Samstag, 18. Februar 2012

Russlands Agrarindustrie: Angst vor WTO

Die russischen Agrarunternehmen haben Angst vor der WTO, schreibt die Zeitung "Wedomosti" am Freitag. Sie bitten die Regierung um Schuldenerlass und Ausgleichszahlungen für ihre Ausgaben in Höhe von 400 Milliarden Rubel (umgerechnet zehn Milliarden Euro). Alle Erfolge der russischen Landwirtschaft im vergangenen Jahr (93,9 Millionen Tonnen Getreide, 46,3 Millionen Tonnen Zuckerrübe, 1,54 Millionen Tonnen Raps, 1,75 Millionen Tonnen Soja usw.) seien nur dank staatlichen Subventionen in Höhe von 125 Milliarden Rubel möglich geworden, betonte Schochin. Die Rentabilität der Landwirtschaft sinke aber beständig (9,4 Prozent 2009, 8,3 Prozent 2010). Ohne die staatlichen Zuschüsse hätte sie bei minus 5,4 Prozent gelegen, ergänzte der RSPP-Chef. Nach dem WTO-Beitritt Russlands werde sich die Situation weiter anspannen, warnte er: Die Agrarindustrie werde selbst auf dem Binnenmarkt nicht wettbewerbsfähig sein. Die Gründe dafür seien die hohen Ausgaben und niedrigen Beschaffungspreise, veraltete Anlagen und die geringe Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung.