 2015 soll die Produktion starten. Nach Abschluss aller Maßnahmen werden 400 statt bislang 240 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr in Hünfeld verarbeitet.

Chinesen investieren 130 Mio. Euro in Neuseeland

Rund 50 km südlich von Auckland soll bis zum zweiten Halbjahr 2014 eine moderne Produktionsanlage entstehen, in der jährlich 52'000 Tonnen Milchtrockenerzeugnisse hergestellt werden. Es ist geplant, diese zu Säuglingsnahrung zu veredeln und schwerpunktmässig auf dem chinesischen Heimatmarkt zu vertreiben. In Werbekampagnen für die eigenen Markenprodukte wurde dabei die Herkunft des Nahrungsgrundstoffes als besonders sicher und natürlich herausgestellt. 

Sonntag, 17. Februar 2013

Hohe Strafen für franz. Schlachtkartell

Nach der Beschwerde von vier Schweinehaltern aus dem Départment Ille-et-Vilaine in der Bretagne, hat die französische Wettbewerbsbehörde fünf französische Schweineschlachtunternehmen bestraft, berichtet die französische Tageszeitung "Le Parisien". Sie haben 2009 über einen Zeitraum von zwölf Wochen ihre Schweineschlachtungen koordiniert zurückgefahren, mit der Absicht die Notierung für bretonische Schlachtschweine (MPB) unter Druck zu setzen. 

Samstag, 16. Februar 2013

Zweite Käse-Linie für GMHütte: DMK investiert Millionenbetrag auf dem ehemaligen Milchhofgelände

Georgsmarienhütte. Raus aus dem Quark, rein in den Käse – das ist die Botschaft, die Dirk Gloy, Geschäftsführer des Deutschen Milch Kontors (DMK), am Mittwoch für die rund 340 Beschäftigten der Harderberger Produktionsstätte des Konzerns im Gepäck hatte. Hier werde eine zweite Käselinie entstehen und eine detaillierte Abstimmung zwischen Produktion und Vertrieb erfolgen, um vom Harderberg aus den Exportanteil des Unternehmens zu erhöhen. 

CH: Vollgasmelken ist angesagt

Der deutliche Rückgang der Milcheinlieferungen in den letzten Monaten hat Verunsicherung bei den Milchkäufern ausgelöst. Ob die limitierenden Lieferrechte Schuld daran sind oder die angeblich bescheidene Qualität des Grundfutters, sei mal dahingestellt. Wir glauben eher, dass BIG-M einmal mehr Recht damit hat, dass den Bauern langsam die Lust vergeht, ihre Milch endlos unter den Produktionskosten zu verkaufen. Milch ist offenbar bereits wieder gesucht wie schon lange nicht mehr. Und schon setzen die Abnehmer erste Anreize um sich mehr Milch zu sichern, natürlich ohne momentan mehr dafür bezahlen zu müssen.
Für diesen Sommer hat z.B. die Nordostmilch angekündigt, dass sie für Sommermilch etwas mehr bezahlen wird. Noch konkreter wird Emmi bei ihren Direktlieferanten: Für jedes Kilo Milch, welches im Juli und August mehr geliefert wird als im vergangenen Jahr, sollen die Produzenten 10 Rappen zusätzlich erhalten. Die Lobag Milch AG will die Lieferrechte ab 2014 neu als Monatsvertragsmengen auf der Basis der gelieferten Menge 2012 und 2013 festlegen. Das Signal ist klar: Jetzt ist vollgasmelken angesagt, denn die abgelieferte Menge im Jahr 2013 zählt für die Zukunft!
Diese Milchankurbelungs-Strategie führt unweigerlich zu Kollateralschäden. Wenn die Bauern diesen Sommer möglichst viel Milch abliefern sollen, werden viele Kühe im Sommer nicht mehr auf der Alp, sondern im Tal gemolken. Damit gefährden wir die Produktion des Alpkäses in der Schweiz. Ein Milchprodukt, welches einen absoluten Spitzenruf bei den Konsumenten geniesst, und bei welchem sich im Gegensatz zum verbreitet hergestellten Noname-Billigkäse eine gute Wertschöpfung erzielen lässt!
Aber eben: Wenn die Vorstände der Milchhandelsorganisationen zu Marionetten der Verarbeitungsindustrie werden, dann bleibt halt vieles auf der Strecke.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Griechische Bauern setzen Proteste fort

Die griechischen Bauern haben am Donnerstag ihre Proteste gegen hohe Treibstoffpreise fortgesetzt. Hunderte Bauern versuchten an zwei Stellen, Fernstrassen zu sperren. Dabei kam es der Halbinsel Peloponnes zu Rangeleien mit der Polizei. Mindestens drei Bauern wurden leicht verletzt, wie örtliche Medien berichteten. Elf Bauern wurden festgenommen.

Milchbauern im Altenburger Land: Die Luft wird dünn im Kuhstall

Ein Licht am Ende des Tunnels zum Milchpreis sehe er nicht, sagte Thomas Just, Chef der Naundorfer Agrargenossenschaft mit Sitz in Starkenberg, gestern auf Nachfrage. Etwa 40 Cent pro Kilogramm Milch müssten es sein, um wenigstens die Kosten wieder rein zu bekommen, hieß es in der Landesvereinigung Thüringer Milch. An Gewinn bei Milch sei nicht zu denken, sagt Thomas Just, zu dessen Agrargenossenschaft 680 Kühe gehören. Die Schuld dafür trage die Monopolstellung der Handelsriesen, und auch die Preispolitik mancher Molkereien könne man da nicht rausnehmen, so Just. Dem stimmt auch Steffen Fritsche, Chef der Agrargenossenschaft Altenburger Land in Dobitschen zu, einem Mischbetrieb mit Viehzucht und Ackerbau und 220 Kühen im Stall. "Wir lassen uns erpressen", sagt Fritsche, und dass dagegen etwas unternommen werden müsste. Man werde wohl erst wach werden, wenn Betriebe krachen gingen und dann merken, welches Gut man verliere, so der Landwirt. 

Mittwoch, 13. Februar 2013

Thüringer Milchtag: Milchbauern beklagen gnadenloses Preisdiktat

Thüringer Milchbauern beklagen, dass der Milchpreis derzeit nicht zur Deckung ihrer Erzeugerkosten ausreicht. Beck zufolge ist es bei einem Milchpreis von unter 40 Cent pro Liter unmöglich, kostendeckend zu arbeiten. Im Export seien die Preise kaum besser als im Inland. Hinzu käme, dass der bisherige Großabnehmer Russland mit dem heutigen Tag ein Importverbot für Milchprodukte aus Betrieben in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern erlassen habe. 

Dienstag, 12. Februar 2013

Milchviehhalter fordern fairen Milchpreis - Kommt das Aus für heimische Milchbauern?

"Ich weiß nicht, ob mein Hof noch eine Zukunft hat", klagt Milchbauer Lambert Stöcker auf einer Pressekonferenz im Stall inmitten von rund 100 Milchkühen. "Ich bekomme von der Molkerei 33 Cent pro Liter. Um die Kosten der Milchproduktion zu decken, müssten es mindestens 43 Cent sein." Ähnlich sieht es auch bei den Landwirten Ali Landwehr in Bergisch Gladbach und Stefan Hagen in Lindlar aus. "Die Luft ist ausgegangen", klagt Hagen. "Der Gewinn reicht nicht für Investitionen, um den künftigen Anforderungen des Marktes zu genügen".

Arla investiert 31 Millionen Euro in den Standort Pronsfeld

Nachdem die Milch-Union Hocheifel (Muh) mit Arla zusammengegangen ist, sind die Mittel für eine Butterei und einen Milchtrockenturm von 60 Millionen Euro um mehr als 20 Millionen aufgestockt worden. Milchpulver wird vor allem in den Export gehen, in den wichtigen asiatischen Markt und nach Afrika. Das Milchwerk in Pronsfeld beschäftigt rund 850 Mitarbeiter und 45 Azubis. Die Hoffnung geht dahin, dass sich der Arla-Umsatz in China bis 2016 verfünffacht.  „Wir haben uns neue Ziele bis 2017 gesetzt", sagt Sprecher Wolfgang Rommel. So rechnet der Milchkonzern ab dem Jahr 2015 (Wegfall der Milchquote) mit einer Milliarde Liter Milch mehr pro Jahr in der Gruppe (insgesamt zwölf Milliarden Liter/siehe Extra), die dann zur Verabeitung zur Verfügung stünde. „Wichtig ist den Eignern von Arla vor allem ein stabiler Milchpreis, der drei bis fünf Prozent über dem vergleichbarer Molkereien liegt", sagt Rommel. Das Unternehmen betreibt weltweit 71 Molkereien, hat 12.000 Genossenschaftsmitglieder, 19.000 Mitarbeiter und verarbeitet jährlich zwölf Milliarden Liter Milch.

Omira: "Kündigungen sollen ein Warnschuss sein"

Die Milchlieferer machen sich Sorgen um den zu niedrigen Milchpreis, um die Existenz ihres Milchwerks, um ihre eigene Zukunft. Deshalb haben viele Bauern ihre Lieferverträge gekündigt. „Um Druck aufzubauen", erklärt Josef Volkwein. Dadurch soll sich Omira gezwungen fühlen, den Bauern wieder einen fairen Milchpreis zu bieten, „wieder auf den richtigen Weg zu kommen", wie der 51-Jährige sagt. Wie viele der Milchlieferanten gekündigt haben, kann Josef Volkwein nicht sagen. Auch Zahlen wie 30 Prozent, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit im Raume standen, kann er nicht bestätigen. „Mit der letzten Milchabrechnung kam aber ein Rundschreiben, in dem stand, es sei eine ‚beachtliche Zahl'", sagt der 51-Jährige. 

Montag, 11. Februar 2013

Hohe Treibstoffpreise - Griechische Bauern blockieren erneut Autobahnen

«Es ist eine Warnung. Wir werden eine Stunde lang bleiben. Wir haben keine andere Wahl», sagte Fotis Niflis, ein Bauer aus der Region Pyrgos auf der Halbinsel Peloponnes, der Nachrichtenagentur dpa. Die Bauernverbände fordern unter anderem niedrigere Preise für Treibstoffe und Steuererleichterungen, da sie sonst nach eigenen Angaben nicht mehr mit Gewinn produzieren könnten. Zudem wollen sie mit Ministerpräsident Antonis Samaras über ihre Lage sprechen.

Sonntag, 10. Februar 2013

Niedersachsen: Grüne stellen Agrarminister

Die SPD kriegt fünf, die Grünen vier Ministerien –  Sie stellen mit ihrem bisherigen Vize-Fraktionschef und landwirtschaftspolitischen Sprecher Christian Meyer den Agrarminister. Der wird auf Öko-Landwirtschaft und bäuerliche Familienbetriebe statt auf die Förderung von Agrarindustrie mit Massenmast und Riesenschlachtereien setzen. Mit Protest aus der Agrarlobby ist angesichts der Personalie Meyer, in schwarz-gelben Kreisen als „Bauernschreck" geschimpft, zu rechnen.

CH: Verlieren die Milchproduzenten nun auch noch ihre eigene Dachorganisation an die Milchindustrie?

BIG-M hat leider Recht behalten: Nach dem Rücktritt von SMP Präsident Gfeller und Direktor Rösti lässt sich bereits erkennen, dass die Vertreter des Milchhandels nicht daran denken, sich aus dem SMP Vorstand zurückzuziehen. Im Gegenteil: Ihre Stellungnahmen in der „Bauernzeitung" oder im „Schweizerbauer" zeigen, dass sie die Problematik der Unvereinbarkeit ihrer Doppelmandate, welche Gfeller und Rösti für die Blockade verantwortlich machten, komplett ignorieren. Wie zum Hohn reden sie unbeirrt von "Kurskorrektur", von "lösungsorientiertem Vorgehen" oder prahlen mit ihrer "Markterfahrung". Was diese „Markterfahrung" gebracht hat, haben die vergangenen Jahre zur Genüge gezeigt: Wir haben den tiefsten Milchpreis seit 50 Jahren, die meisten Betriebe haben sehr viel Substanz verloren und unserem Nachwuchs fehlen jegliche Zukunftsperspektiven.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Trojanisches Pferd für Seehofer

Weniger frohgemut wirkt eine Gruppe von Bauern aus Berching und dem Umland. Sie haben spontan eine Demonstration initiiert, mit Transparenten und einem großen Trojanischen Pferd aus Holz. „Horst, steig ab vom toten Pferd der Globalisierung und Liberalisierung des Milchmarktes!", fordern sie einen angemessenen Milchpreis. 2009, so heißt es auf einem der Transparente, habe der Seehofer schon mal was während des Rossmarktes versprochen und hinterher vergessen. 

Dienstag, 5. Februar 2013

BIG-M: Es braucht eine Revolution von unten!

Der Rücktritt der SMP Führungsspitze ist bedauerlich, kommt für uns von BIG-M aber keineswegs unerwartet. Die Milchhandelsorganisationen stehen im Wettbewerb untereinander. Die Milchverarbeiter haben sie alle in der Hand. Darum ist für BIG-M klar: Wer im Milchverkauf tätig ist, hat in einer Produzentenorganisation wie dem SMP nichts verloren. Die Vorstellung, dass in Zukunft nicht nur in der BOM sondern auch noch im SMP ausschliesslich Milchhändler uns Bauern vertreten, verursacht grosse Übelkeit in uns.

Sonntag, 3. Februar 2013

EU-Agrarkommissar kritisiert Berliner Blockadepolitik

Dacian Ciolos hat den Widerstand der Bundesregierung und des Deutschen Bauernverbands gegen seine Reformpläne für eine umweltverträglichere Landwirtschaft scharf kritisiert. "Dieser beinahe ideologische Widerstand gegen Dinge, die man nicht verstanden hat, überrascht mich", sagte Ciolos dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Verärgert zeigte sich Ciolos auch darüber, dass Berlin die geplante Kappung der Direktzahlungen für Großbetriebe verhindert hat. "Ausgerechnet Deutschland, das der größte Netto-Zahler ist und sonst immer von der EU-Kommission verlangt, dass man besonders darauf achten muss, wie das öffentliche Geld ausgegeben wird, sagt nein zum Kappung bei Großbetrieben", so der EU-Kommissar.