Samstag, 18. August 2012

Schwaiger: 'Wir werden auf den Weltmarkt drängen'

Josef Schwaiger sagte im Interview der Süddeutschen Zeitung, "dass die Milchproduktion hierzulande eine große Zukunft hat, aber die Bauern werden größeren Schwankungen ausgesetzt. Deshalb muss man nicht gleich untergehen, aber einige Wellen muss ein Erzeuger schon durchstehen können."
Weiterhin glaubt er fest daran, dass "alles um 30 Cent pro Liter noch ein guter Preis" sei. Aber "wie viel Gewinn der einzelne Milchbauer damit macht, hängt davon ab, wie gut er wirtschaftet".
"Europa ist die einzige Weltregion, deren Konsum nicht mehr steigt", ist Schwaiger überzeugt.
Dann fügte er an: "Wir liefern zurzeit auch H-Milch nach China, aber das ist eine Ausnahmesituation. Containerschiffe fahren momentan nur in eine Richtung voll beladen: von Asien nach Europa. Die Frachtkosten sind so niedrig, dass ein Transport Hamburg-Shanghai billiger ist als die Strecke Hamburg-München. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis sich das nicht mehr lohnt. Langfristig ist es vernünftiger, Milchpulver zu exportieren und vor Ort in Joghurt oder Trinkmilch umzuwandeln."
Eigenes Lob sprach Schwaiger der DMK für seine schnellen Entscheidungswege aus: "In unserem Aufsichtsrat sitzen sechs Landwirte, die selbst erfolgreiche Unternehmer sind. Komplexe Themen werden in dem Kreis verstanden und schnell entschieden. Die Entscheidungsstrukturen bei Danone und Nestlé sind eher langsam."

Süddeutsche Zeitung vom Samstag, den 18. August 2012, Seite 25