Samstag, 11. Mai 2013

Kartoffel-Mafia in Deutschland - Kartellamt lässt neun Firmen durchsuchen

Schaden: mindestens eine Milliarde Euro! Es besteht der Verdacht auf illegale Preisabsprachen: Die fraglichen Firmen, die für „Erzeugung und Vertrieb von Kartoffeln" stehen, sollen über den Zeitraum von 10 Jahren die Einkaufspreise für die Ware künstlich gedrückt haben, schraubten dafür die Verkaufspreise in die Höhe. „Diese Monopol-Macht haben Sie zum Schaden der Verbraucher ausgenutzt!"

Pressemitteilung

AbL: Kartelle von Kartoffelkonzernen schaden auch den Kartoffelbauern    

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) begrüßt die Ermittlungen des Bundeskartellamts in Sachen „Kartoffel-Kartell". Nicht nur die Verbraucher sondern auch viele Kartoffelbauern wären ggf. durch Absprachen großer Kartoffelhandels-Unternehmen massiv geschädigt und betrogen worden. Der niedersächsische AbL-Vorsitzende Ottmar Ilchmann verwies darauf, dass zahlreiche Landwirte seit langem ein undurchsichtiges und marktbeherrschendes Gebahren großer Kartoffelzucht- und Kartoffelhandels-Unternehmen kritisierten. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Proteste von Biokartoffelbauern gegen ruinöse Angebote im Handel und den erfolgreichen Kampf von Verbrauchern und Bauern gegen den Europlant-Konzern um den Erhalt der Sorte „Linda". Die AbL forderte deutlich mehr Markttransparenz, eine stärkere Bündelung der Interessen der Kartoffelbauern gegen Zucht- und Großhandelskonzerne und ein Ende der vom Bauernverband propagierten Partnerschafts-Strategie von Landwirtschaft und Ernährungsgewerbe im Rahmen von gemeinsamen „Wertschöpfungs-Ketten". Die dringende Notwendigkeit einer eigenen Interessenvertretung der Landwirte gegenüber den Abnehmern ihrer Erzeugnisse werde durch die Nachrichten von einem „Kartoffel-Kartell" erneut bestätigt.