Donnerstag, 11. Juni 2015

Warum Kuhmilch zur Ramschware wird

Guter Hoffnung war Milchbauer Michael Raadts (rechts) und Josef Peters, Kreislandwirt, noch im März. Damals fieberten sie auf das Ende der Milchquote und einen uneingeschränkten Markt hin. Nur 71 Tage später ist ihnen das Lachen vergangen - der Preis für Milch ist im Keller. Bernhard Rüb (NRW-Landwirtschaftskammer) versichert: "Das Ende der Milchquote hat nichts mit dem Preisverfall zu tun." Aber auf dem Weltmarkt herrscht ein Überangebot. Neuseeland gilt als Großexporteur, der den Preis in die Tiefe treibt. "Die EU kann längst nicht mehr die Preise bestimmen", sagt Rüb. "Und der Marktpreis wird sicherlich noch weiter sinken", sorgt sich Michael Raadts. Der Marktexperte Erhard Richarts vom Informations- und Forschungszentrum der Ernährungswirtschaft nimmt zudem die Hoffnung: "Das kehrt sich nicht so schnell um." Der Preisverfall werde sich verfestigen.