Sonntag, 11. März 2012

Bauern fürchten neuen Preisverfall bei Milch

Die deutschen Milchbauern fürchten einen neuen Preisrutsch. Schuld daran sei die Milchquote, argumentiert der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter. Schlimmstenfalls will man das Angebot künstlich begrenzen.

Die Milchbauern in Deutschland befürchten einen neuen Preisverfall bei Milch. „Es wird produziert auf Teufel komm raus", sagte der Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter, Romuald Schaber, dem „Tagesspiegel". In diesem Jahr werde erstmals die Grenze von mehr 30 Milliarden Kilo überschritten, bis 2008 seien es gut 28 Milliarden gewesen.

Für den Anstieg macht Schaber die Ausdehnung der Milchquote verantwortlich, die den Bauern höhere Produktionsmengen erlaubt. Dies führe aber zu einem Verfall der Preise: „Die Preise gehen schon wieder bergab." Derzeit erhalten die deutschen Bauern 33 Cent für den Liter Milch. In Frankreich hätten die Molkereien aber bereits angekündigt, für die neuen Verträge nur noch 26 Cent pro Liter Milch zahlen zu wollen.
Brief an die Kommission Aigner fordert mehr EU-Hilfen für Milchbauern

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat wegen der anhaltenden Absatzflaute auf dem Milchmarkt mehr EU-Hilfen für die Bauern gefordert. Und die deutsche Ministerin steht damit nicht allein.
Brief an die Kommission: Aigner fordert mehr EU-Hilfen für Milchbauern

„Das ist eine Katastrophe", sagte Schaber. Er kündigte Proteste der Milchbauern gegen die drohenden Niedrigpreise an. 2008 und 2009 hatten die Landwirte im Kampf gegen den Preisverfall Milch weggeschüttet. „Das kann immer nur das letzte Mittel sein."