Donnerstag, 9. Juni 2016

Milchbauern mit dem Rücken an der Wand

„Eine Lachnummer", bilanziert der Langensteiner Landwirt Jürgen Meenken mit Blick auf die von Schmidt zugesagten 100 Millionen Euro. „Rechnerisch sind das etwa 1500 Euro pro Betrieb – ein Tropfen auf den heißen Stein", so der Milchausschuss-Vorsitzende im Deutschen Bauernbund. Einig sind sich Scheller und Meenken, dass der Wegfall der einstigen Mengenbegrenzung eine maßgebliche Ursache für die jetzige Situation ist. Ein weiteres Problem sei die Abnahme- und Weiterverarbeitungskette: „Die Bauern liefern ihre gesamte Milch bei den Molkereien ab, die verarbeiten und vermarkten sie weiter. Und erst nach Wochen erhalten die Bauern ihre finanzielle Vergütung", beschreibt Meenken die Realität. Konsequenz für die Landwirte: „Sie müssen den Preis schlucken, den die Molkereien zahlen, und haben keinen Verhandlungsspielraum. So funktioniert aber keine Marktwirtschaft."