Samstag, 30. Juni 2012

Beihilfe-Millionäre sitzen im Osten

Allein zwei Betriebe der Molkereibranche, die seit Jahren wegen Dumping-Milchpreisen in der Kritik stehen, wurden mit fast fünf Millionen Euro unterstützt - 2,8 Millionen für die Hansa-Milch Upahl und 2,1 Millionen Euro für die Rückers Ostsee-Molkerei in Wismar. Das Bremer Verarbeitungsunternehmen Nordmilch mit Werken u. a. in Dargun und Waren ist bundesweiter Beihilfe-Spitzenreiter - 51 Millionen Euro zahlte Brüssel im vergangenen Jahr an das Unternehmen aus. Dahinter folgt die Südzucker AG, die 43 Millionen Euro erhielt. 

Das Schlachtschiff Bauernverband

Wäre nicht die forsche Selbstzufriedenheit, mit der ihre Funktionäre auftreten, so käme das Gefühl, eine geballte Macht vor sich zu haben, gar nicht erst auf. Konflikte, die es innerhalb der rund 300000 Mitglieder zählenden Interessenvertretung geben könnte, dringen nicht nach außen. Abweichungen vom Kurs einer intensiven Landwirtschaft sind nicht erwünscht. Jedes Jahr schrumpft die Berufsgruppe um rund zwei Prozent. Über die Untergegangenen fällt auf dem Bauerntag kein Wort des Bedauerns.

Wundersamer Thüringer Landgewinn - Statistik macht's möglich

In der Pressemitteilung Nummer 131 des Thüringer Landesamtes für Statistik steht es: 2011 gab es im Freistaat im Vergleich zum Vorjahr 320 Hektar mehr Landwirtschaftsflächen. "Das mit dem Zuwachs der Landwirtschaftsfläche kann nicht sein", ärgert sich Grünen-Agrarexperte Frank Augsten. Sie hätte eigentlichen "einen Aufschrei bei Umweltministerium und Bauernverband auslösen müssen", meint er. 

Freitag, 29. Juni 2012

CH: «Unfaire Milchpreise wären die Folge»

Nationalrätin Maya Graf (Grüne, BL) befürchtet, dass die Milch bei offenen Grenzen an Wertschätzung verliert. Sie will deshalb den Milchmarkt nicht öffnen.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Lebensmittel: Verpackung grössere Gefahr als Pflanzenschutzmittel

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) schätzt, dass rund 100'000 verschiedene Substanzen von Verpackungen in Nahrungsmittel übergehen. Die mengenmässige Verunreinigung von Lebensmitteln durch Stoffe aus Verpackungen sei im Schnitt hundertmal grösser als diejenige durch Pflanzenschutzmittel, schreibt die SGE in einer Vorankündigung zu einem Artikel der Zeitschrift Tabula, der Ende Monat erscheint. 

Österreichische Milchquote wurde 2011/12 um 120.145 t überliefert

Daraus resultiert eine Zusatzabgabe von rund EUR 33,6 Mio., die an die EU abzuführen ist. Für kleinere Überlieferungen ist dabei eine sogenannte Basisabgabe zu zahlen, für größere wird eine Abgabe mit Zuschlag eingehoben.

Brüssel genehmigt Absatzförderprogramme

Die Europäische Kommission hat weitere Millionenbeträge zur Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Europäischen Union und in Drittländern genehmigt. Insgesamt sind Ausgaben von 70,7 Mio Euro vorgesehen. Die 20 angenommen Programme stammen unter anderem aus Belgien, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden oder Italien. 

Butterberg in der privaten Lagerhaltung bald 100 000 Tonnen schwer

Die Inanspruchnahme der Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Butter bewegt sich auf die Marke von 100 000 t zu. Wie die Europäische Kommission am vergangenen Donnerstag mitteilte, wurde der Zuschuss in der Woche zum 24. Juni für noch einmal gut 5 300 t Butter beantragt. Damit beläuft sich die in diesem Jahr bislang unterstützte Menge auf knapp 99 600 t.

Die Milch läuft über - die Preise stürzen ab!

Ausdrucksstarke Aktion der Europäischen Milchbauern vor dem Europäischen Parlament
Die Überproduktion auf den europäischen Milchmärkten führt zu einem drastischen Verfall der Milchpreise und direkt in die nächste Milchkrise. Dagegen wollen europäische Milchbauern am 10.7. in Brüssel vor dem Europäischen Parlament demonstrieren. 

Rukwied - Kein Mann für die Land-Idylle

Mit dem 50 Jahre alten Landwirt kommt ein Mann ans Ruder, der wesentlich stärker als sein Vorgänger Gerd Sonnleitner als ein Vertreter der auf Wachstum gepolten Landwirtschaft auftritt. Ausgerechnet im Land des ersten grünen Ministerpräsidenten gilt der künftige erste Bauer der Nation unter seinen Kritikern als "Grünenfresser".

Udo Folgart als Vize gewählt

Die ostdeutschen Landesverbände hatten keine Ambitionen, einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Schließlich hat Rukwied in einem ganz entscheidenden Punkt eine Haltung pro Ostverbände gezeigt. Die laufen Sturm gegen die Pläne der Europäischen Union, die Agrarprämien größerer Betriebe, wie es sie vor allem im Osten gibt, künftig zu beschneiden. Rukwied stärkt den Betrieben den Rücken, wie Udo Folgart, Präsident des Landesbauernverbandes Brandenburg, versichert. „Ich gehe absolut davon aus, dass er zu seinem Wort steht", sagt Folgart. 

Nach 15 Jahren Sonnleitner-Präsidentschaft: DBV hat Nähe zu seinen Mitgliedern verloren

Ostendorf: Das Rollenverständnis des Bauernverbandes im Zuge dieser Entwicklung ist fatal: Man vertritt nicht die Interessen der Masse der Mitglieder, um ihre Existenzen zu sichern, sondern man fördert auf allen Ebenen die Interessen einzelner Agrarindustrieller. Wenn der Bauernverband Preisabstürze wie bei der Milch als "Delle" verharmlost, beweist er, dass er keine Nähe hat zu seinen Mitgliedern und damit das Recht verwirkt hat, für sie zu sprechen. Vielleicht werden die Schweinehalter die nächsten sein, die sich organisatorisch vom Bauernverband lösen. Der zu wählende neue Bauernpräsident wird eine Kehrtwende vollziehen müssen, um der weiteren Ausfaserung des Verbandes entgegen zu wirken. 

BDM und MEG gegen Novelle des Marktstrukturgesetzes

Gegen die Novellierung des Marktstrukturgesetzes durch Brüssel gehen derzeit der BDM und der MEG Milch-Board gemeinschaftlich auf die Barrikaden. 

Der neue Sonnleitner - Rukwieds Kurs stößt auch auf Kritik

Mit grüner Romantik kann der Neue wenig anfangen. Stattdessen will er die industrielle Landwirtschaft hoffähig machen. Den Versuch, industrielle Landwirtschaft via Internet hoffähiger zu machen, hält Georg Janßen für wenig aussichtsreich. Ähnlich bewertet Hans Foldenauer vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter die Neuwahl und die damit verbundenen Auswirkungen für deutsche Bauern. Die inhaltliche Ausrichtung des Bauernverbands hänge nur marginal an der Person des Präsidenten.

„Finger weg vom Marktstrukturgesetz“ - Milchbauern Protest gegen neues Gesetz

Ramsloh - „Finger weg", sagt Heinrich Rauert aus Ramsloh – und meint damit die Aufweichung des deutschen Marktstrukturgesetzes durch das Gesetz über die Anerkennung von Agrarorganisationen. Das Marktstrukturgesetz habe das Ziel, die Schaffung von Erzeugergemeinschaften zu fördern. Rauert ist Vorsitzender der Kreisgruppe Cloppenburg des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). „Wir sehen die Gefahr, dass die deutschen Milchviehhalter dadurch in ihren Möglichkeiten, sich in Erzeugerorganisationen zusammen zuschließen, deutlich eingeschränkt werden." Es könne nicht hingenommen werden, dass den Milchviehhaltern die Möglichkeit, in mehreren Erzeugerorganisationen Mitglied zu sein, genommen werden solle, verurteilt er die neue Gesetzgebung.

Mittwoch, 27. Juni 2012

CH-Milchmarkt: Grenzöffnung mit ungewissen Folgen

Gegenüber der EU ist der Käsemarkt bereits liberalisiert. Jetzt fordern einige, der übrige Milchmarkt müsse ihm folgen. Ein Bericht des BLW kommt zum Schluss, dass dies die Bundeskasse um 300 Mio. Franken belasten würde. 

Grüne starten Offensive für bäuerliche Milchviehhaltung

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Der Milchmarkt befindet sich erneut in der Krise. Der Handel senkt die Preise für Milchprodukte um mehr als zehn Prozent, die Erzeugerpreise stürzen ab. Die Bundesregierung ignoriert die Tatsachen. Sie spricht von einer „Delle" am Milchmarkt und vertritt die Ansicht, dass Ende des Jahres die Preise wieder steigen werden. Dieser Einschätzung widersprechen jedoch alle vorliegenden Fakten. Der Rohstoffwert der Milch, der monatlich am ife-Institut (Kiel) erhoben wird, ist binnen einen Jahres um 31,3 Prozent gesunken. Auch an der globalen Handelsbörse ist der Preis für Milchprodukte im vergangenen Jahr um 30 Prozent gefallen. Eine Erholung ist nicht in Sicht.

Die Krise am Milchmarkt ist Folge einer auf Massenproduktion basierenden Exportstrategie, der sich auch die Bundesregierung verschrieben hat. Der globale Milchsee wächst - laut FAO allein in 2012 wieder um vier Prozent. Die Preise fallen. Die Milchbäuerinnen und -bauern müssen immer größere Milchmengen produzieren, um kostendeckend zu wirtschaften. Betriebe, die nicht expandieren wollen, geraten unter massiven Existenzdruck. So dreht sich die Abwärtsspirale der Milch-Inflation.

Um eine faire, ökologische und kostendeckende Milchproduktion auf bäuerlichen Betrieben zu erhalten, muss der Irrweg der Massenproduktion unverzüglich verlassen werden. Stattdessen muss die Regierung gemeinsam mit den Akteuren am Milchmarkt eine Offensive für die Milchviehhalter starten. Angesichts eines Selbstversorgungsgrads von aktuell 125 Prozent müssen Regelungen für eine nachfrageorientierte Milchmengenregulierung entwickelt und etabliert werden. Kurzfristig bedeutet das unter anderem die Aussetzung der diesjährigen Quotenerhöhung. Vor allem aber muss die Regierung alles daran setzen, die Erzeuger in ihrer Marktmacht zu stärken, damit sie den Preis für ihr Produkt aktiv mitgestalten können. Das gilt gerade in Zeiten, in denen Großmolkereien - wie der globale Milchkonzern Arla - Molkerei für Molkerei schlucken. Ein Verbot von Doppelmitgliedschaften in Erzeugerorganisationen und eine strenge Andienungspflicht, wie es die Bundesregierung im Rahmen einer Änderung des Marktstrukturgesetzes wohl plant, sind in diesem Zusammenhang kontraproduktiv.

Das milchpolitische Leitbild muss die Kuh auf der Weide sein. Diese Haltung produziert den höchsten gesellschaftlichen Mehrwert. Sie stärkt die Wertschöpfung in den Regionen. Sie leistet Wesentliches zum Erhalt der Landschaften. Sie ist tiergerecht und steht im Einklang mit Umwelt- und Klimaschutzzielen. Für die Weidehaltung müssen die Bäuerinnen und Bauern einen höheren Preis auf den Milchmärkten erzielen. Diese Art der Erzeugung ist teurer, als die Milchproduktion in industriellen und rationalisierten Massenställen. Aber die Verbraucherinnen und Verbraucher sind bereit den Preis zu zahlen, wenn die grasende Kuh auf der Packung die wahre Geschichte über die Herkunft der Milch erzählt.

II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,

• ihre auf Massenproduktion und Export orientierte Milchpolitik zu beenden und den Rahmen für eine faire, ökologische und kostendeckende Milchproduktion zu setzen.
• unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die aktuelle Situation am Milchmarkt zu stabilisieren und zu verbessern. Dazu sollte als erster Schritt die diesjährige Erhöhung der Milchquote ausgesetzt werden.
• die Marktposition der Erzeuger gegenüber den Abnehmern zu stärken. Dazu müssen die Milchviehbetriebe in die Lage versetzt werden, die ohnehin viel zu geringen Bündelungsmöglichkeiten, die das EU-Milchpaket bietet, optimal zu nutzen.
• eine „Bündelungsoffensive Milch" aufzulegen, die die Milchbäuerinnen und –bauern bei der Bildung von Erzeugergemeinschaften finanziell und organisatorisch unterstützt.
• gemeinsam mit den Akteuren am Milchmarkt Regelungen für eine nachfrageorientierte Milchmengenregulierung zu entwickeln und einzuführen.
• einen Milch-Gipfel mit Erzeugern, Molkereien, Handel und Verbrauchern einzuberufen, um Ansätze zur Stärkung der kostendeckenden Qualitätsmilcherzeugung z.B. durch Weidemilchkonzepte voranzutreiben.
• verbrauchertäuschende Werbung, die Weidehaltung vorgaukelt, zu unterbinden, damit Verbraucherinnen und Verbraucher eine wirkliche Entscheidungsgrundlage beim Einkauf haben.

Berlin, den 26. Juni 2012
Renate Künast, Jürgen Trittin und Fraktion

gruene-bundestag.de

AbL gedenkt 104.000 bayerischen 'Bauernopfer' Sonnleitners

Die AbL in Bayern verabschiedet Bauernpräsident Gerd Sonnleitner auf ihre ganz eigene Art. Mit einer Gedenkveranstaltung am Mittwoch, 27. Juni 2012 um 19.30 Uhr am Odeonsplatz in München erinnert sie an die Bauernhöfe, die in seiner Amtszeit verschwunden sind.

Dem Milchpreisverfall Paroli bieten

Wenn Helge Dieckmann die Preisentwicklung der Milch verfolgt, könnte er verzweifeln. "Derzeit gibt es zwischen 27 bis 30 Cent pro Liter. Dafür kann man eigentlich keine Kühe mehr halten. Im vergangenen Jahr erhielten wir wenigstens noch 34 Cent durchschnittlich." Helge Dieckmann und weitere Milchbauern wollen das nicht mehr hinnehmen. Deshalb soll am 9. Juli die Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Nordpool gegründet werden. Mit der MEG-Gründung wollen sich die Landwirte dem widersetzen, wollen ihre Milch künftig vor der Lieferung verkaufen.

Butterwerk Langenau wird aufgelöst

Am Dienstag haben 48 Stimmberechtige bei einer Gegenstimme beschlossen, ihre Anteile an der Allgäuland-Käserei an den dänischen Molkerei-Konzern Arla zu verkaufen: für einen Euro pro Anteil. Bereits im August vergangenen Jahres hatten die Gesellschafter diesen Beschluss gefasst. Wie Michael Bunz vom Vorstand des Butterwerks berichtet, haben die Gesellschafter zudem beschlossen, das Butterwerk aufzulösen. "Sonst geht uns das Geld aus, wir müssten Insolvenz anmelden." 

EU fehlen Instrumente gegen Preisschwankungen

Im Gegensatz zur USA sei das Hilfssystem der EU von Produktion und Marktpreisen entkoppelt. Zwei Drittel der Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU erfolge über direkte Beihilfen. Somit verfüge die europäische Politik nicht über die nötigen Mittel, um effizient auf Preisschwankungen reagieren zu können, kritisierte Momagri. Die ab 2013 geplante EU-Agrarreform werde die Lage sogar noch verschlechtern. Darum fordert Momagri von den Entscheidungsträgern, in die gemeinsame Agrarpolitik Regulierungsmechanismen einzuarbeiten, die die Preise und landwirtschaftlichen Einkommen stabilisieren. 

Agrareinkommen in den Niederlanden deutlich gesunken

Trotz deutlich höherer Agrarexporte sind die Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe in den Niederlanden 2011 etwa auf die Hälfte des Vorjahresniveaus gefallen. Nach dem außergewöhnlich guten Jahr 2010 sanken die betrieblichen Einkommen der niederländischen Landwirte im vergangenen Jahr laut vorläufigen Angaben um 49,7% auf durchschnittlich EUR 29.000,- pro Betrieb. Die Ursache waren deutlich höhere Produktionskosten, insbesondere stark gestiegene Futterkosten. Das LEI schätzt, dass etwa ein Fünftel der Betriebe kein positives Einkommen erwirtschaftete.

Pro-Kopf-Agrarbeihilfen in den USA dreimal so hoch wie in der EU

Nach Berechnungen der französischen Expertenkommission unterstützten die USA ihre Landwirtschaft 2010 mit über USD 172 Mrd. im Vergleich zu EUR 76 Mrd. in der EU. Pro Kopf der Bevölkerung ergibt dies bei einem durchschnittlichen Wechselkurs von USD/EUR 0,755 im Berichtsjahr einen Stützbetrag von umgerechnet EUR 422,- pro Kopf der US-Bevölkerung gegenüber EUR 151,- in der Europäischen Union.

Molkerei-Hochzeit beschlossen: Muh schlüpft unters Arla-Dach

137 Vertreter der Milch-Union stimmten am Dienstag in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) für die Fusion. Bei lediglich zwei Gegenstimmen, acht Vertreter fehlten, bedeutet dies eine Zustimmung von 98,5 Prozent. Auch im schwedischen Halmstad stimmten am Dienstagnachmittag 99,4 Prozent der Arla-Vertreter (in Zahlen: 156 Stimmen) für die Fusion.

Deutscher Molkerei-Riese entsteht in der Eifel

Das neue Unternehmen soll "MUH Arla eG" heißen. Sitz der nach eigenen Angaben dann drittgrößten Molkerei in Deutschland wird Düsseldorf sein, wo der deutsche Teil von Arla ansässig ist. 98,5 beziehungsweise 99,4 Prozent die Anteilseigner der beiden Genossenschaften hatten für den Zusammenschluss gestimmt. 

Übervater und Dinosaurier

Auch wer nicht jeden Kritikpunkt der Biofraktion teilt, muss Sonnleitner ein durchwachsenes Zeugnis ausstellen, schon im Sinne seiner Organisation. Er hinterlässt den Bauernverband schwächer, als er ihn 1997 übernahm: Es liegt in seiner Verantwortung, dass sich neben den kleinen ökologisch-bäuerlichen Verbänden, die man beim DBV ignorieren zu können glaubt, mit dem »Bund Deutscher Milchviehhalter« (BDM) ein weiterer Konkurrenzverband gebildet hat - diesmal aus dem ureigen geglaubten Milieu der konservativen süddeutschen Bauernschaft. Die BDM-Leute wieder einzufangen, wird Nachfolger Rukwied schwerfallen; nach dem spektakulären Milchstreik von 2008, bei dem es zu Molkereiblockaden kam, haben diese längst eine eigene Verbandsidentität entwickelt.

Dienstag, 26. Juni 2012

Kein Aushöhlen der Milchbündelung

Das deutsche Marktstrukturgesetz soll laut BDM ganz schnell und ohne großes Aufhebens noch vor der Sommerpause durch das Gesetz über die Anerkennung von Agrarorganisationen (AgrarOG) beschränkt werden. Das AgrarOG, das im Zuge der Umsetzung des EU-Milchpakets EU-Recht in nationales Recht umwandeln soll, würde das deutsche Marktstrukturgesetz nach den ersten Vorschlägen regelrecht aushöhlen, kritisiert der BDM. So könne nicht hingenommen werden, dass den Milchviehhaltern die Möglichkeit genommen werden soll, in mehreren Erzeugerorganisationen Mitglied zu sein. 

BDM gegen Änderungen im Marktstrukturgesetz

Laut BDM e.V. plant das Bundesagrarministerium, die Möglichkeiten der Milchbündelung für die Erzeuger zu ändern. Der Verband befürchtet deutliche Einschränkungen.

Schweres Erbe: Rukwied wird Nachfolger von Sonnleitner

Doch kann auch der Aufmarsch der Politik-Prominenz nicht über die schwierige Lage hinwegtäuschen, in der der einstmals so mächtige Bauernverband steckt. In der Öffentlichkeit spielt er jedenfalls kaum noch eine Rolle. Und auch intern zeigen sich große Fliehkräfte zwischen Vertretern der Großbetriebe und denen, die eher auf die bäuerliche Landwirtschaft setzen. Entsprechend groß ist die Unzufriedenheit vieler Landwirte mit ihren Funktionären. Viele Milchbauern haben sich schon vor längerem abgewandt und sammeln sich in einer eigenen Organisation. Der DBV ist schwer in die Defensive geraten und hat immer mehr Mühe, den Bürgern zu erklären, warum Brüssel weiter enorme Summen der Steuerzahler für die Agrarpolitik ausgeben soll.

Bauern-Kritik: Die Milch ist im Eimer

„Wir sollen liefern, was das Zeug hält, und bekommen dafür immer weniger", kritisierte der Moorenweiser bei der Jahreshauptversammlung des BDM-Kreisverbands. „Wir müssen melken, bis der Arzt kommt."

Aigner sieht keine neue Krise für Milchbauern

Ilse Aigner (CSU) sieht trotz teils gesunkener Milchpreise keine neue Krise für die Bauern. «Man sollte hier die Kirche im Dorf lassen und eine Krise nicht herbeireden», sagte Aigner der «Passauer Neuen Presse» (Montag). Nach einem hervorragenden Milchjahr 2011 seien die Auszahlungspreise für die Bauern wieder gesunken. «Das sind normale Marktschwankungen, wie wir sie schon länger beobachten.

Der Bauer geht mit dem Strick in den Stall

Bauer oder Agrarindustrie: Auf diesen Nenner bringt es Schaber in seinem Buch „Blutmilch". Die Probleme der Landwirte seien nicht von Gott gegeben, beschwört er seine Zuhörer, „die sind gemacht". Wenn die von der EU verfochtene Liberalisierung zum Tod der Landwirte führe, müsse man handeln. Der Bauernaufstand der heutigen Tage werde nicht mit Mistgabeln geführt, es gehe nicht gegen Feudalherren, sondern „gegen die Staatsmonopolmachtwirtschaft, die sich Liberalismus nennt", sagt Schaber.

Montag, 25. Juni 2012

Fonterra öffnet sich für ausländische Investoren

Wie der weltgrößte Exporteur von Milcherzeugnissen am Montag mitteilte, votierten 66,5 % der stimmberechtigten Mitglieder für den Plan des Vorstands, den Handel mit Genossenschaftsanteilen möglich zu machen.

CH-Milchchaos: Flucht nach vorne mit einem Himelfahrtskommando oder sinnvolle Korrektur vollziehen

Ausser dem BLW und unserem Agrarminister Schneider Ammann haben nun alle Akteure in der Milchbranche erkannt, dass der Milchmarkt im Chaos steckt. Neuerdings sogar auch die Verarbeiter. So hat die Cremo ein Schreiben an die Parlamentarier in Bern verschickt mit dem alles sagenden Titel: "Der Milchsektor ist in einer Sackgasse - Wie können wir ihm wieder Perspektiven geben?"
BIG-M hat diese Perspektive bereits gefunden - es ist ein Mittelweg, den die Mehrzahl der Produzenten bereit ist zu gehen. 

Heidl: Markt ja – Machenschaften nein - Kartellamt soll Hauspreise prüfen

Heidl: „Wir haben eine erhebliche Konzentration in der Schlachtwirtschaft. Die fünf größten Schlachtunternehmen in Deutschland haben einen Marktanteil von 75 Prozent. Wenn dann zeitgleich exakt die gleichen Hauspreise gemacht werden, dann gebietet der gesunde Menschenverstand die Frage, ob das Zufall sein kann.“ Die BBV-Präsidentenkonferenz ist der Auffassung, dass das Bundeskartellamt diese Zusammenhänge endlich überprüfen sollte.
bayerischerbauernverband.de

Kommentar:
Abgesehen davon, dass Heidl in diesem Fall wohl Recht hat, aber kann es sein, dass er und sein Verband mit zweierlei Maß messen und nicht mehr wissen was sie tun? Gerade solche hohen Konzentrationen der aufnehmenden Hand und Bündelung der Bauern in selbigen Konzernen präsentiert doch der Bauernverband den Milchbauern immer wieder als einzige Lösung, um bessere Rohmilchpreise zu erreichen. Heidl führt damit selbst die gesamte DBV Milch-Verbandspolitik ad absurdum. Ob er sich in Zukunft dann auch über die Hauspreise der Molkereien beschwert und das Kartellamt anruft?

MUH: Hoffen auf bessere Milchpreise

Sobald die EU-Kommission die Fusion genehmigt, sollen die MUH-Bauern den Arla-Milchpreis erhalten, so der Plan.  Allerdings müssen die Mitglieder der MUH in den kommenden Jahren mit höheren Anforderungen an die Rohmilchqualität rechnen. Ebenso sind höhere Geschäftsanteile bei Arla Foods zu finanzieren.

Countdown für Molkerei-Fusion läuft

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, trauert zwar etwas einer nationalen Fusion nach, ist aber dennoch vom Erfolg einer Fusion Muh-Arla überzeugt. "Ich hätte mir eine bundesdeutsche, genossenschaftliche Lösung gewünscht, doch für jede Hochzeit braucht man zwei die wollen", sagte er dem TV auf Anfrage. "Mit einer Fusion erwarten die Milchbauern natürlich auch einen besseren Milchpreis."Der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Bitburg-Prüm, Michael Horper (Üttfeld, Eifelkreis Bitburg-Prüm) ist überzeugt, dass die Muh mit der Arla eine gute Wahl trifft. "Der Zusammenschluss ist aus meiner Sicht einfach stimmig."

Sonntag, 24. Juni 2012

Sonnleitner: Vor der Hofübergabe

Gegeneinander aufgehetzt hätten Schabers PR-Truppen die Landwirte, schimpft Sonnleitner. „Das war schändlich! Schänd-lich!" Mittlerweile aber hat auch er seinen Frieden mit der verfahrenen Situation gemacht. Und überhaupt: Warum regt er sich jetzt, so kurz vor dem Ende seiner Amtszeit, eigentlich noch so auf? „Ich weiß doch", sagt Gerd Sonnleitner, „dass meine Bauern hinter mir stehen."


Siehe dazu (Nur zwei von unzähligen Beispielen!):

Bauernverband will Internet-Foren unterwandern   13.06.2009
Der Deutsche Bauernverband (DBV) scheint um sein Ansehen besorgt und will deshalb die Meinungsbildung im Internet steuern. Zu diesem Zweck gründete der DBV nach SPIEGEL-Informationen eine Task-Force. Ziel der Task-Force sei es, "Meinungsbildung gegen den Bauernverband frühzeitig zu entdecken" und "einzugreifen". 

Bauernverband laufen die Mitglieder davon    08.11.2010
Ist es ein Hilferuf, eine Richtungsänderung oder gar ein Rettungsplan, um Mitglieder zu halten? "Die Akzeptanz in der Bevölkerung sinkt und durch schwindende Mitgliederzahlen auch die Repräsentanz in der Politik", fasste Hans Müller (Generalsekretär des BBV) zusammen.

Samstag, 23. Juni 2012

Sonnleitner: "Das ist doch Wahnsinn"

Sonnleitner: Aktuell gibt es eine Delle beim Milchpreis, Das ist seit Januar bekannt. Doch die Milchmenge sinkt wieder, die grundsätzliche Lage auf dem Milchmarkt ist gut. Gerade die Nachfrage für hochpreisige Produkte wie Käse ist weiterhin hoch. Es ist nicht klug, den Milchpreis aktuell runterzureden, wie das manche auf Erzeugerseite derzeit tun – denn das nutzt nur dem Einkäufern des Handels.

Demonstration: Milchbauern protestieren auf dem Karolinenplatz gegen Preisverfall

„Dieser Rückgang wird Eins zu Eins an die Milchbauern durchgereicht, damit zahlen wir wieder einmal die Zeche für eine verfehlte CDU-Milchmarktpolitik, die im Interesse der Molkereiwirtschaft auf Mengenausweitung setzt", so Gerd Arras, BDM-Landkreisvorsitzender und Milchbauer aus Reichelsheim.

Freitag, 22. Juni 2012

Krisen-Verlierer in Spanien plündern Bauern

Spaniens Bauern haben es mit einem neuen Typus von Dieb zu tun. Sie stehlen neben Kirschen und Artischocken auch Vieh und landwirtschaftliches Gerät.

Rübenbauern fordern Fortbestand der Zuckerquoten bis 2020

In Reims sagte COPA-Präsident Gerd Sonnleitner: "Die Zuckerwirtschaft braucht auch in den nächsten Jahren eine stabile, gemeinsame Marktordnung, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern. Deswegen muss schlicht und einfach die geltende Zuckermarktordnung bis mindestens 2020 fortgeschrieben werden.

Schwaiger zur MUH: Wir stehen parat!

Für den Fall, dass die Fusion von Milch-Union Hocheifel (MUH) und Arla Foods scheitern sollte, bietet sich das Deutsche Milchkontor (DMK) als Partner für die MUH an. Das erklärte Dr. Josef Schwaiger als Sprecher der DMK-Geschäftsführung am Mittwoch in Hannover: „Wir stehen parat, falls die Fusion mit Arla bei den Vertretern nicht die notwendige Zustimmung findet."

Die Agrar GmbH Oldisleben investiert drei Millionen Euro in ein neues Stallgebäude

"Man muss mal bedenken, wie viel Arbeit in der Milch steckt", zweifelt Erl am Prinzip der Wertschöpfung, wenn in der Gaststätte ein Glas Milch für weniger Geld zu haben ist als ein Glas Wasser. Futter, Personal, Betriebsmittel - alles kostet und überall steigen die Kosten. Und dann so ein Hungerlohn für das Produkt. Eine rentable Milchproduktion sei erst mit 40 Cent möglich, sagt Erl. Ob es angesichts dessen immer noch klug ist, Geld in den neuen Stall zu stecken? "Wenn wir ruhig leben wollten, müssten wir aufhören", stellt er klar.

Krise der Milchbauern

Auf dem Karolinenplatz gegenüber dem Darmstadtium protestierten Mitglieder des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter gegen drastische Milchpreissenkungen in den vergangenen Monaten.

Eifelbauern kämpfen für fairen Milchpreis - SWR-Fernsehen

Viele der 2600 Landwirte in der Eifel-Region plagen Zukunftssorgen. Die Milchpreise fallen und sie wissen nicht, wie lange sie ihre Höfe noch halten können. Bislang hat die regionale Genossenschaftsmolkerei Muh ihre Milch vermarktet. Jetzt hoffen viele auf eine Fusion mit der schwedischen Großmolkerei Arla. Was haben unsere Milchbauern von der Großfusion oder profitieren am Ende doch wieder die großen Supermarktketten und die Verbraucher?

Donnerstag, 21. Juni 2012

Exporterstattungen für Milchprodukte abgelehnt

Die derzeitige Schwäche am Milchmarkt rechtfertigt nicht die Eröffnung der öffentlichen Lagerhaltung oder gar die Gewährung von Exporterstattungen. Das hat EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş beim Agrarrat am Montag in Luxemburg noch einmal bekräftigt. Warschau verglich die Lage in Polen mit „der Krise von 2007 bis 2008" und gab zu bedenken, dass man im April lediglich wegen der Abwertung des Zloty einen Milchpreis von 28,8 Cent/kg habe halten können. Für den Sommer werde ein weiterer Preisrückgang erwartet. 

Mittwoch, 20. Juni 2012

Sachsenmilch darf mit Kraftwerksbau beginnen

Mit dem Kraftwerk will sich die Firma Sachsenmilch, die zum Müller-Konzern gehört, von externen Strom- und Wärmelieferungen weitgehend unabhängig machen. Ursprünglich hatte der Konzern am Standort Leppersdorf geplant, Energie aus verbranntem Müll zu erzeugen. Doch dagegen hatte es erhebliche Proteste in der Bevölkerung gegeben.

DBV: Gentechnik für deutsche Bauern keine Option

Der Deutsche Bauernverband kritisiert Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) für ihren Vorstoß, den Bundesländern mehr Mitbestimmungsrechte beim Anbau gentechnisch manipulierter Pflanzen einzuräumen. Für die deutschen Bauern sei Gentechnik keine Option. Die Verbraucher in Deutschland wollten keine gentechnisch veränderten Pflanzen und Lebensmittel.

Milchpreissenkung verärgert die Bauern - Landwirte des Elbe-Elster-Kreises fordern das Einschreiten der Politik

"29 oder 28 Cent sind einfach zu wenig. Wer zu diesem Preis produzieren kann, ist hervorragend, aber 90 Prozent unserer Betriebe hier schaffen das nicht", schätzt er ein und verweist darauf, dass andere Preise seit Monaten kontinuierlich steigen, beispielsweise für Futter, Energie und Dünger.
Der Landesbauernverband fordert deshalb jetzt von der Landespolitik , Programme wie Investitionsförderung und Ausgleichzulage, die die Milchproduktion begleitend unterstützen können, unbedingt beizubehalten. 

DMK: Zum letzten Mal Butter im Milchwerk Rimbeck produziert

Der DMK Konzern-Aufsichtsrat hatte im März wegen eines neuen Werksstrukturkonzeptes die Schließung der Butterei in Rimbeck beschlossen. In Rimbeck solle künftig nur noch H-Milch produziert werden, erklärte Cordes. Die Butterproduktion wird beim DMK künftig nach Edewecht (Niedersachsen) verlagert – eine "Bündelung der Produktionskapazitäten zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, Wettbewerbsfähigkeit und eine Zukunftssicherung", wie es von DMK-Seite dazu hieß. 

Dienstag, 19. Juni 2012

Milchkontor setzt auf Babys

„Die Milch muss aus Europa raus", sagte Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der DMK-Geschäftsführung. Die ständig steigende Milchmenge drückt auf die Preise. DMK ist derzeit dabei, mit einem Büro in Schanghai China in den Blick zu nehmen. Beim Käse will DMK in den nächsten Jahren zu einem der drei weltweit größten Produzenten wachsen. Weitere Kooperationen und Fusionen sind dabei offensichtlich nicht ausgeschlossen. 

Milchbauern bekommen weniger Geld – Einzelhandel drückt Preise

Die Freiburger Molkerei Schwarzwaldmilch hat ihren Auszahlungspreis zum 2. Mai um zwei Cent gesenkt, der Auszahlpreis liegt damit jetzt bei 32,7 Cent. Aber in Deutschland und generell in der EU gibt es außerordentlich viel Milch. Erste Betriebe müssten auf Reserven zurückgreifen. 

Nüssel: Brauchen keine neuen Erzeugergemeinschaften

"Die Bildung von Erzeugergemeinschaften trägt nicht zur Stabilisierung des Milchpreises bei. Im Gegenteil: Zusätzliche Erzeugerorganisationen führen zur Zersplitterung des Rohmilchangebots. Deshalb muss das Rad der Selbstorganisation der Landwirte zur Stärkung ihrer Marktposition nicht neu erfunden werden", erläuterte Nüssel bei der Generalversammlung der Bayerischen Milchindustrie eG in Landshut. 

Milchwerke Oberfranken West investieren drei Millionen Euro

Herzstück ist eine neue Milcherhitzungslinie mit zwei modernen Hochleistungsseparatoren im Maschinenraum. Im Bau sei ein zusätzlicher Milchtank mit einem Fassungsvermögen von 360 000 Litern, der bei den Investitionen allein mit 900 000 Euro zu Buche schlage. Von Wiesenfeld aus werden mittlerweile alle Länder Europas, Russland und Afrika genauso mit Milch- und Käseprodukten beliefert wie Australien und Südkorea.

Danone rechnet mit weniger Gewinn

Die regional sinkende Nachfrage und teure Rohstoffkosten machen Danone zu schaffen. Der französische Lebensmittelkonzern will mit "wettbewerbsfähigen" Produkten gegensteuern.

Montag, 18. Juni 2012

Arla klar zum Durchbruch auf dem chinesischen Markt

Arla plant jetzt eine Milliarden-Investition, mit der der Export europäischer Arla-Milch nach China vervielfacht werden soll. Es wird erwartet, dass sich durch diese Abkommen Arlas Umsatz in China bis 2016 verfünffacht. Seit 2005 verkauft Arla im Rahmen eines Joint Ventures mit Mengniu in erster Linie Milchpulver in China.

Peder Tuborgh: „Das wird vom ersten Tag an den Milchpreis unserer Genossenschaftsmitglieder positiv beeinflussen, denn wir bekommen die Möglichkeit, eine weitaus höhere Veredelung und somit höheren Wert für eine Milchmenge zu erhalten, die wir ansonsten auf dem globalen Industriemarkt verkaufen müssten, wo die Gewinne gewöhnlich weitaus niedriger sind."

Experten tauschen sich bei Podiumsdiskussion in Sontheim über die Zukunft der Landwirtschaft aus

In den diversen Regionen gebe es völlig unterschiedliche Voraussetzungen für das Greening, so Romuald Schaber. Er sei sich sicher, dass man mit allen Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Dabei wurde mehrfach bedauert, dass sich kein Vertreter des Bayerischen Bauernverbands zur Teilnahme bereitgefunden habe.

AT: Molkereien senken die Erzeugerpreise

Auch bei der Berglandmilch hat sich im Vergleich zu 2011 die durchschnittliche wöchentliche Rohmilchanlieferung um etwa 40 Tankzüge zu je 25.000 Liter erhöht. Bei einer Veränderung der Anlieferungssituation werde man den Rohmilchpreis wieder umgehend anpassen, wird betont. 

DMK: Gewinner innerhalb der Top-500

Zum größten Gewinner innerhalb der Top-500 ist die DMK Deutsches Milchkontor GmbH avanciert, und zwar aufgrund der Fusion aus der Nordmilch AG (bisher Rang 328) und der Humana Milchindustrie GmbH (bisher 355). Theo Müller schaffte nicht zuletzt durch die Übernahme der HK Food GmbH den Sprung von Platz 288 auf 193.

Iren rüsten sich für 2015

Verglichen mit Deutschland waren auf der Fahrt quer durch Irland kaum Stallneubauten zu sehen. Nichtsdestotrotz rüsten auch die Iren für die Zeit nach der Quote auf. Aufgrund der Jungrinderzahlen muss mit einer deutlichen Aufstockung der irischen Milchviehbestände bis zum Wegfall der Quote gerechnet werden, dies vor allem im Süden und Südosten der Insel. Die durchschnittliche Herdengröße soll nach irischen Schätzungen 2020 auf 84 Kühe anwachsen (2008: 50 Kühe).  

Milchriese Müller kauft britischen Molkereibetrieb

Der deutsche Molkereiriese Theo Müller baut sein Geschäft in Großbritannien weiter aus. Die britische Tochter des Konzerns übernimmt einen Molkereibetrieb im englischen Minsterley.

Sonntag, 17. Juni 2012

Milcherzeuger fordern gerechte Bezahlung

Ihre Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen am Milchmarkt haben die Mitglieder vom Fachausschuss „Milch" des Landesbauernverbandes (LBV) Mecklenburg-Vorpommern öffentlich gemacht. Verschärft werde die Situation aber nicht nur durch zunehmende Produktionskosten, sondern auch durch die gleichzeitig sinkenden Auszahlungspreise für Milch. Manche Betriebe seien dadurch in ihrer Existenz bedroht. 

Zucker: „Quote für Sicherheit“

"Wir gehen davon aus, dass sich nichts ändert", sagt der Vorstandschef des Mannheimer Südzucker-Konzerns in einem Interview mit der "FAZ". Zwar wolle die EU-Kommission die Regelung abschaffen. Doch hätten schon Deutschland und Frankreich signalisiert, an ihr festhalten zu wollen. "Der Zuckermarkt ist überall auf der Welt reguliert", sagt Heer, "und das mit gutem Grund. Wegen Zucker wurden schon Kriege geführt." Die Quote stehe für Planungssicherheit. 

Samstag, 16. Juni 2012

Milchbauern in Existenznot

Andreas Kimmig wehrt sich und steht mit vielen Milchbauern hinter der Aussage von Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM): »Die Billigmilch ruiniert die Existenz vieler Milchbauern. Es ist höchste Zeit, zu handeln und die Interessen der Milchbauern vor die der Industrie zu stellen.«

Freitag, 15. Juni 2012

Babynahrung in China mit Quecksilber vergiftet

Das chinesische Molkereiunternehmen Yili hat eine Rückrufaktion für Babymilchnahrung gestartet, weil in dieser giftiges Quecksilber entdeckt wurde. Auch die Firma Yili war damals in den Milchskandal verwickelt.

Ripke besuchte die Rücker Molkerei in Aurich – Keine Alarmstimmung wegen sinkender Milchpreise

Der Milchpreis ist zurzeit auf Talfahrt. Tebbe Meyer von der Rücker Molkerei informierte Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke während eines Molkereibesuchs darüber, dass der Butterpreis Ende des ersten Quartals von 3,24 Euro auf 2,64 Euro pro Kilogramm gefallen ist. Solch einen Absturz habe er noch nicht erlebt.

Überangebot ist schuld am niedrigen Preis

„Wir stehen definitiv am Anfang einer Krisensituation", sagt Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM). Die Frage sei nur, wie tief das Loch werde und wie lange die Krise andauere. Schaber kommt am Sonntag, 17. Juni, zum oberschwäbischen Milchbauernabend nach Steinhausen. Das Thema lautet „Milchkrise 2012 – Konsequenzen für Milcherzeuger".

Reimers (FDP) hält den Preisrückgang für normal - Andere EU-Abgeordnete fordern Hilfen für die Bauern

Während einer Fragestunde bei der Plenumssitzung des Europaparlaments heute, Donnerstag, in Straßburg warnte Albert Deß (CSU) vor weiteren Quotenanhebungen bis 2015. Britta Reimers (FDP) hält den Preisrückgang für normal, nachdem hohe Preise in den Jahren 2010 und 2011 die Produktion weltweit haben steigen lassen. 

Häusling: Jetzt zu warten, wäre fahrlässige Existenzvernichtung!

PRESSEMITTEILUNG - Straßburg, 14.6.2012
Jetzt zu warten, wäre fahrlässige Existenzvernichtung!
Zur heutigen Aussprache im Europäischen Parlament zur Milchkrise erklärt Martin Häusling, Mitglied des Agrarausschusses und Koordinator der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:
„Wer jetzt die Milchkrise wegredet, leidet an Realitätsverlust. Wir haben es hier nicht mit einer saisonalen Mengenblase zu tun. Die Milchmengen steigen weltweit: In der EU und den USA um 3% und in Neuseeland sogar um 10% und es ist ja nicht so, dass alle auf die europäische Milch warten!" so Häusling.
„Während die Mengen steigen und die Preise fallen, herrscht auf EU-Ebene völlige Konzeptlosigkeit für den Milchmarkt. Bis das halbherzig formulierte Milchpaket in Europa eine Erzeugerstärkung bewirkt hat, sind sehr wahrscheinlich kaum noch Erzeuger übrig! Jetzt zu warten, bis die Milcherzeuger noch härter auf dem Beton landen als 2009, weil sie ihre Reserven aufgebraucht haben, um dann mit kostenintensiver Intervention zu reagieren, erfüllt den Tatbestand der fahrlässigen Existenzvernichtung!
Was wir brauchen sind akute Maßnahmen, die den Erzeugern jetzt helfen, wie zum Beispiel Kompensationszahlungen für eine Mengendrosselung, wie schon von der Kommission vorgeschlagen. Und wir brauchen vernünftige Marktregeln für die Zeit nach 2015 und die müssen wir jetzt planen. Ich fordere die Kommission auf, ihren Bericht zum Milchmarkt, jetzt vorzuziehen und nicht erst Ende 2012 vorzulegen. Wenn wir so lange warten, haben wir einen knallharten Strukturbruch statt eine „sanfte Landung"!"

Weitere Informationen:
Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament - Martin Häusling
Tel. +32-2-284-5820, Fax +32-2-284-9820 Email: martin.haeusling@europarl.europa.eu

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Martin Häusling
Mitglied des Europäischen Parlaments und Koordinator für Greens/EFA im Agrarausschuss

EU-Milchbauern erhalten Unterstützung aus dem Parlament

Wie die Schweizer Milchbauern haben auch ihre Kollegen in der EU mit sinkenden Milchpreisen zu kämpfen. Im Europaparlament erhalten nun die Bauern Unterstützung von Abgeordneten verschiedener Parteien. Sie fordern Gegenmassnahmen von der EU-Kommission.

Donnerstag, 14. Juni 2012

DBV sieht Milchmarkt auf Stabilisierungskurs

Die Zeichen am Milchmarkt stehen nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) derzeit auf Trendumkehr. Nachdem sich die Konjunktur am Milchmarkt im ersten Halbjahr 2012 leicht abgekühlt habe, sei jetzt eine Trendwende zu erkennen, stellte der DBV am Donnerstag in Berlin fest.

Omira erzielt höchsten Umsatz ihrer Geschichte

Die Oberland Milchverwertung Ravensburg GmbH (Omira) hat bei ihrer Gesellschaftersammlung im Weingartener Kultur- und Kongresszentrum am gestrigen Donnerstag neue Umsatzrekorde vom Geschäftsjahr 2011 verkünden können. Doch aktuell sind die Milchpreise für Erzeuger im Keller. „Schön wäre es, wenn nun weniger Milch produziert würde; dann würde sich der Milchpreis schnell erholen.", sagt Pfender.

Monsanto: Gericht gab Bauern vorerst recht

Fünf Millionen brasilianische Bauern haben den US-Saatgutriesen Monsanto geklagt. Sie fordern 6,2 Milliarden Euro von dem Konzern. Der Grund liegt in Monsantos umstrittenem Lizenzsystem. Die Bauern beschuldigen den Konzern, Gebühren für Saatgut einzunehmen, das dieser fälschlicherweise als sein eigenes bezeichnet.

Investoren erwarben 830'000 Quadratkilometer Agrarfläche

Weltweit wurden gemäss Schätzungen der International Land Coalition (ILC) in den letzten zehn Jahren rund 830'000 Quadratkilometer Agrarfläche von internationalen Investoren gekauft. Das entspricht fast der Gesamtfläche von Frankreich und Deutschland zusammen.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Milchpreis: Ife-Institut erwartet Stabilisierung

Der Rohstoffwert für Milch hat mit 23,9 Cent (ab Hof, 4 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß) den niedrigsten Wert seit März 2009 erreicht. Im Vergleich zum Mai 2011 liegt er 10,9 Cent je kg niedriger, wie das Kieler ife-Institut mitteilte. Dennoch dürfte laut ife-Institut eine Wende bei den Erzeugermilchpreisen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich sein. 

Bürgermeister-Wette ist gescheitert

Röder hatte sich den Hof selbst ausgesucht und sah sich angesichts dessen BDM-Mitgliedschaft aber plötzlich der Kritik des Bauernverbands ausgesetzt. Es sei nicht wirklich passend, so hieß es nach Tagblatt-Informationen in offenbar mehreren Schreiben, wenn er die Wette ausgerechnet auf einem Hof erfülle, der nicht zum Verband gehört - auf einem Hof außerdem, dessen Bauer früher Ortsobmann war. Die Betonung liegt auf: War. Denn Drexl schied aus, nachdem er die Milchquoten-Politik des Verbands für nicht mehr begreiflich hielt. Aus Sicht des Verbandes unternimmt Röder heute also praktisch einen Besuch in der Höhle des Löwen.

Dienstag, 12. Juni 2012

EU-Milchpreise rutschen unter Vorjahresniveau

Der stärkste Rückgang im April wurde bei der französischen Molkerei Lactalis mit einem Minus von 4,7 Cent auf glatt 30 Cent/kg registriert. Wenig besser erging es den Lieferanten von Bongrain in der Normandie, die eine Senkung des Milchpreises von 34,02 Cent/kg auf nur noch 30,33 Cent/kg hinnehmen mussten. Auch Danone reduzierte im April die Auszahlungsleistung, und zwar um 2,7 Cent auf 31,77 Cent/kg. 

Antibiotika: Zurück zur Sachdiskussion!

Zu einer fachlich fundierten Debatte um eine mögliche Reduzierung des Einsatzes von Arzneimitteln in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung hat der agrarpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Clemens Große Macke, SPD und Grüne aufgefordert. Statt wie bisher bei erstbester Gelegenheit „Skandal" zu rufen, sollte gerade die SPD endlich auch auf ihre Agrarexperten hören, erklärte Große Macke am vergangenen Freitag in Hannover. Das Thema Verbraucherschutz sei zu wichtig für parteitaktische Manöver. 

Russland: Regierung unterstützt WTO-Beitritt

Nach 18 Jahren Verhandlung soll Russland Anfang September Mitglied der WTO werden. In der vergangenen Woche sprach die russische Regierung seine Unterstützung für den Beitritt aus. 

EU-Kommission versucht "Verbrauchern Gentechnik ins Essen zu mogeln"

Die EU-Pläne, die Null-Toleranz-Regelung für gentechnisch verunreinigte Lebensmittel aufzuweichen, sehe man mit großer Sorge, sagt Heike Moldenhauer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). So könne der Verbraucher nicht erkennen, ob ihm Gentechnik ins Essen untergejubelt werde.

Milchpreis bereitet Sorgen - Vertreterversammlung von Domspitzmilch in Regensburg

Gerhard Meier ist niemand, der um den heißen Brei herum redet. "Auf dem Milchmarkt haben wir große Probleme, die Preise stürzen ab", sagte er am Montag bei der Vertreterversammlung von Domspitzmilch im Regensburger Kolpinghaus. 

Montag, 11. Juni 2012

Glyphosat – Streit um Unkrautbekämpfungsmittel - ORF

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, besser bekannt unter dem Markennamen „Round Up" ist in Verruf gekommen. Neue Studien lassen darauf schließen, dass Glyphosat für Tier und Mensch schädlicher sein könnte, als bisher angenommen. Im Parlament haben sich Abgeordnete und Experten bei einem Hearing mit diesem Thema ausführlich beschäftigt.

FrieslandCampina senkt Garantiepreis zum sechsten Mal in Folge

Er beläuft sich im Juni 2012 nunmehr auf 32,00 Euro/100 kg Milch, was im Vergleich zum Vormonat einem Minus von 0,75 Euro entspricht.

Im Schengener Raum wird die Grenzkontrolle wiederhergestellt

Der von den Innen- und Justizministern der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gefasste Beschluss über die Möglichkeit der Wiederherstellung der Grenzkontrolle in der Schengener Zone leitet eine neue und nicht besonders helle Etappe in der Geschichte der EU ein. Obwohl der Beschluss der Innenminister der EU, die sich in Luxemburg versammelten, einstimmig war, wie das das Protokoll erfordert, wissen alle, wer die Verschärfung, besser gesagt „die kriechende" Revision der Schengener Prinzipien lobbyiert hat. Das sind Frankreich und Deutschland, die mit dem Strom von illegalen Immigranten traditionell unzufrieden sind.

Preisverfall: Milchbauern der Region sind sauer

Landwirt Werner Weigel aus Markersbach: "Die Überproduktion wird uns eingeredet. Ich denke, dass die Handelsketten mit ihrem Preiskampf schuld sind." Die aktuelle Situation stelle sich noch dramatischer als 2009 dar. "Zwar werden derzeit 27,5 Cent gezahlt, doch effektiv bleibt weniger hängen als damals." So seien die Ausgaben für Kraftstoff gestiegen." 

Sonntag, 10. Juni 2012

Ein neuer Milchriese entsteht

Wo bleiben die Bauern? Ihnen versprechen die Vorstände zwar den Bestand ihrer Genossenschaftsrechte, doch die stünden nur auf dem Papier, glaubt Rainer von Hößlin, Geschäftsführer der Milcherzeugergemeinschaft Milch Board. Die Verarbeitung sei in gesellschaftlich eigenständige Firmen ausgegliedert. Die aber hätten das Ziel, den Rohstoff billig zu beschaffen - was nicht im Interesse der Bauern liege. Im aktuellen Fall seien die Genossen bei der Abstimmung Ende Juni über den Deal vor "nahezu vollendete", ihnen im Detail nicht einmal völlig bekannte, Tatsachen gestellt worden. 

Gmundner Molkerei international erfolgreich

Das Jahr 2011 war für die gesamte Milchwirtschaft ein Jahr der Stabilisierung. So hat sich auch die Gmundner Molkerei in den letzten Monaten in ihren Absatzmärkten weiter gefestigt und auch neue Exportmärkte erschlossen, sodass der Exportanteil bereits auf 45 Prozent gestiegen ist. Das drittgrößte Unternehmen für Milchverarbeitung Österreichs erzielte 2011 mit 305 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 180 Mio. Euro. Rund 3.000 Landwirte der Region lieferten ca. 297 Mio. kg qualitativ hochwertige Rohmilch an und erhielten dafür mehr als 115 Mio. Euro Milchgeld.

Samstag, 9. Juni 2012

Ein Ausflug in den Kuhstall

Dass die Betriebe weiter wachsen werden, steht für Wesermündes Landvolk-Vorsitzenden Jan Heusmann außer Frage. In zwei Jahren wird die Milchquote, die seit 1984 die Produktion in Europa begrenzt hat, auslaufen, in der Grünland-Region Cuxland, die wie gemacht ist für die Milchviehhaltung, stehen die Bauern dafür in den Startlöchern. „Wir sind am Markt angekommen, und wir werden produzieren", betonte er.

Schweizer organisierten Europas Milchstreik

Toni und Marlene Sidler wanderten 1992 nach Frankreich aus. Damals ahnten sie nicht, dass sie einen europäischen Milchstreik mitorganisieren und den französischen Agrarminister am Küchentisch haben würden. Mit Bildergalerie.

Rabobank warnt vor zu viel Optimismus

Utrecht - Rabobank Analysten warnen aktuell, nach dem jüngsten starken Anstieg in der Fonterra Internet-Auktion von Milch, vor zu hohen Erwartungen an die Molkereien. Analysten zufolge ist der starke Anstieg nur wegen dem Beginn der saisonalen niedrigen  Produktion in Neuseeland und Australien und in den USA und Europa zu suchen. "Wahrscheinlich wird es Monate dauern, dass die Märkte wieder ins Gleichgewicht kommen", sagte ein aktuelles Schreiben. 

AT: Milchpreis wird weiter sinken

Das wurde bei der Vollversammlung der Salzburger Landwirtschaftskammer klar. Hauptursache für den Preisverfall sei das weltweite Überangebot an Rohmilch, sagt Eßl. Allein in Salzburg stieg die Milchproduktion zwischen Jänner und Mai um knapp sechs Prozent. 

Bauern kämpfen mit Lohnverlust

Ein Viertel der Milchbauernbetriebe im Landkreis Schwandorf konnte die Arbeitsstunden 2010/2011 nicht vollständig entlohnen. Milchbauern arbeiten für zwei oder drei Euro Lohn pro Stunde. Josef Hägler, Kreisvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), hält das nicht etwa für ein Zukunftsszenario: „Das ist in einigen Betrieben im Landkreis Schwandorf bereits Realität." Abweichend die Ansicht des Bauernverband-Kreisobmanns Johann Wilhelm: „Der Milchpreis divergiert eben." Das sei normal. Derzeit sei zu viel Butter auf dem Markt. Aber von einer dramatischen Lage könne nicht die Rede sein. Der BDM spiele die Situation hoch.

Wenn Gerüchte Millionen kosten

Fast jeder Deutsche kennt Müller Milch.  Bei all dem Werbeglanz haftet dem Unternehmen allerdings seit Jahren auch ein böses Gerücht an. Es hält sich hartnäckig, zäh wie Kaugummi. Müller Milch unterstütze die NPD, heißt es. In unzähligen Kettenmails hat es über Jahre hinweg Verbreitung gefunden, es wird zum Boykott von Müller-Produkten aufgerufen. Woher stammen diese Behauptungen, die laut Müller völlig «haltlos und falsch» sind?

CH: Mehr Milch dank Segmentierung

Die Schweizer Bauern melken so viel wie nie zuvor. Und es gibt viele Gründe, noch mehr Milch zu produzieren. Zum Beispiel die Segmentierung. Griffige Instrumente um die Milchmenge zu begrenzen fehlen. Dabei soll die Milch je nach Verwendungszweck in A-, B- oder C-Milch gesplittet werden, und die Lieferung der tiefpreisigen C-Milch freiwillig sein. Davon erhoffte man sich einen Anreiz die Milchproduktion zu drosseln. Bislang bleibt dieser Effekt jedoch aus. Das liegt nicht nur daran, dass bis heute nicht einmal die Hälfte der Milch segmentiert ist, sondern auch an der Art, wie die Segmentierung umgesetzt wird.

EU-Parlament will Märkte weiterhin regulieren - Zuckerquoten bis 2020 verlängern

Agrarmärkte sollen sich nicht selber überlassen bleiben. Starke Marktordnungen gegen Preisschwankungen fordert das Europaparlament. So sollen die Zuckerquoten bis 2020 fortgesetzt werden. Das von der EU-Kommission geplante Ende der Quoten im Jahr 2015 lehnt der Europaabgeordnete Michel Dantin ab. Der Franzose aus der Fraktion der Europäischen Volksparteien legte in dieser Woche seinen Bericht für die Reform der Agrarmarktordnungen vor, in dem er zahlreiche Liberalisierungsschritte rückgängig machen möchte. Dantin schlägt vor, den Interventionspreis für Rindfleisch von EUR 1.560,- je t auf EUR 2.000,- je t anzuheben. Die Buttermenge mit garantiertem Interventionspreis soll von 30.000 t auf 70.000 t erhöht werden. Schließlich regt Dantin Prämien für Milcherzeuger an, die in Krisenzeiten ihre Erzeugung verringern.

Eupener Genossenschaftsmolkerei: "2012 wird nicht so gut"

Joseph Locht wird nicht müde, die einfache Wahrheit zu wiederholen: „Der Markt ist alles. Ob unsere Milchbauern ein gutes oder ein weniger gutes Milchgeld bekommen, darüber entscheidet der Weltmarkt."

Freitag, 8. Juni 2012

Milchpreis nur ein „kurzes Sommerloch“

Dass der Milchpreis zurzeit wieder „schwächelt" ist nach Ansicht des Vorsitzenden Woltmann ein „kurzes Sommerloch". Er rechnet im Laufe des Jahres wieder mit steigenden Erlösen. Sorgen machen sich die Landwirte über steigende Futter- und Energiekosten.

Minister Brunners Milchwette

Bayerns Landwirtschaftsminister» Helmut Brunner bereitet der Preisverfall Sorgen. Dennoch verbreitete er am Freitag bei der Goldsteig-Vertreterversammlung in Cham, wenn auch vorsichtig, Optimismus. Der Milchpreis werde wieder steigen. Da, sagte Brunner in der Stadthalle spaßeshalber, schlösse er mit jedem eine Wette ab. Die bange Frage sei nur, wann der Milchpreis wieder anziehe?

500 Ferkel in Biogasanlage entsorgt?

Kurioser Fall in Osnabrück: Das dortige Amtsgericht sucht 500 Ferkel, die laut Statistik auf einem Betrieb in Hellern mit 200 Sauen jährlich verendet sein müssten. Der Landwirt gab jedoch nur 50 Kadaver bei der Tierkörperverwertung in Icker an, statt errechneter 400 bis 500. Die Richter rätseln nun, ob der Landwirt die restlichen Kadaver über Jahre illegal in Biogas verwandelt hat. 

Milchpreise rutschen in den Keller - Bauern sind besorgt

„Die Lage ist katastrophal", sagte der Milchreferent des Landesbauernverbandes, Manfred Uhlemann, der Nachrichtenagentur dpa. Man sei auf bestem Wege, wieder in eine ähnliche Situation zu schlittern wie 2009. „Der Weltmarkt wirkt massiv auf den europäischen Markt", erklärte Uhlemann. Durch Überschüsse würden die Preise verdorben. Das habe fatale Auswirkungen, viele sächsische Landwirte schrieben inzwischen rote Zahlen. „Die Kosten, um einen Liter Milch zu produzieren, liegen bei mindestens 32 Cent." Zudem seien die Preise für Futtermittel, Energie, Dünger, Saatgut und Pflanzenschutz drastisch gestiegen. Da bleibe kein Raum für Preissenkungen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Bund sieht keinen Regelungsbedarf bei Uran in Düngemitteln

Die Bundesregierung sieht im Zusammenhang mit möglichen Urangehalten in Düngemitteln nach wie vor keinen Regelungsbedarf. Das hat der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Peter  Bleser, in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen bekräftigt.

EU-Parlament: Kein Greening unter 20 ha

Capoulas Santos schlägt vor, dass Landwirte, die zwischen 5 ha und 20 ha bewirtschaften, lediglich zwei unterschiedliche Früchte anbauen müssen und zwar auf jeweils wenigstens 10 % der Fläche. Größere Betriebe sollen zu drei Kulturen verpflichtet werden, von denen jede einzelne mindestens 5 % und höchstens 70 % der Fläche beanspruchen darf. Betriebe unter 50 ha mit einem Gründlandanteil von 80 % oder mehr würden davon ebenfalls ausgenommen. 

EMB Newsletter Juni 2012

-Wir müssen es jetzt selbst in die Hand nehmen!
-France MilkBoard: Die Chancen nutzen
-Genossenschaften: Mitglieder in den Niederlanden schlechter gestellt als in Deutschland
-Landwirtschaftliche Sozialversicherung: Unterschiede prägen das Bild in Europa
-Schwedische Milchbauern gehen auf die Straße
-Der Dachverband der schweizer Milchproduzenten hält an seinem Austritt aus der Branchenorganisation Milch fest.
-Genossenschaften: Ein System für die Zukunft?
-EMB-Agenda

Niederlande produzierten erneut viel Käse

Im vergangenen Jahr haben die niederländischen Molkereien fast so viel Käse erzeugt wie im Rekordjahr 2010. Die niederländischen Bauern lieferten insgesamt ungefähr 11,6 Mio t Milch an, wovon etwa 55 % zu Käse verarbeitet wurden.  Das CBS begründet diese Entwicklung vor allem mit der Aufstockung der Milchquote nach dem Jahr 2007.

Syngenta und Monsanto haben Quasi-Monopl bei gewissem Saatgut

Die beiden Agrarkonzerne Syngenta und Monsanto kontrollieren bei gewissen Gemüsearten über 50 Prozent des globalen Saatgutmarktes. Dies geht aus einer Studie von Swissaid und Erklärung von Bern hervor.

Holland: Bei 500 Kühen soll Schluss sein

In den Niederlanden hat die Regierung jetzt ihre Pläne zur Begrenzung der Tierhaltung auf den Tisch gelegt. Agrarstaatssekretär Henk Bleker schlägt vor, an einem Betriebsstandort höchstens 400 bis 500 Milchkühe einschließlich Jungvieh zuzulassen. „Für eine extreme Industrialisierung der Viehhaltung ist in den Niederlanden kein Platz", erklärte Bleker.

CH: Cremo: Reduktion des Butterlagers lässt Gewinn einbrechen

Die Frankenstärke, die europäische Schuldenkrise und der grosse Aufwand zur Reduktion der Butterlager haben im vergangenen Jahr auf das Ergebnis des Freiburger Milchverarbeiters Cremo gedrückt. Der Reingewinn sackte von 6,2 Mio. auf noch 423'658 Fr. ab.

Funde von GVO-Raps im Basler Hafen- und Bahnhofareal bestätigt

Die Funde von in der Schweiz nicht zugelassenem GVO-Raps in Basel haben sich bestätigt: Untersuchungen des Kantonslabors haben ergeben, dass im Hafen Kleinhüningen und am Bahnhof Basel-St. Johann Raps der Monsanto-Sorte GT73 wächst.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Streichung des Milch-Fett-Gesetzes von SPD-Agrarsprecherin Noichl gefordert

Maria Noichl: 'Weiße Kasse' der Milchindustrie ist gestohlenes Bauerngeld

Die agrarpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Maria Noichl fordert anlässlich des Tags der Milch die ersatzlose Streichung des Milch-Fett-Gesetzes. "Ursprünglich diente dieses fast ausgestorbene Gesetz von 1929 der Qualitätssicherung der Milch, mittlerweile ist es zu einem Selbstbedienungstopf für Verbände und Marketing verkommen. Damit finanzieren die bayerischen Milchbauern jährlich mit 10 Millionen Euro das Sondervermögen Milch-Fett aus ihrer eigenen Tasche", so Noichl. Dieses Geld werde ihnen trotz sehr niedriger Milchpreise - die, sollte die Milchquotenaufstockung tatsächlich kommen, noch niedriger werden - zwangsweise vom Milchgeld abgezogen. Noichl: "Diese 'Weiße Kasse' der Milchindustrie ist gestohlenes Bauerngeld und muss sofort zurückgegeben werden."

Die heutige (1. Juni) Protestaktion des Bunds Deutscher Milchbauern in München gegen niedrige Milchpreise findet Noichls vollstes Verständnis: "Schon lange steht die CSU nicht mehr auf Seiten der Milchbauern - stattdessen droht die Regierung damit, in Form von der Quotenaufstockung den kleineren Bauern endgültig die Luft zum Atmen zu nehmen!"
Quelle: Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion

Absage an Gentechnik in Lebensmitteln

Seit Jahren kämpfen Bauern, Imker, Verbraucherverbände und Umweltorganisationen gegen Agrar-Gentechnik in Lebensmitteln und gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen. Nun befürchten sie, dass die EU demnächst die bislang strikten Vorgaben lockert und eine Toleranzgrenze für agrar-gentechnische Verunreinigungen in Lebensmitteln einführt. Am Dienstag demonstrierten sie vor der Münchner CSU-Zentrale. In einer Resolution forderten sie CSU-Chef Horst Seehofer und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf, ihr Veto gegen die Pläne einzulegen. 'Es darf nicht sein, dass die Verbraucher nicht mehr entscheiden dürfen, ob sie Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Bestandteilen verzehren wollen oder nicht', sagte Anja Sobczak vom Münchner Umweltinstitut. 'Die EU-Pläne müssen vom Tisch.'

Schokolade vom Kamel

Schön der Reihe nach, offensichtlich aus freien Stücken, traben 48 Dromedare zum Melkstand der Kamelmilchfarm "Camelicious", etwa 20 Autominuten vom Stadtzentrum Dubais entfernt. Es ist, so bemerkt General Manager Martin van Almsick, der einzige vollautomatische Kamelmelkstand der Welt. Sind die Tiere gemolken, kommt die nächste Gruppe der insgesamt 3000 Kamelstuten, die auf der "Camelicious"-Farm leben.

Milchmarkt International: Überraschender Preissprung

An der globalen Handelsbörse für Milchprodukte (GlobalDairyTrade) haben die Auktionspreise sich überraschend deutlich erholt. Am 5. Juni 2012 legte der gewichtete Preisindex für die gehandelten Milchprodukte um 13,4 Prozent (%) zu. Dies ist der kräftigste Preissprung bei einer Auktion seit September 2010. Damit sind Auktionspreise jedoch noch immer rund 28 % niedriger als im Juni vor 12 Monaten. Im Vergleich zur letzten Preisspitze vom März 2011 ist das Preisniveau derzeit rund ein Drittel niedriger.

Noichl: Erneute Milchmarktkrise verhindern!

BY: Anlässlich der heftigen Preisabschläge für Trinkmilch, die der Lebensmitteleinzelhandel durchgesetzt hat, fordert die SPD- Landtagsfraktion in einem Dringlichkeitsantrag die sofortige Aussetzung der Quotenerhöhung. Der Antrag wurde in den Agrarausschuss verwiesen, der am 20. Juni zusammenkommt.

Interessant hierzu ist auch die Antwort auf meine Anfrage an das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Russland: Größter Importeur von Butter und Käse

Seit Jahren stagniert in Russland die Milchproduktion. Der Bedarf an Käse und Butter wird über Importe gedeckt. Auch für Deutschland und die Europäische Union ist Russland der wichtigste Exportmarkt.

Dienstag, 5. Juni 2012

Niederlande wollen Riesenställe verbieten

Die niederländische Regierung will einen Maximalbesatz in Ställen vorschreiben, um die extreme Industrialisierung der Viehwirtschaft einzudämmen. Die Regierung schlägt vor, dass an einem Standort höchstens 400 bis 500 Milchkühe gehalten werden dürfen, wie aiz.info schreibt.
Nach Ansicht der Regierung würden durch diese Einschränkungen den Erwartungen der Gesellschaft an eine nachhaltige und akzeptable Tierhaltung Rechnung getragen. 

Die Ignoranz stört am meisten

„In den letzten zwei Jahren", so Thomas Hundt (Vorsitzender des Milchausschusses für den Kreis Olpe im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband, WLV), „war er auskömmlich, zur Zeit schwächelt der Milchmarkt, weil die Nachfrage hinter der Angebotsentwicklung zurückbleibt."
„Eine ganz normale Entwicklung", sagt WLV-Vorsitzender für den Kreis Olpe Josef Geuecke. „Der Milchpreis war stabil, deshalb ist mehr produziert worden. Ein Auf und Ab, das man auf deregulierten Märkten auch in anderen Erzeugungsbereichen vorfindet."
Es sind also nicht die Erlöse, die die Milchbauern auf die Barrikaden treiben. Was sie stört, ist die Ignoranz, die ihnen entgegenschlägt und die Tatsache, dass für einige Handelsketten Milch und Milchprodukte zu den Ramsch-Produkten gehören. 

CH: Der Kampf für eine nachhaltige Milchmengenregulierung tritt in eine entscheidende Phase

Die Milchbauernversammlung vom 30 Mai in Zollikofen hat uns bestätigt: Die überwiegende Mehrheit der Milchbauern will einen geordneten Milchmarkt, in dem Angebot und Nachfrage aufeinander abgestimmt sind. Die Ansichten darüber, wie man die Milchmenge senken soll, liegen erwartungsgemäss noch etwas auseinander. Im Verlauf des Abends wurde aber klar, dass wir eine Einigung finden können, wenn wir ernsthaft darüber diskutieren. 

Gemeinsam Windsheimer Milchpreise retten

In der globalisierten Welt zähle nur Wachstum, so Boschet. Fraglich sei, ob dieses Wachstum sich positiv auf die Produzenten auswirke, da die Aufnahmefähigkeit der Märkte nicht steige. Schwierigkeiten bereite die Zahlungsschwäche in verschiedenen Ländern der Europäischen Union. Die Außenstände deutscher Molkereien, vor allem in Italien, würden sich derzeit auf etwa neun Millionen Euro belaufen. Dass die Milchquote tot ist, daran besteht für Erdel, der selbst Landwirt ist, kein Zweifel. Eine Lösung für die „Nachquotenzeit" sieht der Politiker im Zusammenschluss der Milcherzeuger. Nur durch „Bündeln" könnten die Erzeuger einen vernünftigen Preis für ihre Produkte erzielen. Ein enger Schulterschluss zwischen Landwirten und Molkereien sei notwendig, um auf den expandierenden Weltmärkten bestehen zu können.

Jetzt oder nie - Agrargenossenschaft investiert drei Millionen Euro

Am 1. April 2014 fällt die Milchquote. „Dann haben nur noch die großen Betriebe eine Chance auf dem Markt", sagt Thomas Vogt, Vorstandsvorsitzender der Krahner Agrargenossenschaft „Thomas Müntzer". Derzeit 420 Milchkühe genügten nicht. Im kommenden Jahr sollen 240 Tiere hinzukommen, um die Produktion des weißen Goldes auszubauen. Das Land Brandenburg fördere das Vorhaben mit knapp 900 000 Euro über seine Investitionsbank. Langfristig nehme der Betrieb einen Bestand von 1000 Milchkühen ins Visier. „Dazu wäre dann der Bau eines vierten Stalles notwendig", sagte Vogt mit Blick in die Zukunft. 

Milchpreise: Zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben 

Der Tag der Milch wird am Sonnabend in Sachsen begangen - etwas später als der eigentliche Milch-Tag, der bereits am 1. Juni stattfand. Dabei haben die milchproduzierenden Landwirte in der Döbelner Region nicht wirklich Grund zum Feiern....

Montag, 4. Juni 2012

Analysten: Langfristige Aussichten für globalen Milchmarkt positiv

Aktuelle Preisrückgänge auf höhere Anlieferung zurückgeführt
Die Aussichten am globalen Milchmarkt haben sich deutlich eingetrübt. Gründe dafür sind ein weltweiter Produktionsschub und eine sich abschwächende Nachfrage aus China, wie die National Australia Bank (NAB) in einer Analyse mitteilte. Der Rückgang der globalen Milchpreise hat sich demnach beschleunigt. Der gewichtete Durchschnittspreis des Instituts fiel im April um 4,6% gegenüber dem Vormonat, bevor er im Mai auf ein Niveau abrutschte, das zuletzt Ende 2009 gemessen wurde, wie Michael Creed, Agrar-Volkswirtschafter der NAB, gegenüber Dow Jones News erläutert.

EU: Milchwirtschaftsjahr 2011/12 bringt Molkereien Rekordanlieferungen

Die Kuhmilcherzeugung in der Europäischen Union hat im Ende März abgelaufenen Milchwirt-schaftsjahr 2011/12 ein neues Rekordniveau erreicht. Im vergangenen Quotenjahr wurden insgesamt 139,9 Mio. Tonnen Rohmilch an die Molkereien in der EU-27 geliefert, rund 3,1 Mio. Tonnen oder 2,3 Prozent mehr als 2010/11.

40_Cent_Geschwister_Well - youtube

Die Geschwister Well haben ihren Bruder Christoph (Stofferl) von der Leine gelassen als "Little Milli" fordert er einen fairen Milchpreis: 40 CENT!

USA: neuer umstrittener 2,4-D-resistenter-Gentechnik-Mais vor Zulassung

Das Landwirtschaftsministerium der USA will einen Gentechnik-Mais von Dow AgroScience zulassen, der gegen das hoch umstrittene und giftige 2,4-D resistent ist. Er soll die Lösung für die Superunkräuter bieten, die sich durch den Anbau von glyphosatresistenten Gentechnik-Pflanzen verbreiten. 

Heidl: Das mit Milchpreis ist halb so schlimm

Der neue Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Walter Heidl hat den Landkreis Weilheim besucht und versucht, den Bauern Mut zu machen. Der Einbruch beim Milchpreis sei lediglich "eine Delle". „Ich warne davor, gebetsmühlenartig von Preissturz zu reden."
merkur-online.de

EU-Kommission warnt vor Zahlungsausfall für Bauern

Warnung aus Brüssel: Falls die Europäische Union sich nicht rechtzeitig auf das Budget für die nächste Haushaltsperiode festlegt, drohen Ausfälle bei den Subventionen für Bauern und Landwirtschaft.

Grüne: Regierung muss endlich eine Offensive für die Milchviehhalter starten

Zum "Tag der Milch" erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:

Der Milchpreis fällt ins Bodenlose und Bundesministerin Ilse Aigner steht tatenlos daneben. Immer noch tänzelt die Bundesregierung angesichts des massiven Preisabsturzes um den Begriff "Krise" herum und spricht lieber von einer "Delle" am Milchmarkt. Ende des Jahres, so möchte man glauben machen, steigen die Preise wieder und alles wird gut. Diese Einschätzung der Regierung widerspricht allen vorliegenden Fakten und ist eine verantwortungslose Verharmlosung der Realität. Der Rohstoffwert der Milch, der monatlich am ife-Institut (Kiel) erhoben wird, ist binnen einen Jahres um 31,3 Prozent gesunken. Auch an der globalen Handelsbörse ist der Preis für Milchprodukte im vergangenen Jahr um 30 Prozent gefallen. Die Discounter unterbieten sich mit Billigpreisen. Eine Erholung ist nicht in Sicht.

Die Krise am Milchmarkt ist Folge einer auf Massenproduktion basierenden Exportstrategie, der sich bedauerlicher Weise auch die schwarz-gelbe Bundesregierung verschrieben hat. Der globale Milchsee wächst - laut FAO allein in 2012 wieder um vier Prozent. Die Preise fallen. Die Milchbäuerinnen und -bauern müssen immer größere Milchmengen produzieren, um kostendeckend zu wirtschaften. Betriebe, die nicht expandieren wollen, geraten unter massiven Existenzdruck. So dreht sich die Abwärtsspirale der Milch-Inflation. Leider lässt Bundesministerin Aigner nicht erkennen, dass sie diesen Irrweg der Massenproduktion verlassen möchte. Stattdessen entwirft ihr Ministerium Vorschläge, die gerade die bäuerlichen Milchviehhalter in ihrer Marktmacht und ihren Bündelungsmöglichkeiten weiter schwächt. Wir fordern die Regierung auf, den ruinösen Pfad der Mengenausweitung zu verlassen und endlich den Rahmen für eine faire, ökologische und kostendeckende Milchproduktion zu setzen.

Die Regierung muss spätestens jetzt die Fäden in die Hand nehmen und gemeinsam mit den Akteuren am Milchmarkt eine Offensive für die Milchviehhalter starten. Wir brauchen - allein angesichts eines Selbstversorgungsgrads von aktuell 125 Prozent - Regelungen für eine nachfrageorientierte Milchmengenregulierung. Kurzfristig bedeutet das unter anderem die Aussetzung der diesjährigen Quotenerhöhung. Vor allem aber muss die Regierung alles daran setzen, die Erzeuger in ihrer Marktmacht zu stärken. Die Milchbäuerinnen und -bauern müssen in die Lage versetzt werden, die ohnehin viel zu geringen Bündelungsmöglichkeiten, die das EU-Milchpaket bietet, optimal nutzen zu können. Das gilt gerade in Zeiten, in denen Großmolkereien - wie der globale Milchkonzern Arla - Molkerei für Molkerei schlucken.

Milchpreis fällt ins Bodenlose

Aufgebrachte Landwirte haben an der Staatskanzlei in München eine „Barrikade" aus Discounter-Milchtüten aufgebaut und Ministeriumsvertretern Mistgabeln überreicht. Der Dantersdorfer Milchbauer Fritz Wienert, Bundesvorstandsmitglied im Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, bringt den Protest auf den Punkt. 

Sonntag, 3. Juni 2012

Milcherzeugung steigt weltweit ungebremst weiter

Für 2012 werden in den USA +2,9 % prognostiziert. In der EU lag die Anlieferung im Jan/Feb bei +4,0 %, wobei die 10 neuen Mitgliedstaaten sogar bei +9,5 % lagen. Polen, Rumänien und Teile des Baltikums überschritten in den ersten beiden Monaten sogar die 10 %-Marke. In Deutschland lag der Vorsprung Mitte Mai unbeachtet der verfügbaren Quote bei +2,6 %, selbst die Schweiz produzierte im ersten Quartal 4,5 % mehr Milch.
Entsprechend des deutlich über das Nachfragewachstum hinausgehenden Angebotes hat am Weltmarkt seit Mitte 2011 ein zyklischer Preisabschwung eingesetzt. Derzeit ist keine Bodenbildung erkennbar.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd

US-Irritationen über Diskussion um „Amerikanisierung der Landwirtschaft“

„Nicht nachvollziehbar" ist für den Agrarattaché der Vereinigten Staaten in Berlin, Paul Spencer, die deutsche Diskussion um eine „Amerikanisierung der Landwirtschaft". „Wir sehen in diesem Begriff lediglich ein politisches Schlagwort", sagte Spencer. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte mit dem Begriff der „Amerikanisierung" vor Entwicklungen in  der hiesigen Agrarstruktur gewarnt, die durch ein zunehmendes Engagement außerlandwirtschaftlicher Investoren gekennzeichnet ist.

Habeck neuer Landwirtschaftsminister in Kiel?

Die Riege der bislang drei grünen Landwirtschaftsminister auf Länderebene bekommt aller Voraussicht nach Zuwachs. Nach Informationen aus Kiel soll Grünen-Landeschef Peter Habeck in der künftigen schleswig-holsteinischen Landesregierung das neu zugeschnittene Ressort für Energie, Umwelt und Landwirtschaft übernehmen. Habeck gilt als Pragmatiker und Kenner der Situation auf dem Lande. 

Fünftgrösster Geflügelproduzent der Welt ist pleite

Der grösste europäische Geflügelproduzent Doux ist pleite: Ein Handelsgericht im westfranzösischen Quimper leitete am Freitag ein Insolvenzverfahren ein, wie Doux mitteilte. Experten machen den Preiskrieg auf dem Geflügelmarkt und höhere Kosten für das Futter für den Einbruch verantwortlich. Doux ist weltweit die Nummer fünf auf dem Geflügelmarkt. 

CH: Milchbauern gehen aufeinander zu

An einem BIG-M-Anlass zeigten sich «Masshalter» bereit, ihre Milchmenge zu reduzieren. Ein «Mehrmengenmelker» sagte, er ziehe mit, wenn dafür der Preis steige. Politisch ist für eine solche Lösung ein langer Atem nötig.

Samstag, 2. Juni 2012

DBV Präsidium in Washington

Die DBV-Delegation mit DBV-Vizepräsident Udo Folgart, DBV-Präsident Gerd Sonnleitner, DBV-Vizepräsident Werner Hilse, Werner Schwarz und COPA-COGECA Generalsekretär Pekka Pesonen, die politische Gespräche über Handelsabkommen, Welternährung und agrarpolitische Entwicklungen in Washington führt, nutzte die Gelegenheit, den Amerikanern insbesondere die Vorzüglichkeit von Milchprodukten deutscher Herkunft aufzuzeigen. 

Milchtüten am Tag der Milch

Um auf die niedrigen Milchpreise aufmerksam zu machen, sind viele Bauern vor die Staatskanzlei gezogen. Aktuell bekommen Milchbauern für einen Liter etwa 30 Cent. Zur Existenzsicherung müssten Viehbauern jedoch 45 Cent bekommen.

AT: Milchpreissenkung am Weltmilchtag

Ausgerechnet am Weltmilchtag haben die großen Molkereien die Bauernmilchpreise deutlich gekürzt. Zum Teil bekommen die Landwirte um fast neun Prozent netto weniger für die Milch.

Am Donnerstag erhielten viele Bauern das Schreiben, dass sie ab Freitag deutlich weniger Geld für ihre Milch bekommen. Die größte Molkerei des Landes, die Welser Berglandmilch, hat ihren Nettoerzeugerpreis um 2,9 Cent pro Kilogramm gesenkt, das sind fast neun Prozent. 

WLV: Bauern sind zuversichtlich und erwarten Entspannung am Milchmarkt

Die aktuelle Lage auf dem Milchmarkt beschäftigt die Milchviehhalter. Durch die guten Milchpreise von durchschnittlich 34,7 Cent je Kilogramm im vergangenen Jahr konnte die Milchproduktion in der Folge um rund drei  Prozent  gegenüber dem Vorjahr auf 2,96 Mio. Tonnen Milch in Nordrhein-Westfalen ansteigen. Durch den derzeitigen Überhang beim Angebot hat sich ein Druck am Milchmarkt entwickelt, der gegenwärtig zu fallenden Preisen geführt hat.

„Bei den aktuellen Milchpreisen können unsere Milchviehhalter nicht dauerhaft auf ihren Betrieben wirtschaften, wir erwarten aber schon in Kürze eine Entspannung des Marktes", zeigt sich WLV-Vizepräsident Wilhelm Brüggemeier zuversichtlich. „Die Talsohle haben wir durchschritten, von einer Wiederholung der sehr schlechten Marktsituation von 2009 kann keine Rede sein", sagt Wilhelm Brüggemeier. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband rechnet mit einer Entspannung des Milchmarktes. Die aktuelle Situation sei nicht durch einen Nachfragerückgang, sondern durch eine Zunahme des weltweiten Milchaufkommens entstanden. In den kommenden Wochen sei das Milchangebot saisonal bedingt geringer, so dass mit einer Entspannung am Markt zu rechnen sei.

Nach Einschätzung des Verbandes ist die Volatilität ein fester Bestandteil des Milchmarktes geworden. Dies sei im Rahmen einer Milchpolitik, die sich am Markt orientiert, bei einer Zunahme des Milchaufkommens nicht zu verhindern. Schon eine geringe Änderung der Milchmenge könne sich positiv auf den Marktpreis auswirken. 

Das geht auf Dauer an die Substanz

Noch im Herbst 2011 habe der Preis bei „deutlich über 30 Cent" gelegen. „Wir brauchen 44 Cent", fordert Krechtmann. Alles andere sei kaum wirtschaftlich. „Das geht auf Dauer an die Substanz", sagt der Landwirt.
Der Grund für den aktuellen Preisverfall sei unter anderem darin zu sehen, dass die EU die Milchquote zu Jahresbeginn noch einmal um ein Prozent erhöht habe. Diesen Zustand wollen auch die Milchbauern des BDM nicht länger hinnehmen. „Am Freitag haben Berufskollegen in Berlin vor dem Konrad-Adenauer-Haus und in München vor der Staatskanzlei protestiert", so BDM-Mann Krechtmann. Im Kreis Coesfeld sind von den rund 200 Milchbauern 155 in der Interessenvertretung. Eine Bilanz, die den Kreisvorsitzenden durchaus zufrieden stellt. Für sich selbst hat er festgestellt: „Ich gebe nicht so schnell auf." Obwohl der Frust manchmal schon recht groß sei.

Stallgeruch für die Bundes-CDU

Eine Fuhre Mist und mehrere hundert Milchkartons, die den wachsenden Milchsee symbolisieren sollten, luden die Bauern des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter gestern vor dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin ab.

Protest gegen Milchpreise - muenchen-tv.de

Milchbauern wehren sich gegen die aktuelle Milchmarktpolitik...
Ein Berg aus 500 Milchtüten am Freitag vor der bayerischen Staatskanzlei. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hat am internationalen Tag der Milch gegen die aktuelle Milchmarktpolitik protestiert. Durch die Billig-Preise im Discounter sehen die bayerischen Milchbauern ihre Existenz gefährdet.  

Freitag, 1. Juni 2012

Milchtüten vor der Staatskanzlei

Am sogenannten Tag der Milch türmte der Verband der Deutschen Milchviehhalter vor dem Regierungssitz von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) einen Berg aus Milchtüten aus dem Discounter auf.

Milchbauern demonstrieren für höhere Preise

Passend zum Internationalen Tag der Milch haben die bayerischen Milchbauern erneut für höhere Abnahmepreise demonstriert. Vor der Staatskanzlei in München forderten sie eine stärkere Regulierung gegen die Überproduktion von Milch. 

Milchpreis wieder auf Talfahrt

„Die Politik muss sofort Maßnahmen umsetzen, um die Mengen zurückzufahren", forderte Wienert. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) müsse klar Stellung beziehen. Parallel zu der Protestaktion in München zogen in Berlin Milchbauern vor die CDU-Parteizentrale. 

Neuseeländer mit klaren Wettbewerbsvorteilen in China

Obwohl die chinesische Milchproduktion stetig wächst, wird die Versorgungslücke immer größer. Mussten in den Jahren 2006 bis 2008 noch rund fünf Prozent des chinesischen Inlandbedarfs importiert werden, sind es 2012 bereits mehr als 14 Prozent. Den größten Vorteil von der robusten chinesischen Importnachfrage haben bisher jedoch die Neuseeländer. Für den weltweit größten Exporteur von Milchprodukten ist China der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt. Im Rahmen eines Freihandelsabkommens sind die chinesischen Importzölle für neuseeländisches Milchpulver sukzessive reduziert worden und sind 2012 nur noch halb so hoch wie für die Wettbewerber aus den USA und aus Europa. 

Prignitzer Bauern protestieren in Berlin - Discount-Milch für die CDU-Zentrale

Zu heute rief der Verband zu einer Protestaktion vor dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin auf, wo vor dem Eingangsbereich eine Art Mahnmal aus Discounter-Milchpaketen errichtet werden soll.
Gleichzeitig wollen die BDM-Milch-Aktivisten ein Forderungspapier an den Generalsekretär der Bundes-CDU, Hermann Gröhe, übergeben. Die Forderung des BDM: Die Milchquote soll aufrecht erhalten werden. Gleichzeitig fordern die Bauern, dass die Ausweitung der Quote ausgesetzt wird, die den Markt auf die komplette Liberalisierung vorbereiten soll.
Dass die Bauern trotz der hohen Milchmenge am Markt dennoch so viel liefern, liege vor allem daran, dass die meisten Höfe hoch verschuldet sind, sagt Blum: „Um die niedrigen Preise aufzufangen, müssen sie mehr produzieren." Ob die derzeitige Milchkrise wieder zum Milchkrieg wird und ob der Aktion in Berlin weitere folgen werden, kann Blum nicht abschätzen: „Viele Milchbauern geben heute einfach still ihr Geschäft auf, weil sie nicht mehr können."

Milchbauern protestieren wieder

Der morgige Internationale Tag der Milch ist für Manfred Gilch, den Rother Kreisvorsitzenden des Bundes Deutscher Milchviehhalter, alles andere als ein Tag der Freude. Er reist nach München, um mit Mitstreitern bei Ministerpräsident Horst Seehofer gegen den steten Verfall der Milchpreise zu protestieren.
Die Politik müsse in das Marktgeschehen wieder stärker eingreifen, fordert Gilch. Denn wenn sie das nicht tut, dann fürchtet er weiteres Höfesterben und nicht zuletzt negative Folgen für den gesamten ländlichen Raum.

Verband: Milchbauern wegen Niedrigpreisen wieder in roten Zahlen

Aktuell würden die Landwirte weniger als 30 Cent je Liter Milch erhalten, teilte der Sächsische Landesbauernverband am Donnerstag mit. Damit würden in den Betrieben bereits wieder rote Zahlen geschrieben. Der Verband verwies auf die jüngsten Abschlüsse zwischen dem Lebensmitteleinzelhandel und Molkereien und sprach von einem Skandal. 

Erfolg ist vor allem eine Frage des Milchpreises

Derzeit bekommen Landwirte 30 Cent pro Liter. Schneiders Betriebskosten fressen rund 28 Cent auf. Laut einer Auswertung zu den Milchviehbetrieben in Baden-Württemberg erreicht der Durchschnitt der Betriebe allerdings auch mit 35 Cent pro Litern noch keine Vollkostendeckung, berichtet unterdessen Hans Klaiber, der Leiter des Landwirtschaftsamts im Kreis Rottweil.

Milchpreis: „Das Preistal ist hoffentlich durchschritten“

Jürgen Ströbel: Ich will ganz bewusst nicht von einer Krise sprechen, weil wir den Preis nicht nach unten reden wollen. Wir haben bis vor wenigen Wochen von einer kleinen Delle gesprochen. Mittlerweile ist es mehr als eine Delle, weil die Preise zum Teil bis zum fünf Cent runtergegangen sind. Meine Hoffnung ist, dass jetzt das Tal durchschritten ist und es sich stabilisiert. Im Moment ist der Trend aber noch nicht klar zu erkennen.

Es wird in Europa Jahr für Jahr die Milchquote um ein Prozent erhöht, um den Markt an die Weltmarktsituation zu anzupassen. Muss die Erhöhung angesichts der Lage ausgesetzt werden?

Stöble: Das wird diskutiert. Aber ich bin sicher, dass wir auf deutscher und europäischer Ebene dafür keine Mehrheit bekommen. Ich kenne die Meinung der übrigen Bundesländer – ich war 18 Jahre im Fachausschuss Milch des Deutschen Bauernverbands. Die sind voll auf Produktion ausgerichtet. Ich glaube nicht, dass da eine Mehrheit zu erzielen ist.

"Alles muss passen, sonst tut's weh"

Trotz des Full-Time-Jobs bewege sich sein Gewinn im einstelligen Cent-Bereich. "1980 gab es 80 Pfennige für den Liter Milch, heute umgerechnet 20 Pfennige weniger. Wo ist da die Logik?", fragt sich Drese. Gerade mal 31 Cent bekomme ein Landwirt derzeit für einen Liter Milch mit 3,5 Prozent Fett. m Gegensatz dazu seien die Futter- und Energiekosten exorbitant in die Höhe geschossen. "Hier muss alles passen, sonst tuts weh", stellt Drese pragmatisch fest. Sonst könne es leicht passieren, dass seine ganze Mannschaft einen Monat lang umsonst gearbeitet habe.

Von der Kuh zum Getränk

„Der Milchpreis geht gerade wieder in den Keller und das, obwohl Energie- und Futtermittelpreise steigen", sagt Alsai-Geschäftsführer Detlef Kauert. Schon mal bei 35 Cent eingependelt, erreichte er vor zwei Jahren mit 20 Cent pro Liter einen Tiefpunkt. 
24 Beschäftigte arbeiten bei der Alsai GmbH. Zu DDR-Zeiten waren es über 100, damals gab es noch Schweineproduktion. Seit über 40 Jahren wird in Ahrensdorf Milch produziert.

Stallgeruch in der Bundeshauptstadt

Die Milchbauern sind besorgt. Sie fürchten einen weiteren Verfall der Milchpreise und die Marktliberalisierung, die die Bauern in Existenznot bringt: „Die Politik hat nicht mal bemerkt, dass die deutsche Milchwirtschaft vor die Wand gefahren wird", sagt Blum. Aus dem Teufelskreis „Schulden bedienen, produzieren, Preisverfall, mehr produzieren müssen" kämen die Bauern nicht alleine raus, folgert Blum. Beim Landesbauernverband teilt man die Sorgen nur bedingt. „Es ist richtig, dass die Milchpreise wieder nachgegeben haben, aber von Weltuntergang kann keine Rede sein", sagt Verbandssprecher Holger Brantsch und verweist auf jahrestypische Zyklen.